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Neuerwerbungen

Sammlung von Inkunabeln, alten und wertvollen Drucken



Buchschließe aus Mariazell

Kleiner neu verbesserter geistlicher Himmelschlüssel, oder sehr nützlich und trostreiches Gebethbuch, worin Morgen-, Abend-, Vesper- und Communion-Gebethe, zur heiligen Dreyeinigkeit, zu Christo und seinem bittern Leiden, zum hochwürdigsten Sakrament, wie auch zur Mutter Gottes und den Heiligen, für geistliche und weltliche, sowohl ledige als verehelichte Personen, für Kranke und Sterbende, und für Abgestorbene. Von einem Weltpriester, der Gottes Gelehrsamkeit Doctor, neu bearbeitet. - Maria Zell : Verlegt und zu finden bey Johann Laufenstein, 1834.

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Objektbeschreibung:
Schließenbeschlag aus Messing
Wien, Österreichische Nationalbibliothek,
Sign.: 306.408-A..Alt-Mag

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Da Bücher im Mittelalter meist liegend aufbewahrt wurden, war es nötig, sie durch Schließen aus Leder und Metall vor dem Öffnen zu sichern; auch Schnüre und Bänder wurden oft zu diesem Zweck eingesetzt. Als man ab dem 16. Jahrhundert dazu überging, Bücher stehend aufzubewahren, wurden Schließen überflüssig - außer bei solchen, die man oft mit sich trug, wie es eben bei Andachtsbüchern der Fall war.

Der herzförmige Schließenbeschlag aus Messing, der hier ein Gebetbuch aus Mariazell schmückt, zeigt die beiden meistverehrten Gnadenbilder der Basilika: Rechts die berühmte spätromanische Gnadenstatue der "Magna Mater Austriae", links das Andrea Vanni zugeschriebene sogenannte "Schatzkammerbild" aus dem 14. Jahrhundert. Das Buch ist vom Verleger und Buchbinder Johann Laufenstein wohl schon fertig gebunden und mit der gezeigten Schließe versehen als Souvenierartikel für Wallfahrer angeboten worden. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde es in Pergamentimitat nachgebunden.

In Ausstattung und Inhalt ist der "Himmelschlüssel" ein typisches Andachtsbuch der Zeit. Neben Gebeten zu bestimmten Kirchenfesten und Heiligen - die "Gebethe zu der Mutter Gottes" nehmen besonderen Raum ein - finden sich auch solche "für unterschiedliche Stände" und besondere Lebenssituationen, wie das "Gebeth eines Weibes, die in einer bösen Ehe lebet": "O gütiger Gott! [...] Gib mir auch ein gehorsames, freundliches und geduldiges Herz zu meinem Manne: damit ich ihm nicht Ursache gebe, über mich zu zürnen..."


© Nationalbibliothek, 2003
last update: 29.10.2003

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