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Neuerwerbungen

Sammlung von Inkunabeln, alten und wertvollen Drucken



Des Lassmännleins Figur und Bedeutung

Fabricius, Paulus: SchreibCalender Auff das Jar / Nach der Geburt Christi vnsers Säligmachers / M. D. LXXXI. Gestellet durch Paulum Fabricium, Röm. Kay. Mt. etc. Mathematicum, der Ertzney Doctorem. - Gedruckt zu Wienn in Österreich : bey Michael Apffel zum grünen Rößle in der Schuelstrassen, [1580]. - [14] Bl. : Ill.

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Objektbeschreibung:
Kolorierter Holzschnitt
Wien, Österreichische Nationalbibliothek,
Sign.: 307.274-B.Alt-Rara

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Die Medizin des Mittelalters und der frühen Neuzeit empfahl auch Gesunden hin und wieder den Aderlaß: Gemäß der Säftelehre des Galen von Pergamon stellte er das Gleichgewicht der vier Körpersäfte - schwarze Galle, gelbe Galle, Blut und Schleim - her und beugte so Krankheiten vor.

Da der Mond nach allgemeiner Vorstellung den Fluß der Körpersäfte regulierte, war bei der Wahl eines Tages für den Aderlaß die Stellung des Mondes im Zodiak besonders zu berücksichtigen. Vielen Kalendern wurden daher "Laßtafeln" beigefügt, die einen Überblick über die günstigen und ungünstigen Termine boten, oder die einzelnen Kalendertage wurden mit speziellen Zeichen versehen. In Fabricius' "Schreibcalender" sind die besonders gut, recht gut und mittelmäßig geeigneten Termine gesondert gekennzeichnet, ebenso die für das Schröpfen, das Einnehmen von Medizin und Entwöhnen von Säuglingen günstigen Tage.

Die Tafel mit dem "Laßmännlein" zeigt außerdem, daß jeder Körperteil einem Zeichen des Zodiak zugeordnet und diese Zuordnung beim Aderlaß zu berücksichtigen ist: "Laß an eim glidt zu kainer frist / Wenn der Mon in dem zaichen ist / So demselben glidt zugehört / Dann es habens all Artzt gewert."

Titelblatt


© Österreichische Nationalbibliothek, 2005
last update: 17.05.2005

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