[3] Bl., 586 [i.e. 555], 69 S. |
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D er großen Menge von Kochbüchern ungeachtet, wagen wir es dennoch ein Neues [...] zu empfehlen ... So beginnt die Vorrede zu Theresia Mucks "Wiener-Köchinn”. Tatsächlich waren Rezeptsammlungen schon seit der Antike durchaus verbreitet. Als erstes gedrucktes Kochbuch (1474) gilt "De honesta voluptate et valitudine” des italienischen Humanisten Bartolomeo Sacchi, genannt Platina, das sich zum Bestseller entwickelte. Seit dem 18. Jahrhundert entstehen zunehmend Kochbücher für den "Wiener Geschmack”. In vielen von ihnen wird speziell auf das Thema "Fastenspeisen” eingegangen. Darunter finden sich neben Suppen und Mehl-, Milch- und Eierspeisen auch viele oft äußerst üppige Fischgerichte. Manche davon muten heute recht befremdlich an; so empfiehlt Th. Muck etwa (als Fischgerichte!) "Fischotter in einer Zwiebelsoß” oder "Biberwürsteln”. Anderen Rezepten können auch moderne Hobbyköche durchaus noch etwas abgewinnen, wie z.B.: Nro. 280: Forellen in Tokayerwein. Mache Forellen auf und schröpfe sie einige Mahle auf den Rücken, aber nicht zu tief, salze sie ein, hernach giesse soviel Tokayerwein in eine Pfanne, bis er über die Fische gehet, lege sodann ein Lorbeerblattel, eine ganze Muskatblüthe, ganzen Safran, etwas Roßmarin und mit Mehl abgedruckten Butter darein, siede sie darin, und beutle sie öfter, sollte der Tokayer gar zu süß seyn, so drucke Limoniesaft dazu, und lege einige Schäller darein, wenn sie gesotten sind, so richte sie schön ordentlich auf eine Schüssel, gieße die Soß darüber, und so zur Tafel. | |
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Objektbeschreibung ¾¾¾
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, 304.951-B.Alt- Frontispiz |