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Neuerwerbungen
Sammlung von Inkunabeln, alten und wertvollen Drucken
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Abhandlung von der Tastenharmonika
von Franz Konrad Bartl, Professor der Mathematik auf dem k. k. Lycäum zu Olmütz. - Brünn : Im Verlage bey Leopold Haller Kunst
und Buchhändler, 1798. - [1] Bl., 75 S., V Bl., 6 Ill.
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Objektbeschreibung:
Titelblatt
Wien, Österreichische Nationalbibliothek,
Sign.: 305.442-C.Alt-Mag
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Detailinformation
Jahrhunderte lang hatte man mit verschieden gefüllten (Wein-)Gläsern experimentiert,
denen man durch das Entlangfahren am angefeuchteten Rand Töne entlockte.
Nachdem Richard Pockrich um 1740 die "musical glasses" durch Konzertauftritte
in England bekannt gemacht hatte - er soll Händels "Wassermusik"
darauf gespielt haben -, nahmen sich auch namhafte Komponisten ihrer
an: So brachte Christoph Gluck 1756 in London eine Komposition für
26 "mit Quellwasser gestimmte" Gläser mit Orchesterbegleitung zur
Aufführung.
In London lernte auch der musikbegeisterte Benjamin Franklin, der
selbst mehrere Instrumente spielte, bei einem Konzert des Glasvirtuosen
Delaval die "musical glasses" kennen. Er verbesserte das eher unhandliche
System und konstruierte eine "glass armonica" aus 24 Glasglocken,
die, ineinandergeschoben und auf einer Achse befestigt, durch Pedalantrieb
zum Rotieren gebracht wurden. So brauchte der Virtuose nur noch
die angefeuchteten Finger an die Glasränder zu legen, und selbst
mehrstimmige Akkorde waren so kein Problem.
Vielen erschien das Instrument dennoch zu unhandlich, und mehrfach
wurde versucht, die Glasharmonika mit einer Tastatur zu kombinieren.
Der Mathematiker Franz Konrad Bartl konstruierte eine Tastenharmonika,
bei der mit Badeschwamm überzogene, angefeuchtete Polster gegen
die Glasränder gedrückt wurden. In seiner ausführlichen Beschreibung
des Instruments betont er zwar: "Was die Wirkung des Instrumentes
betrift: so hängt solche größtenteils von dem Spieler, und von der
Wahl der Tonstücke ab," doch kritisierten Zeitgenossen, dass der
Klang einer Tastenharmonika nie so rein sein könne wie der von Franklins
armonica. |