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Sammlung von Inkunabeln, alten und wertvollen Drucken



Geheime Gesandtschaft des türkischen Sultans

Haimliche Anschleg, vnd fürnemung des Türckischen Kaysers (wan[n] er Rodis erorberte) wid[er] die Crist[e]n vn[d] Christliche Lender &c.Vn[d] ands mer durch die gefangen Türcken so vo[n] Möran gen Görtz gefürt, Newlich beka[n]t vnd geoffenbart worden &c.- Getruckt zu Augspurg : durch Haynrich Stayner, 1523.

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Objektbeschreibung:
Titelblatt
Wien, Österreichische Nationalbibliothek,
Sign.: 307.132-B.Alt-Mag

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Der vorliegende Bericht Auß Traburg in obern Kerndten am 9. tag Marcij Anno d[omin)i &c. XXiij erzählt zuerst die Geschichte eines Getreidehändlers, der den Auftrag bekommt, eine türkische Gesandtschaft nach Venedig zu bringen. Der Händler zeigt das aber im Hafen von Budva (Montenegro) an, die geheimen Diplomaten (oder Spione?) werden festgenommen und nach Görz gebracht. Offensichtlich bestand der Verdacht, dass das eigentliche Ziel der Gesandtschaft Frankreich sei. Es folgt eine Beschreibung des Verhörs, das in Anwesenheit des Bischofs von Laibach, Christoph Raubar, stattfand.
In erster Linie geht es dabei um die Belagerung von Rhodos durch die Osmanen, die im Juni 1522 begonnen hatte: Weytter gefragt / ob Rodis verloren sey / darauff gesagt Nayn - die Nachricht von der Kapitulation des Johanniterordens und des Abzugs von Ordensrittern und tausenden Einheimischen am Neujahrstag 1523 nach Kreta (Malta wurde erst 1530 Ordensstützpunkt) war also zum Zeitpunkt der Befragung noch nicht bekannt geworden. Die übrigen Fragen betreffen die Person des Sultans, Süleyman I., der bei der Belagerung seine Truppen persönlich befehligt hatte, und weitere mögliche Kriegspläne der Osmanen gegen Europa: Sofern aber Rodis nit erobert wirt / wölle er [der Sultan] seynenn zug den yetzigen Sumer / auf Hungern nemen / dann er yetzo mit dem Sophy [dem Schah von Persien] und yederman befrydt sey.


Österreichische Nationalbibliothek, 2006
last update: 17.08.2006

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