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Die
jahrzehntelange Verfolgung der Salzburger Protestanten spitzte sich unter Erzbischof
Firmian derart zu, daß 1731, nach Erlaß des Emigrationspatents, die
Ausweisung sämtlicher Protestanten erfolgte. "Unangesehene sollten binnen
8 Tagen, Angesehene je nach ihrem Vermögensstand in 1 - 3 Monaten das Land
verlassen," hieß es in dem Patent. Von Dezember 1731 bis Ende 1732 zog ein
Flüchtlingsstrom von mehr als 20.000 Menschen vor allem über Süddeutschland
nach Preußen. Nicht in allen von den Salzburger Emigranten durchwanderten
Landesteilen wurde das Kupferstecherhandwerk ausgeübt. Die uns bekannten
Bilddokumente stammen aus Nürnberg, Leipzig, Halle oder Augsburg, wie die
hier gezeigte Buchillustration. Ein wesentlicher Teil der Emigrationsgraphik wurde
von dem Augsburger Elias Bäck (1679 - 1747), der auch für diesen Kupferstich
verantwortlich zeichnet, herausgegeben. Man könnte ihn "nach der großen
Zahl dieser Blätter (...) als ,Bildreporter' der ersten Hälfte des 18.
Jahrhunderts bezeichnen." (Marsch, Angelika: Die Salzburger Emigration in Bildern.
Weißenhorn, Bayern : Konrad, 1977. S. 46)
Das vorliegende Blatt ist der reich bebilderten "Kurtze[n] Historie der Evangelischen Emigranten ...." entnommen, deren Illustrationen aufgrund ihres Informations- und Dokumentationscharakters größtenteils mehrfach, in Form von Einblattdrucken u.ä., verwendet wurden.
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Objektbeschreibung ¾¾¾
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Sign. 304.306-A.Alt- Ausschnitt (ohne begleitenden Text) |