Proverbiorum arabicorum centuriae duae
Kitābu ʾl-amṯāli Sev Proverbiorvm Arabicorvm Centuriae duæ. Ab anonymo quodam Arabe collectæ & explicatæ: cum interpretatione Latina & Scholiis Iosephi Scaligeri I. Cæs. F. Et Thomæ Erpenii. - Leiden : Officina Raphelengiana, 1614. Österreichische Nationalbibliothek, Sign.: 73.S.92.Alt-Prunk Zwar war in Europa schon im Mittelalter das Interesse am Arabischen erwacht, einerseits als Missionssprache, andererseits als Sprache wissenschaftlicher Texte. Aber erst Humanismus und Reformation führten zu einem philologisch ausgerichteten Ansatz. Orientalisten wie der Niederländer Thomas Erpenius (1584-1624) veröffentlichten Editionen von Originaltexten sowie Studien- und Lehrwerke, die den Zugang zu dieser Literatur ermöglichen sollten. Um eine entsprechende Qualität für gut lesbare und auch optisch ansprechende Drucke zu gewährleisten, richteten Erpenius und andere Philologen oft ihre eigenen Offizinen ein. Seine Ausgabe der arabischen Sprichwortsammlung des Abū ʿUbaid al-Qāsim Ibn Sallām (773-837) mit lateinischer Übersetzung und Kommentar schloss Erpenius nach dem Tod des von ihm so geschätzten Gelehrten Joseph Justus Scaliger allein ab. Wie weit der Herausgeber von der unkritischen Fabulierlust mancher anderer (auch späterer) Orientalisten entfernt war, zeigt sich in seinen trockenen Anmerkungen zu den Proverbia, etwa jener zum Begriff „ṭair al-lail“: „Ich weiß nicht wirklich, was unter einem 'Nachtvogel' zu verstehen ist, daher ist mir dieses Sprichwort unklar.“ (S. 7 unten, vgl. Bild links u.) Dieses Exemplar der Proverbia trägt auf dem Titelblatt den handschriftlichen Besitzervermerk des Präfekten Sebastian Tengnagel. Tengnagel (gest. 1636) hatte seine umfangreiche private Sammlung von Orientalia der Hofbibliothek vermacht. Zum Katalogisat und Volltext der Proverbia |