AutorInnen ÜbersetzerInnen KünstlerInnen Gestaltung
Titel PANNONIA
Erscheinungszeitraum 1972-2002
Bearbeitungszeitraum 1972-1990
Kurzbeschreibung Die Orientierung auf ein Mitteleuropa, das innerhalb der Grenzen der ehemaligen Donaumonarchie lag, kannten auch andere Zeitschriften, kaum eine allerdings so konsequent wie die Zeitschrift „Pannonia“ unter ihrem Chefredakteur György Sebestyén. Der angestrebten „Völkerverständigung“ standen zwar die enormen Gegensätze eines noch geteilten Europas gegenüber, die Zeitschrift verstand sich aber gerade deswegen als Mittel zur Überbrückung. Neben politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beiträgen nahmen literarische oder auf Literatur bezogene Texte einen großen Teil der Hefte ein. Die Zahl und das Gewicht der Autoren und Autorinnen aus allen Staaten des europäischen Ostens war beträchtlich, Burgenländische oder österreichische Literat(inn)en fügten sich eher dem Gesamtbild hinzu, als das sie im Vordergrund gestanden wären, mit Ausnahme von Milo Dor und György Sebestyén, die ihre jeweilige Herkunft als Auftrag zur Vermittlung verstanden. Mit dem Abdruck einer ins Deutsche übersetzten Sonderausgabe der Warschauer Literaturzeitschrift „odra“ wurde 1979 das erste Mal eine Zeitschrift aus dem Ostblock in Österreich bekannt gemacht, dasselbe geschah wenig später mit der ungarischen Literaturzeitschrift „új írás“. Mit Auslandsredaktionen sowie einem international besetzten Redaktionskomitee setzte die Zeitschrift die Arbeit an der Vernetzung fort. Umso erstaunlicher war dann, dass die Wende 1989 sich kaum in „Pannonia“ niederschlug, nur wenige Artikel befassten sich dezidiert mit ihr. Auffällig war aber, dass nun eine neue Generation von Autor(inn)en in die Hefte Einzug hielt, die erst jetzt zu schreiben begonnen hatten oder vor der Wende in ihren Ländern nicht veröffentlichen konnten. Nach dem Tod von György Sebestyén übernahm Paul Molitoris 1991 die Chefredaktion.
Untertitel I.0-II.4: MAGAZIN FÜR MITTELEUROPA
III.1/2-XVIII.5: MAGAZIN FÜR EUROPÄISCHE ZUSAMMENARBEIT
Herausgeber I.0-IX.4, XI.1-XVIII.5: Edition Roetzer
X.1-3/4: Rudolf W. Rötzer
Redakteure I.0-XVII.4: Chefredakteur: György Sebestyén
Für den Inhalt verantwortlich: Erich Schimmerl (I.0-II.4), Walter Wächtler (III.1/2-IX.9)
Redaktionsteam: Tschingis Ajtmatow (X.1-XVIII.5), Jurij Archibow (XVII.1-XVIII.5), Sergej Barusdin (XVII.1-XVIII.5), Karl Bednarik (I.0-II.4), Ivan Boldizsár (XI.1-XII.4), Rudolf Chmel ((XVII.2-XVIII.5), Moritz Csáky (XVI.1-XVIII.5), Iwajlo Ditschew (XV.1-XVIII.5), Anton Dontschew (XI.3-XVIII.5), Stephan Hermlin (XI.1-XVIII.5), Ivan Ivanji (XI.1-XVIII.5), Heinz Kahlau (XV.4-XVIII.5), Márton Kalász (XVII.1-XVIII.5), Zoran Konstantinović (XI.1-XVIII.5), Zlatko Krasni (XV.4-XVIII.5), Claudio Magris (XII.1-XVIII.5), Christoph Meckel (XI.1-XVII.2), Leopold Melichar (I.0-II.4), Helmut S. Milletich (I.0-II.4), Assen Nejkow (XI.1-XVIII.5), János Nemes (XI.1-XVIII.5), Jürgen H. Petersen (XII.4)m Margit Pflagner (I.0-II.4), Rado Pytlik (XVII.2-XVIII.5), Ignacy Rutkiewicz (XI.3-XVIII.5, Waclaw Sadkowski (XII.1-XVIII.5), Erich Schimmerl (I.0-II.4), Günter Unger (XI.1-XVIII.5), Peter Vujka (I.0-II.4), Richard Winger (I.0-II.4), Peter Zajac (XVII.2-XVIII.5)
Ort: Verlag Eisenstadt: Edition Roetzer
AutorInnen Tschingis Aitmatow, Lev Detela, Milo Dor, Péter Esterházy, György Sebestyén [mehr ...]
ÜbersetzerInnen Milo Dor, Ivan Ivanji, Klara Köttner-Benigni, Oskar Jan Tauschinski [mehr ...]
Bildende KünstlerInnen Rudolf Kedl, Gottfried Kumpf, Victor Vasarely [mehr ...]
FotografInnen Hans Gustav Edöcs, Willy Puchner, Peter Paul Wiplinger [mehr ...]
Redaktionssitz I.0-VII.3: 7000 Eisenstadt, Bundesstrasse 50
VII.4-XVIII.5: 7000 Eisenstadt, Mattersburger Straße 25
Erscheinungsverlauf 1973: I.0, 1
1974: II.1-4
1975: III.1/2, 3/4
1976: IV.1/2, 3/4
1977: V.1/2, 3/4
1978: VI.1/2, 3/4
1979: VII.1-4
1980: VIII.1-4
1981: IX.1-4
1982: X.1-3/4
1983: XI.1-4
1984: XII.1-4
1985: XIII.1-5, Doppelnummer 3/4
1986: XIV.1-4
1987: XV.1-4
1988: XVI.1-4
1989: XVII.1-4
1990: XVIII.1/2-5
Erscheinungsweise viermal jährlich
Druck Rötzer-Druck, 7000 Eisenstadt
Auflage 7000, siehe HöSL S. 751.
Format
Umfang 50-120 Seiten
Preis S 35.-
ISSN / ISBN VIII.2-XI.2: 3900-5038-3
XI.3-XIII.2: 0250-1562
Inhaltliche Schwerpunkte Literatur, Bildende Kunst, Geschichte, Politik, Wirtschaft
Gattungen Lyrik, Prosa, Romanauszug, Porträt, Essay, Rezension
Registernachweise Inhaltsverzeichnis 1973-1983 in X.3/4, S. 63-72.
Programmatische Äußerungen „Ziel der Zeitschrift ist es, die Begegnung zwischen verschiedenen Völkern und Kulturen Europas zu fördern.“ Impressum. Pan X.1, S. [1].
Österreicher, slawische Völker verschiedener Art, Ungarn und Italiener leben hier auf engstem Raum nebeneinander;
verschiedene Gesellschaftssysteme bestehen hier modellhaft;
die Kulturen dieses Gebietes sind in ihrer Einmaligkeit Beispiele für den kollektiven schöpferischen Prozeß, sind aber andererseits miteinander verschränkt und verwoben;
wir, die wir hier leben, wissen viel zu wenig voneinander, und im weiteren deutschen Sprachraum weiß man noch weniger über uns;
machen wir also eine Zeitschrift, in der sich die Lage widerspiegelt, in der das Modellhafte vorgestellt und reflektiert wird; tun wir in dieser Art und Weise etwas gegen nationalen Fanatismus, gegen Vorurteile; reden wir nicht viel über den Frieden, sondern stärken wir ihn durch die Existenz unserer Zeitschrift; erkennen wir, daß man für die Verständigung zwischen Völkern und Menschen auch ohne große Parolen etwas tun kann, nämlich durch die Darstellung menschlicher Inhalte;
zeigen wir dem deutschsprachigen Publikum die geistige Kraft all dieser Völker, eine Kraft, die der gemeinsamen europäischen Kultur zufließen muß – zeigen wir also die Kraftlinien dieses „östlichen Golfstroms“ (den Ausdruck hat der ungarische Denker László Németh in den dreißiger Jahren geprägt);
und unser geographische [sic] Ausgangspunkt sei das Burgenland, ein Stück Österreich, in fruchtbarer Verbindung mit der slawischen, der ungarischen und auch der romanischen Kultur, denn von der hellen Kraft der Latinität sind die Kulturen in diesem Teil Europas durchdrungen, und es ist die schöne Aufgabe des Burgenlandes, die schöpferische Symbiose auch bewußt zu machen.“ György Sebestyén: Zehn Jahre eines Experiments. Pan X.2, S. 7.
Gestaltung Beispiele
Standorte (Auswahl) ÖNB (1,099.804-C.Neu-Per), UBK (I 71878 STO: MAG), UBG (II 365415), UBLT (66932), UBW (II-713059 )
Literatur HöSL S. 749-756.
Helmut Stefan Milletich: 20 Jahre Edition Roetzer im Burgenland. Pan XXI.1, S. 1-6
János Nemes: Praxis und Beispiel einer Zusammenarbeit. Pan X.2, S. 7-10.
György, Sebestyén: Zehn Jahre eines Experiments. Pan X.2, S. 7.
György Sebestyén: Im Brennpunkt der Kulturen. Zeitschrift als Schrift der Zeit.. Pan XV.3, S. 13-16.
Fred Sinowatz: „Eine gewisse Ewigkeit?“. Pan XXVI.1, S. 2.
Günter Unger: Wir an der Grenze. Pan XXXVI.1, S.3.

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Pannonia Zeitschrift