T | Siglenverzeichnis |
Der Turm1945-1948 |
AutorInnen | ÜbersetzerInnen | KünstlerInnen | Gestaltung | Essay |
Titel | Der Turm |
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Erscheinungszeitraum | 1945-1948 |
Kurzbeschreibung | Die Zeitschrift „Der Turm“ erschien von August 1945 bis zum Sommer 1948 in insgesamt 24 Nummern. Trotz der im Vergleich zu anderen Zeitschriften dieses Zeitraumes eigentlich sehr guten finanziellen Basis durch den Herausgeber „Österreichische Kulturvereinigung“ (ÖVP) führten auch hier die wirtschaftlichen Umbrüche 1947/48 zu einem Ende der Zeitschrift. Bis dahin war der „Turm“ aber eine der einflussreichsten Zeitschriften der Nachkriegszeit. Chefredakteur war Egon H. Seefehlner. Das Bild der Zeitschrift wurde größtenteils durch Autor(inn)en bestimmt, die bereits vor dem Krieg veröffentlicht hatten. Tradition und der Gedanke einer nur kurz durch den Irrsinn des Nationalsozialismus unterbrochenen Kontinuität bildeten neben der Orientierung an der Kultur des christlichen Abendlandes die Leitlinien der Zeitschrift. Dominierende Autoren waren Alexander Lernet-Holenia, Felix Braun, Franz Theodor Csokor und Siegfried Melchinger. Jungen Autor(inn)en schenkte der „Turm“ bis auf Ilse Aichinger kaum Aufmerksamkeit. Exilautor(inn)en wie Theodor Kramer oder Ernst Waldinger wurden zwar gedruckt, ihre Situation aber nicht weiter thematisiert. Im Vordergrund stand die Konstruktion eines „geistigen Österreichs“, das bereits vor dem Krieg bestanden habe, und sich in Personen wie Oskar Maurus Fontana, Franz Theodor Csokor, Alexander Lernet-Holenia, Rudolf Henz oder Hans Weigel personifizierte. |
Untertitel | I.1-II.Sonderheft: Monatsschrift für österreichische Kultur – Herausgegeben von der österreichischen Kulturvereinigung III.1: Österreichische Monatsschrift |
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Herausgeber | Österreichische Kulturvereinigung [Vorstand der Österreichischen Kulturvereinigung] |
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Redakteure | Egon H. Seefehlner |
Ort: Verlag | I.1-II.11/12: Wien; Adolf Holzhausen Nfg., Universitätsbuchdruckerei, Kandlgasse 19-21. II.Sonderheft-III.1: Kulturvereinigung und Chefredakteur Dr. Egon Seefehlner, Apostelgasse39, 1030 Wien. |
AutorInnen | Ilse Aichinger, Felix Braun, Franz Theodor Csokor, Alma Holgersen, Jorg Lampe, Alexander Lernet-Holenia, Egon H. Seefehlner, Hans Weigel [mehr ...] |
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ÜbersetzerInnen | Felix Braun, Maurice Hirschmann, Werner Riemerschmid [mehr ...] |
Bildende KünstlerInnen | Walter Behrens, Herbert Boeckl, Vilma Eckl, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Alfred Kubin, Pablo Picasso, Egon Schiele, Fritz Wotruba [mehr ...] |
Weitere beteiligte Personen | In seiner Autobiografie dankte Seefehlner besonders Siegfried Melchinger, der aufgrund seines „minderbelasteten“ Status nicht namentlich zeichnen konnte, sowie Claudia Frank, die die Hauptarbeit der Administration trug. |
Redaktionssitz | I.1: Falkestraße 3, 1010 Wien (I.1) I.2-10 Wipplingerstraße 7, 1010 Wien I.11-II.5: Seilerstätte 3 A, 1010 Wien II.6-III.1: Lothringerstraße 20, 1030 Wien |
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Erscheinungsverlauf | 1945/1946: I.1-12, Doppelnummer 4/5 1946/1947: II.1-11/12, Doppelnummern 3/4, 5/6, 9/10, Sonderheft „Zur Jahreswende 1947/48“ 1948: III.1 |
Erscheinungsweise | Als Monatsschrift geplant, ab 2. Jahrgang zunehmend längere Erscheinungsintervalle, vom 3. Jahrgang erscheint nur ein Heft nach halbjähriger Pause. |
Druck | I.1-II.Sonderheft: Adolf Holzhausen Nfg., Universitätsbuchdruckerei, Kandlgasse 19-21 III.1: Erwin Metten Nachf., Canisiusgasse 8-10, 1090 Wien |
Träger | Österreichische Kulturvereinigung [Vorstand der Österreichischen Kulturvereinigung] |
Format | 8° |
Umfang | I.1-12: 20-52 Seiten II.1-II.Sonderheft: 32-64 Seiten III.1: 48 Seiten |
Preis | I.1-3: 1 Mark I.4/5: 2 Schilling I.6-II.8: S 1.20 (Doppelheft II.3/4, 5/6: S 2.40, Doppelheft 9/10 u. 11/12: S. 4.-) II.Sonderheft-III.1: S 3.- |
Sonder- und Begleitpublikationen | Turmalmanach der Österreichischen Kulturvereinigung auf das Jahr 1946, Hrsg. Egon H. Seefehlner, Wien: Amandus-Edition 1945. (Rezension dazu in I.7 S. 197.) Mit Beiträgen von Alexander Lernet-Holenia, Max Mell, Franz Werfel [mehr ...] [Inhaltsverzeichnis des Turmalmanachs] |
Inhaltliche Schwerpunkte | Literatur, Bildende Kunst, Politik, Religion |
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Inhaltsverzeichnis | Inhaltsverzeichnis 1945-1948 |
Rubriken | Bis auf „Die Anekdote“ keine durchgehende Rubrik. Im letzten Heft (III.1.) wurden mehrere Rubriken eingeführt (Belletristisches Magazin, Schlagworte der Zeit, Aus der Werkstatt der Schaffenden, Wiener Profile, ...) |
Gattungen | Lyrik, Prosa, Essay, Literatur-, Theater- und Ausstellungskritik, Umfragen |
Programmatische Äußerungen | Minister a. D. Dr. Hans Perntner in TURM 1.1 (Nach einem Aufruf zur Rettung des Stephansdoms) „ Die Fahne, die heute am „Turm“ bei seinem ersten Erscheinen hochgeht, trägt die uns so teuren Farben Rot-Weiß-Rot und die leuchtende Inschrift „Für Österreichs Kultur“. Diese Zeitschrift, die von der neugegründeten „Österreichischen Kulturvereinigung“ herausgegeben wird, soll Künder und Wegweiser im kulturellen Leben Österreichs sein, ein Leuchtturm österreichischen Geistes und seines vielfältigen, unversiegbaren geistigen und künstlerischen Schaffens. Er soll seine erhellenden und belebenden Strahlen hinaussenden in die Geisteswelt, nicht nur in unserem geliebten Vaterlande, sondern auch weit über seine Grenzen hinaus zu allen Kulturvölkern der Erde. „Der Turm“ soll das Wahrzeichen der Ziele und Aufgaben der Österreichischen Kulturvereinigung sein, die mitwirken will an der geistigen Wiedergeburt des Österreichertums, an der Pflege der hohen Kulturgüter unseres Landes, an der Neuformung und Befruchtung seines kulturellen Lebens, an der Vertiefung jener Geisteshaltung des österreichischen Menschen, von der unser großer Dichter Wildgans so schön sagt: „Das macht das Leben wert, die Herzen weicher – Die Sinne fein, das Urteil menschlich mild – Das macht den Künstler, macht den Österreicher.“ |
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Gestaltung | Beispiele |
Essay | "... es war schon erlösend, dass es den gegeben hat" |
Standorte (Auswahl) | ÖNB (740373-C.Neu Per), UBW UBK, UBI |
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Literatur | DLZ S. 765-767. Edith B. Michaeler: Auslandsorientierungen in den österreichischen Kulturzeitschriften. Plan - das Silberboot - der Turm, 1945-1948. Wien: Dipl.-Arb. 2004. Ingrid Pfeiffer: Scheideweg der Worte. Literatur in österreichischen Zeitschriften 1945-1948. Wien: Ed. Steinbauer 2006. Egon Seefehlner: Die Musik meines Lebens. Vom Rechtspraktikanten zum Opernchef in Berlin und Wien. Wien: Neff 1983, S. 83-89. Rüdiger Wischenbart: Literarischer Wiederaufbau in Österreich 1945-1949. Am Beispiel von sieben literarischen und kulturpolitischen Zeitschriften. Königstein: Hain 1983 (= Literatur in der Geschichte. Geschichte in der Literatur. Bd. 9). Andrea Zederbauer: „Nimm unsere Hände, o Herbst, und führ’ uns ins Schweigen“. Das Thema „Entnazifizierung der Literatur“ am Beispiel der Kulturzeitschriften „Plan“ und „Turm“ (1945-1948). Wien: Dipl.-Arb. 1998. Eleonore Zlabinger: Literarische Zeitschriften in Österreich 1945-1964. Innsbruck: Hausarbeit 1965, S. 13. |
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