aus: Popp, Adelheid: Der Weg zur Höhe. 1929
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- Biographie:
- Frauen machen Geschichte (Renner-Institut Wien)
- Das rote Wien
- Österreichisches Parlament
- Proft, Gabriele, Nationalrätin, ist eine der Vorkämpferinnen der sozialdemokratischen Frauenbewegung in Österreich. In der Sozialpolitik der beiden letzten Jahrzehnte gibt es kaum eine die weibliche Arbeiterschaft betreffende Reform, an der sie nicht tätigen Anteil genommen hätte, und die Sympathien, die ihr in allen Kreisen der Partei entgegengebracht werden, kamen anläßlich ihres 50. Geburtstages zum beredten Ausdruck. - G. P. wurde am 20. Februar 1879 in Troppau geboren. Sie besuchte die Handelsschule und wurde Privatbeamtin. Im Jahre 1909 begann sie ihre politische Laufbahn als Sekretärin des Österreichischen Frauen-Reichskomitees und entfaltete als Versammlungsrednerin, Journalistin und auf gewerkschaftlichem Gebiete eine intensive Tätigkeit. Nach dem Umsturze gehörte sie zu den ersten fünf Frauen, die von der österreichischen sozialdemokratischen Partei in den provisorischen Gemeinderat entsendet wurden und bald darauf wurde sie in dem aus dem IX., XVIII. und XIX. Gemeindebezirk gebildeten Wahlkreis in den Nationalrat gewählt, dem sie seither angehört. - Wohnung: VIII., Pfeilg. 32.
(aus: Jahrbuch Wien)
- GABRIELE PROFT (1879-1971)
Heimarbeiterin, Hausgehilfin, Vorstandsmitglied der Heimarbeiterinnen, seit 1908 Sekretärin der sozialdemokratischen Frauenorganisation, trat während des Ersten Weltkrieges vehement für eine Friedenspolitik ein (Wortführerin am Parteitag 1917), 1918 Wiener Gemeinderätin, 1919-1934 Nationalrätin, 1934, 1938, 1945 in Haft, KZ Maria Lanzendorf, seit 1945 stv. Vorsitzende des Frauen-Zentralkomitees der sozialistischen Partei, bis 1953 Nationalrätin.
(aus: Frau im Korsett)
- Proft, Gabriele
Politikerin
20.2.1879 (Troppau - heute Opava/Tschechien) - 6.4.1941 [sic! richtig: 1971] (Bad Ischl)
P. stammte aus einfachen Verhältnissen und kam als Dienstmädchen nach Wien. 1896 trat sie der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) und der Gewerkschaft bei. 1919 wurde sie Gemeinderätin in Wien und Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung, und seit 1920 war sie Nationalratsabgeordnete, bis sie 1934 verhaftet wurde. Nach ihrer Freilassung schloss sich P. den Revolutionären Sozialisten an. 1944 wurde sie von den Nationalsozialisten in das Konzentrationslager Lanzendorf deportiert und bis Kriegsende festgehalten. 1945-53 saß sie wieder als Abgeordnete im Nationalrat und war stellvertretende Vorsitzende der SPÖ.
(aus: Tausend Frauen)
- Autobiographie:
- Ein Beitrag zu unserer Jubiläumsfeier. - In: Gedenkbuch : 20 Jahre Österreichische Arbeiterinnenbewegung / im Auftrag des Frauenreichskomitees herausgegeben von Adelheid Popp. - Wien, 1912, S. 153 - 158
Signatur: 231744-B
Online bei ALO
- Werke an der ÖNB:
- Der Weg zu uns! Die Frauenfrage im neuen Österreich. - (Wien: SPÖ 1945.) - (Sozialistische Hefte ; 4)
Signatur: 743021-B.4
- Quellen und Sekundärliteratur:
- Angerer, Marie-Luise: Gabriele Proft. - In: "Die Partei hat mich nie
enttäuscht ..." : österreichische Sozialdemokratinnen / hrsg. von Edith Prost. -
Wien : Verlag für Gesellschaftskritik, 1989, S. 187 - 221
Signatur: 1180381-B.Neu-Per.41
- Ertl, Andrea: Gabriele Proft. - Wien, Dipl. Arb, 1997
Signatur: 1521701-C
- Lafleur, Ingrun: Five socialist women : traditionalist conflicts and
socialist visions in Austria 1893-1934. - In: Socialist women : European
socialist feminism in the nineteenth and early twentieth centuries / hrsg. von
Marilyn J. Boxer und Jean H. Quataert. - New York [u.a.] : Elsevier, 1978, S.
215 - 248
Signatur: 1158082-B.Neu
- Gabriele Proft : 80 Jahre ; [Festschrift]. - Wien : Vorwärts, 1959
Signatur: 1389935-C
- Bildernachweis (Bildarchiv der ÖNB):
- Bildnis in mittleren Jahren (1929): Pf 35.335:C(1), NB 517.138
- Bildnis: Pf 35.335:C(2)
- Bildnis: Pf 35.335:B(1)
- Porträt (in Gruppe mit Karl Seitz u.a.): Pf 307:D(4), NB 534.004, Pf 307:B(4)
- Bildnis (auf einem Tableau mit 25 Abgeordneten): IB 1919, Nr.8, S.5; 461.546
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