[Der Zögling Tjaž] (fragmentarisch überlieferte Textfassung 2)

Typoskript 1,5-zeilig und 2-zeilig, mit hs. Korrekturen von Peter Handke und Helga Mračnikar, 12 Blatt, ohne Datum

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Bei der vorliegenden Fassung handelt sich um 12 handschriftlich von 1-12 paginierte Seiten des Typoskripts von Peter Handkes zweitem Übersetzungsdurchlauf von Florjan Lipuš' Der Zögling Tjaž. Die Blätter beinhalten die erste Hälfte des ersten »Kapitel[s] vom Unkraut« (Bl. 1; vgl. FL/DZT 5-20) und sind teilweise Originale, teilweise Durchschläge. Die Blätter waren ursprünglich teilweise ein- oder zweifach gefaltet. Das Typoskript ist 1,5-zeilig und zweizeilig geschrieben. Peter Handke und von Helga Mračnikar, die den Text gemeinsam mit ihm übersetzte, haben beide handschriftliche Korrekturen eingetragen. Es findet sich jedoch keine Datierung. Da der Text schon in der Mitte des letzten Blattes endet, könnte es sein, dass es sich um Abfallblätter handelt; das könnte bedeuten, dass nicht die restlichen Blätter dieser Fassung fehlen, sondern nach dem Abtippen und Korrigieren dieser zwölf Seiten abgebrochen und eine neue Reinschrift begonnen wurde. Dieses Typoskript wurde aller Wahrscheinlichkeit nach nicht erst nach Abschluss der vollständigen ersten Textfassung der gesamten Übersetzung angefertigt: Es entstand vermutlich als erste Fassung einer Abschrift des ersten Kapitels, welches Handke zum Zweck einer Vorabpublikation in den manuskripten (68/1980) an Alfred Kolleritsch übermittelte.

Es gibt einige Schreibmaschinenkorrekturen in der ersten Hälfte des ersten Blatts dieses Typoskripts. Auf den folgenden Blättern wurde fast ausschließlich von Hand verbessert, aber auch die handschriftlichen Eingriffe sind nicht besonders zahlreich. Am Intensivsten wurde der folgende Abschnitt nachbearbeitet: »[...] es ist an den Tag gekommen, es kommt immer wieder an den Tag, verschwindet immer wieder in der Nacht, es rinnt durch die Nacht und kommt am anderen Ende zurück an den Tag, Neuigkeit reiht sich an \zeugt/ Neuigkeit, sie wringen sie aus und ergötzen sich \sie dampfen/, solange sie am Wwringen sind, die Köpfe fügen sich zusammen zum letzten Wringegriff, besser geht's nicht mehr, näher ist nicht mehr möglich, das Ergötzen \Dampfen/ dauert, bis sie keinen Spielraum mehr haben. \es ihnen zu viel wird./ So sitzt du eigentlich nicht im Zug, obwohl du inzwischen schon eingestiegen bist, sondern bist eingeklemmt \treibst dich/ in den Mäulern deiner Dörfler \herum/ und bist ihnen Anlass zurm Ergötzung \Dampfen/.« (Bl. 2) Eine interessante Mehrfachkorrektur findet sich in den ersten Sätzen des Typoskripts, die lauten: »Endlich gehst du durchs Dorf. All die Ferientage bist du nicht so beschwingt durch gegangen(na veliko) wie heute.« (Bl. 1) Mit der Schreibmaschine wurde »beschwingt« ausgestrichen und durch »überlegen« ersetzt, dies von Hand dann abermals ausgestrichen und in »hochgemut« geändert. Dieser Begriff findet sich auch in der folgenden Textfassung an der entsprechenden Stelle (ÖLA SPH/LW/W131, Bl.1). Im Buch heißt es dann »großartig« (FL/DZT 5). Wörtlich genommen bedeutet »na veliko« in etwa »im Großen« oder auch »duzendweise«, im Kontext dieses Satzes musste daher eine metaphorische Entsprechung gefunden werden. (Vanessa Hannesschläger/kp)

Siglenverzeichnis Editorische Zeichen

Tabellarische Daten

Titel, Datum und Ort

Beteiligte Personen:  Helga Mračnikar
Datum normiert:  ohne Datum

Materialart und Besitz

Besitz:  Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
Art, Umfang, Anzahl: 

1 Typoskript, 12 Blatt, pag. 1-12, Bl. 1-5: 1,5-zeiliges Originaltyposkript, Bl. 6-12: 2-zeiliger Durchschlag; mit hs. Korrekturen von Peter Handke und Helga Mračnikar

Format:  A4
Schreibstoff:  Fineliner (rot, violett), Bleistift