Verführungen.
Plakate aus Österreich und Deutschland von 1914 bis 1945.
(Österreichisches Theatermuseum)
12. November 1998 bis 31. Jänner 1999

Einführung:

In einem Streifzug durch die österreichische und deutsche Plakatgeschichte zeigte die Ausstellung „Verführungen“ die Entwicklung eines Mediums, das die visuelle Kultur unseres Jahrhunderts maßgeblich bestimmte. Mehr als 280 Exponate vermittelten dem Besucher die politischen Ideologien und Rollenbilder, die Schönheitsideale und Modetrends der bewegten Jahrzehnte zwischen 1914 und 1945 und machten ihn mit den Gestaltungsprinzipien der Plakate vertraut. Neben politischer Propaganda und Produktwerbung zeigte die Plakatschau die Verwendung künstlerischer Bildsprachen vom Expressionismus bis zur Neuen Sachlichkeit und den Einsatz der Fotomontage. Die Exponate waren Highlights aus den Plakat-Sammlungen der Kunstbibliothek Berlin, des Museums für Kunst und Gewerbe in Hamburg, der Österreichischen Nationalbibliothek und des Österreichischen Theatermuseums, die erstmals in Wien in einem repräsentativen Überblick zu sehen waren.
Nach der Präsentation in Wien war die Ausstellung noch in Berlin, in der
Kunstbilbiothek, Staatliche Museen zu Berlin, 4. März bis 2. Mai 1999, und im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, 9. Juli bis 29. August 1999, zu sehen.

 

Publikation:

Verführungen. Plakate aus Österreich und Deutschland von 1914 bis 1945. Heidelberg: Umschau Braus 1998
ISBN 3-8295-7008-2.
(Erhätlich im Shop der ÖNB um ATS 437,--)

 

Pressestimmen:

Die Presse, 13. 11. 1998:
Eine Auswahl dieser Ikonen der Plakatgeschichte ist nun in der Ausstellung „Verführungen“ zu sehen, die damit nicht nur gesellschaftlichen Wertewandel deutlich macht, sondern auch einige heimische Schätze zum ersten Mal ans Licht der Öffentlichkeit bringt [...] Man trifft auf einprägsame Logos und Plakatinkonen wie Joseph Binders Meinl-Mohr [...] und sieht, daß ein Großteil heute gültiger optischer Strategien bereits um die Jahrhundertwende entwickelt wurde.

Der Standard, 13. 11. 1998:
Die Ausstellung „Verführungen“ erinnert daran, daß [...] in Städten wie Berlin und Wien [...] damals Büros, Ateliers und Firmen arbeiteten, die mitentschieden, was werbesprachlich und reklametechnisch „the state of the art“ war [...] Man sollte die Ausstellung „Verführungen“ – für Wien ist es die erste auf das Medium Plakat spezialisierte Großausstellung seit geraumer Zeit – zum Anlaß nehmen, die unterschiedlichen Lesarten von Plakaten durchzuspielen.

Kurier, 13. 11. 1998:
Unterstützt durch die kluge Baugerüst-Architektur spricht diese Präsentation mehr, als das viele Geschichtsbände können.

Die Furche, 3. 12. 1998:
In Wien gingen die Architekten Gerhard Vana und Karin Müller von der Überlegung aus, daß Plakate auch in der Realität nicht einzeln hängen, sondern versuchen müssen, in Konkurrenz mit anderen Plakaten die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. [...] Besonders eindrucks- und ausdrucksvoll sind die Filmplakate, die vom „Cabinet des Dr. Caligari“ bis zum berüchtigten „Jud Süss“ reichen. Langweilig wird einem bei diesem Streifzug durch 30 Jahre (Plakat-)Geschichte sicher nie.

Frankfurter Rundschau, 7. 1. 1999:
Die bisher größte Schau über die Plakatwerbung in Österreich und Deutschland [...] Geschichte und Zeitgeist erschließen sich in beiden Stockwerken des Palais Lobkowitz auf exemplarische Weise. Expressionismus, Neue Sachlichkeit, Konstruktivismus sind die ausgewiesenen Stilelemente.