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Historische österreichische Zeitungen und Zeitschriften online

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8. November 1895

Wilhelm Conrad Röntgen entdeckt die Röntgen-Strahlen

Bildquelle: Röntgen, Wilhelm. Kunstverlag Franz Hanfstaengl. ÖNB Bildarchiv und Grafiksammlung (POR). Signatur: NB 524.028-B

Wilhelm Conrad Röntgen, Professor der Physik an der Universität Würzburg entdeckte am 8. November 1895 durch Zufall elektromagnetische Strahlen, die es möglich machten, "Knochen, von den sie umgebenden Weichtheilen entblößt, mittelst des photographischen Apparates festzuhalten" (Neues Wiener Journal, 8. Januar 1896, S. 3.). Über seine Entdeckung, die er X-Strahlen nannte, berichtete er zum ersten Mal in einer Broschüre mit dem Titel "Ueber eine neue Art von Strahlen" (vgl. Neues Wiener Journal, 8. Januar 1896, S. 2.), die man in seinem originalen Wortlaut im Pester Lloyd vom 16. Januar 1896 auf Seite 9 nachlesen kann. Das Interesse an den Röntgen-Strahlen boomte im Jahr 1896.

Die Vertreter der unterschiedlichsten Forschungsfelder schrieben ausführliche Aufsätze über die "Photographie des Unsichtbaren" (vgl. Buchdrucker-Zeitung, 16. Januar 1896, S. 3.) und jeder versuchte die neue Erfindung auch in seinen Forschungen nützlich einzusetzen. In der Wiener Landwirtschaftlichen Zeitung wird zum Beispiel dafür plädiert, dass die neue Einrichtung auch an der neu entstehenden "Hochschule für Bodencultur" (Wiener landwirtschaftliche Zeitung, 12. Februar 1896, S. 3.) nicht fehlen darf. Die Wiener Montags-Post erzählt eine kleine Anekdote, wie die X-Strahlen einen Richter bei der Entscheidung eines Streitfalls unterstützten (vgl. Wiener Montags-Post, 16. November 1896, S. 4.). Aber auch die physikalische Medizin wurde durch die Entdeckung der Röntgen-Strahlen revolutioniert (vgl. Österreichische Illustrierte Zeitung, 18. Juni 1899, S. 3.).

Die Anerkennung aus kaiserlicher Seite ließ auch nicht lange auf sich warten: Zwei Monate nach der Publikation seiner Erkenntnisse war Röntgen schon bei dem deutschen Kaiser Wilhelm eingeladen (vgl. Grazer Tagblatt, 16. Januar 1896, S. 2).

Von manchen wurden die Auswirkungen dieser "Wunder der Forschung" (Neues Wiener Journal, 8. Januar 1896, S. 2.) dennoch für gefährlich gehalten. Im Neuigkeits Welt Blatt wurde ein Trick publiziert, wie man das Briefgeheimnis selbst vor den alles enthüllenden X-Strahlen bewahren kann (vgl. Neuigkeits Welt Blatt, 28. Februar 1896, S. 11.).

Ob die Röntgen-Strahlen nun Fluch oder Segen sind, kann jeder selbst entscheiden. Eines ist dennoch gewiss: Wie das Neue Wiener Journal bereits zwei Monate nach der Entdeckung der X-Strahlen prophezeite, ist der Name Röntgens heutzutage in der Tat jedem geläufig (vgl. Neues Wiener Journal, 8. Januar 1896, S. 2.).

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