Franz Wimmer: Das Mädchen von Algier ...
... Oder Der Tugend Lohn, des Lasters Strafe. Eine lehrreiche Geschichte für Alle, vorzüglich für reifere Mädchen. Vom Verfasser der "Eustachia, der Waise," &c. - Wien : Im Verlage bey Franz Wimmer, 1835. Österreichische Nationalbibliothek, Sign.: 307.678-A.Alt-Mag
Vor dem historischen Hintergrund eines Angriffs der Spanier auf Algier im Jahr 1775 beginnt die abenteuerliche Geschichte der elfjährigen Jeannette, die aus einer bretonischen Kaufmannsfamilie stammt. Um den vor langer Zeit vermutlich von Seeräubern aus Algier verschleppten Großvater wiederzufinden und um eine wertvolle Schiffsladung, die bei einem neuerlichen Überfall geraubt wurde, zurückzuerhalten, schließt sich Jeannettes kleine Familie der Expedition der spanischen Flotte an. Doch die Eltern werden getötet, das Mädchen kann fliehen. Eine gütige Maurin und deren kleine Tochter nehmen sie vorübergehend auf, ein weiser christlicher Einsiedler bringt sie zu einer reichen Familie, deren Sohn Omar sich ihr zuliebe zum christlichen Glauben bekehrt. Doch dessen böser Vetter Massuf stellt ihr nach; sie flieht abermals und kann nach weiteren Abenteuern nach Frankreich zurückkehren. Dort wird sie aufgrund ihrer Geschichte und künstlerischen Begabung zum Liebling der Gesellschaft, muß aber weitere Nachstellungen durch böse Männer erdulden und fällt beinahe einem Mordversuch durch Massuf, der plötzlich in Frankreich auftaucht, zum Opfer. Doch auch Omar und der weise Einsiedler sind ihr nachgereist; dieser rettet sie vor dem Anschlag und entpuppt sich als ihr verschollener Großvater, der sie schließlich mit dem treuen Omar zusammenführt. Autor dieser nicht besonders anspruchsvollen, aber zweifellos abwechslungsreichen Erzählung war der Wiener Buchhändler Franz Wimmer. Einen Schwerpunkt in Wimmers Sortiment bildeten theologische Werke, und er selbst verfaßte Andachtsliteratur vor allem für die Jugend. Auch im Mädchen von Algier finden Jeannette und der Einsiedler/Großvater in allen Anfechtungen Trost in der Religion, und am Beispiel von Omars Bekehrung wird die Anziehungskraft der christlichen Botschaft auf junge Menschen gezeigt.
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