ARIADNE-Newsletter 23

Frauenforschung & Frauengeschichte

Arbeiterinnengeschichte im 19. Jahrhundert : Studien zum sozio-kulturellen Wandel und zum politischen Diskurs in den Frauenbewegungen in Deutschland, England, Italien und Österreich ; Vorträge eines Workshops an der Universität Bremen 1993 / Elisabeth Dickmann ... (Hrsg.). - Münster [u.a.] : Lit, 1994. - (Frauenforschung interdisziplinär - Historische Zugänge zu Biographie und Lebenswelt ; 1)
Signatur: 1456689-B.Neu-Per.1
Die Beiträge für einen Workshop „Arbeiterinnengeschichte im europäischen Vergleich“. „An regionalen Fallstudien auf der Basis umfangreichen empirischen Materials zur Geschichte von Dienstmädchen, Textil- und Tabakarbeiterinnen, Heim- oder Fabrikarbeiterinnen diskutieren Forscherinnen aus Italien, Österreich, England und Deutschland Fragen der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung im Kontext sozio-kulturellen Wandels, beschreiben den politischen Diskurs in und zwischen den Frauenbewegungen der verschiedenen Länder und deren Auseinandersetzungen mit sozialpolitischen Einrichtungen und erörtern die Herausbildung eines ‘industriellen Bewußtseins’, das neue Wege in der Frauenbildung notwendig machte.“ (Aus dem Vorwort)

Davis, Natalie Zemon: Drei Frauenleben : Glikl, Marie de L’Incarnation, Maria Sibylla Merian. - Darmstadt : Wiss. Buchges., 1996.
Signatur: 1470289-B.Neu
Davis, Natalie Zemon: Women on the margins : three seventeenth-century lives. - Cambridge, Mass. [u.a.] : Harvard Univ. Press, 1995.
Signatur: 1467689-C.Neu
Natalie Zemon Davis hebt drei Lebensgeschichten aus dem historischen Dunkel heraus und öffnet damit ein Fenster zur Welt der Frühmoderne. Die drei Frauen, die sie uns vorführt, Glikl bas Judah Leib, Marie de l’Incarnation und Maria Sibylla Merian, sind gleichermaßen interessant wie unterschiedlich. Sie lebten gleichsam „am Rande“ im Europa, Nordamerika und Südamerika des 17. Jahrhunderts. Dennoch hinterließen uns diese Frauen - eine Jüdin, eine Katholikin und eine Protestantin - Memoiren und Schriftzeugnisse, die uns, nicht zuletzt durch Davis’ gewandte Erzählweise, in ihren Bann ziehen.

„Ich grüße Euch als freier Mensch“ : Quellenedition zur Befreiung des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück im April 1945 / hrsg. Von Sigrid Jacobeit. - Oranienburg : Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, 1995. - (Schriftenreihe ; 6)
Signatur: 1462290-C.Neu-Per.6
Aus bisher zum größten Teil unveröffentlichten Quellen werden anläßlich des 50. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Ravensbrück Dokumente wiedergegeben, die sich nicht nur auf die unmittelbare Befreiung beziehen, sondern auch auf die katastrophalen Verhältnisse im Lager in den Monaten März/April 1945 vor seiner überstürzten Räumung eingehen. Weitere wesentliche Themenkomplexe der Quellensammlung sind die Rettung der annähernd 7.500 Häftlingsfrauen durch das Schwedische Rote Kreuz („Aktion Bernadotte“), die „Todesmärsche“ ab 27. April 1945 sowie eine Chronologie der wichtigsten Ereignisse des Jahres 1945 in Ravensbrück.

Lewis, Gertrud Jaron: By women, for women, about women : the sister-books of Fourteenth-Century-Germany. - Toronto : Pontifical Inst. Of Mediaeval Studies, 1996. - (Studies and texts / Pontifical Institute of Mediaeval Studies ; 125)
Signatur: 918574-B.Han.125
Die spätmittelalterlichen „Schwestern-Bücher“ sind Gegenstand dieser feministischen Studie: sie wurden von Dominikanerinnen im deutschsprachigen Raum in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts geschrieben. Sie beschreiben Frauen in ihrem spezifisch weiblichen Lebenszusammenhang, in komplexen sozialen Situationen und führen uns Nonnen vor Augen in ihren verschiedenen Beziehungen zur Geistlichkeit und untereinander. Diese Frauen verstehen ihr Klosterleben als eine Möglichkeit zum spirituellen Wachstum. Sie sprechen auch von Visionen, himmlischen Stimmen und anderen Wundern und tragen damit zur theologischen Diskussion ihrer Zeit bei. Die Menschwerdung Christi und die „imitation Christi“, die Trinität und Eucharistie werden als Fragen von großer Bedeutung abgehandelt.

Metken, Sigrid: Der Kampf um die Hose : Geschlechterstreit und die Macht im Haus ; die Geschichte eines Symbols. - Frankfurt am Main [u.a.] : Campus-Verl. [U.a.], 1996. - (Edition Pandora : Sonderband)
Signatur: 1363153-C.Neu
Von der frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert finden sich immer wieder Bilder, auf denen sich Männer und Frauen, oder auch Frauen allein, um ein Paar Hosen streiten. Immer geht es um die Selbstbehauptung der Frau: um ihre soziale Sicherung, um sexuelle Begierde und die Macht im Haus. Anhand einer Fülle von Bildbeispielen zeichnet die Autorin den Weg dieser Metapher im sozialen Bildgedächtnis der Neuzeit nach: vom ethnisch-religiösen Erziehungsbild bis zur Burleske des frühen 20. Jahrhunderts. Und sie hat auch ihre Wiederkehr im Reich der Gelehrsamkeit entdeckt: in Aby Warburgs Bilderatlas.

Richards, Jeffrey: Sex, dissidence and damnation : minority groups in the Middle Ages. - London [u.a.] : Routledge, 1994.
Signatur: 1463309-B.Neu
Für kirchliche und weltliche Autoritäten im Mittelalter waren Dissidenten die Wurzel des Unheils und eine permanente Bedrohung für ihr geordnetes Weltbild. Zuerst wurde versucht, Dissidenten mit Vernunftargumenten zu begegnen, später mit zunehmender Gewalt: Folter, Gefängnis, Feuer und Schwert. Jeffrey Richards untersucht die Lebensumstände von Häretikern, Hexen, Juden, Leprakranken und Homosexuellen und findet ein gemeinsames Motiv für ihre Verfolgung: unterstellte sexuelle Abartigkeit.

Roper, Lyndal: Das fromme Haus : Frauen und Moral in der Reformation. - Frankfurt am Main [u.a.] : Campus-Verl., 1995. - (Reihe Geschichte und Geschlechter : Sonderband)
Signatur: 1463023-B.Neu
Lyndal Roper liefert in ihrem Buch den Beweis dafür, daß die Reformation für die Frauen keine Verbesserung ihrer individuellen Entfaltung und gesellschaftlichen Stellung gebracht hat. Sie analysiert am Beispiel Augsburgs die Position der Frauen in der häuslichen Ökonomie, die Auswirkungen der neuen reformatorischen Sittenzucht auf Ehe und Haushalt sowie die Bemühungen der städtischen (männlichen) Obrigkeiten, sexuelle Abweichungen, Heirat, weibliches religiöses Engagement, Ehe und Scheidung unter ihre Kontrolle zu bringen.

Eine Stadt der Frauen : Studien und Quellen zur Geschichte der Baslerinnen im späten Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit (13. - 17. Jahrhundert) / Heide Wunder (Hg.). - Basel [u.a.] : Helbing & Lichtenhahn, 1995.
Signatur: 1462817-B.Neu
In Basel, einer bedeutenden Stadt des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Europa, lassen sich sehr unterschiedliche und vielfältige Lebensmöglichkeiten und Erfahrungen von Frauen beobachten: Klosterfrauen, fromme Bürgerinnen, geschäftstüchtige Kaufmannsfrauen, arme Handwerkerinnen und reiche Patrizierinnen. Sie alle werden in ihren jeweiligen Handlungsräumen vorgestellt. Weitere Themenschwerpunkte sind die rechtliche Stellung der Frauen und die sich wandelnde Rolle der Ehe im Zuge der Reformation.

Wajcman, Judy: Technik und Geschlecht : die feministische Technikdebatte. - Frankfurt, Main [u.a.] : Campus-Verl., 1994.
Signatur: 1463201-B.Neu
Die feministische Technikdebatte wird hier erstmalig umfassend in ihren Themen und Positionen dargestellt. Ein Standardwerk mit gutem Literaturüberblick. Folgende Kapitel werden behandelt: (1) Feministische Kritik der Naturwissenschaft und Technik; (2) Produktionstechnologie: dem Geschlecht eine Stellung geben; (3) Reproduktionstechnologie: in die Hände der Männer gelegt; (4) Hauswirtschaftstechnologie: arbeitssparend oder versklavend? (5) Architektur und Stadtplanung: vergeschlechtlichter Raum; (6) Technik als Männerkultur.

Weiss, Sabine: Die Österreicherin : die Rolle der Frau in 1000 Jahren Geschichte. - Graz [u.a.] : Verl. Styria, 1996.
Signatur: 1465253-C.Han
Zum Jubiläumsjahr nun auch ein Buch zur 1000-jährigen Frauengeschichte Österreichs. Sabine Weiss legt hier eine nach weiblichen Lebenszusammenhängen gegliederte Sozialgeschichte vor. Nach einer Einführung in die „allgemeinen Lebensbedingungen“ stellt sie folgende Frauentypen bzw. Frauenrollen vor: die Herrscherin, die Ehefrau aus der Fremde, die Unebenbürtige, die Hausfrau, die Witwe, die Dienerin, die politisch Engagierte, die Gelehrte, die Verborgene, die Unangepaßte, die Ausgegrenzte. Mit zahlreichen Illustrationen versehen.

Women’s history: Britain, 1850 - 1945 : an introduction / ed. by June Purvis. - London : UCL Press, 1995. - (Women’s history)
Signatur: 1469852-C.Neu-L
Historikerinnen behandeln jeweils einen Schlüsselaspekt der Lebenssituation von Frauen in der Zeit von 1850 bis 1945. Folgende Bereiche rücken ins Zentrum der Aufmerksamkeit: Industrialisierung, Familie, bezahlte Arbeit, Erziehung, Trivialliteratur, Gesundheit, Sexualität, Politik, Wahlrecht, Krieg.

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