ARIADNE-Newsletter 37
Frauenforschung & Frauengeschichte
Diemel, Christa: Adelige Frauen im bürgerlichen Jahrhundert : Hofdamen, Stiftsdamen, Salondamen 1800-1870. - Frankfurt am Main : Fischer Taschenbuch Verlag, 1998. - (Fischer Taschenbücher ; 13880)
Signatur: 814169-B.Neu.13880
Zwischen Macht und Langeweile: die Autorin beschreibt die vielfältigen Rollen und Wirkungsbereiche, die adelige Frauen in der Gesellschaft innehatten. Wie wuchsen sie auf, welche Erwartungen wurden an sie gestellt, wie sah ihre rechtliche und wirtschaftliche Situation aus, welche Zukunftsvorstellungen, welche Sehnsüchte hegten sie und wie reagierten sie auf die gesellschaftlichen Veränderungen?
Gambrell, Alice: Women intellectuals, modernism, and difference : transatlantic culture 1919-1945. - Cambridge [u.a.] : Cambridge Univ. Press, 1997. - (Cultural margins ; 4)
Signatur: 1525332-B.Neu-Per.4
Alice Gambrell untersucht die Karriere einer Gruppe weiblicher Intellektueller: Leonora Carrington, Ella Deloria, H. D., Zora Neale Hurston und Frida Kahlo. Sie geht den künstlerischen Verbindungen dieser Frauen nach, und den kulturellen Strömungen der Zwischenkriegszeit, an denen sie teilhatten - einschließlich Surrealismus, Anthropologie und Psychoanalyse. Ausstellungen, Memoiren, Gedichte und Briefwechsel dienen dabei als Quellen für ihre theoretischen Überlegungen.
Göttner-Abendroth, Heide: Matriarchat in Südchina : eine Forschungsreise zu den Mosuo. - Stuttgart [u.a.] : Kohlhammer, 1998.
Signatur: 1545458-B.Neu
Das riesige Territorium, das heute "China" heißt, hat eine lange Geschichte der matriarchalen Gesellschaftsform. Im äußersten Südwesten erstreckt sich die Provinz Yünnan, durchzogen von den parallelen Oberläufen des Salwen, des Mekong und des Jang tse kiang. Diesen Flüssen entlang fand die Südwanderung matriarchaler Bergvölker in der Vergangenheit statt. Sie setzt sich bis in die Gegenwart fort. Heute umfassen diese Völker noch ungefähr 800 Stämme mit zusammen 15 Millionen Menschen, darunter auch die Mosuo.
Hacker, Hanna: Gewalt ist: keine Frau : der Akteurin oder eine Geschichte der Transgressionen. - Königstein /Taunus : Helmer, 1998. Zugl. Univ. Wien, Habil.-Schrift, 1997.
Signatur: 1544119-B.Neu
An den Grenzen von Geschichte, Soziologie und Cultural Studies entfaltet Hanna Hacker ihren theoretischen Ansatz zum Topos der "Transgression" und zur Figur der "Akteurin". Sie analysiert historische wie imaginäre Verknüpfungen von Geschlecht, Gewalt und Öffentlichkeit. Und sie erzählt Geschichten von: Duellantinnen im Paris der Belle Epoque, provokanten Aktivistinnen in der Politik während des Habsburgerreiches, Soldatinnen in Schützengräben 1914, Mörderinnen ...
Hofmann, Gabriele: Frauen machen Geschichte : berühmte Frauen - von Kaiserin Theophanu bis Rosa Luxemburg ; ihre Macht und ihr politischer Einfluß. - Weyarn : Seehamer, 1999.
Signatur: 1544639-B.Neu
Gegen die selbstgerechte Aussage, nur Männer machen Geschichte, laufen Frauen bis heute Sturm, denn zu allen Zeiten gab es Frauen mit Freude an der Macht und dem Bittermann-Willen zu politischem Einfluß. Der männliche Versuch, Frauen aus Geschichte und Politik zu verbannen, entbehrt jeder Grundlage. Anhand der Lebensläufe von zehn berühmten Frauen zeigt dieses Buch, welche Möglichkeiten Macht auszuüben es für Frauen in den vergangenen Jahrhunderten gab und wie sie ihre Chance genutzt haben. Mit Personen-Register.
Husain, Shahrukh: Die Göttin : das Matriarchat, magische Kräfte, Ekstase und Heilung. - München : Knaur, 1998.
Signatur: 1543448-B.Neu
Der Mythos der Großen Göttin - Symbol der Fruchtbarkeit und lebenspendenden Mutterschaft - verbindet sich mit Hoffnungen auf Naturnähe, Ganzheitlichkeit, Frieden und Freiheit. Dieses reich bebilderte Buch schildert die wichtigsten wissenschaftlichen Theorien über matriarchale Gesellschaften in der Frühzeit der Menschheit und veranschaulicht die unterschiedlichen Aspekte der kultischen Verehrung des weiblichen Prinzips in verschiedenen Kulturkreisen.
Kos, Marta: Frauenschicksale in Konzentrationslagern. - Dt. Erstausg. - Wien : Passagen-Verl., 1998. - (Passagen Zeitgeschehen)
Signatur: 1540079-B.Neu
Eine der ersten wissenschaftlich relevanten (psychologischen) Untersuchungen zum Thema "Frauen im Konzentrationslager", eine Dissertation aus dem Jahre 1948, liegt hier in ihrer überarbeiteten Form, als deutsche Erstausgabe vor. Drei Jahre mußte Marta Kos, eine individualpsychologische Lehranalytikerin, in den Konzentrationslagern von Theresienstadt und Auschwitz verbringen. Die Erfahrungen von 60 ihrer Leidensgenossinnen wurden ausgewertet. "Die Fallberichte" bestehen aus der Vorgeschichte, dem Erlebnisbericht über das Leben in den Lagern und einer Katamnese nach Ablauf von zwei Jahren. Die Art der Analyse folgt sowohl der "oral history" Methode als auch der theoretischen Aufarbeitung einer "Phänomenologischen Beschreibung von Furcht und Angst"
Matchinske, Megan: Writing, gender and state in early modern England : identity formation and the female subject. - Cambridge [u.a.] : Cambridge University Press, 1998. - (Cambridge Studies in Renaissance Literature and Culture ; 26)
Signatur: 1501355-B.Neu-Per.26
Die Periode von der Reformation bis zum Englischen Bürgerkrieg dient als Hintergrund für Fallstudien, die die Herausbildung der sozialen Identität illustrieren sollen. Die Einzelanalysen beziehen sich auf das Werk verschiedener Schriftstellerinnen und auf ihre Selbstdefinition im Hinblick auf externe Mächte, wie Kirche und Monarchie. Damit soll die Beziehung zwischen öffentlichem und privatem Selbst und die wachsende Rolle der Kategorie "Geschlecht" bei der Identitätsfindung veranschaulicht werden.
Mutterwitz : das Phänomen Mutter ; eine Gestaltung zwischen Ohnmacht und Allmacht / Gudrun Perko (Hrsg.). - Wien : Milena Verl., 1998. - (Reihe Frauenforschung ; 36)
Signatur: 1199923-B.Neu-36
Die Autorinnen spüren dem Phänomen "Mutter" in seinen komplexen Bedeutungen nach: Spannende Analysen aus historischen, soziologischen, theologischen, psychoanalytischen und philosophischen Blickwinkeln, die Gudrun Perko in ihrer wissenschaftlichen Einleitung anschaulich vorstellt. Diese Publikation bietet einen wesentlichen Beitrag zur Auseinandersetzung mit der Vielschichtigkeit von Weiblichkeitskonstruktionen, die für das gegenwärtige Geschlechterimaginäre relevant ist. Der zeitliche Rahmen reicht von der Antike bis zur Gegenwart.
Niederdalhoff, Friederike: "Im Sinne des Systems einsatzbereit ..." : Mädchenarbeit im "Bund Deutscher Mädel" (BDM) und in der "Freien Deutschen Jugend" (FDJ) ; ein Vergleich. - Münster : Lit, 1997. - (Praxis und Forschung ; 16)
Signatur: 1526753-B.Neu-Per.16
"Ein Vergleich zielt grundsätzlich auf das Finden von Gemeinsamkeiten ab und impliziert daher auch schnell eine ‚Gleichsetzung'. Diese darf bei der Behandlung des vorliegenden Themas aber nicht unkritisch im Raum stehen bleiben. Ansatzpunkt für den Vergleich soll in diesem Fall sein, daß es sich sowohl bei der Hitler-Jugend als auch bei der Freien Deutschen Jugend jeweils um eine ‚Staatsjugend' mit totalitären Ansprüchen gehandelt hat." (aus der Einleitung)
Orsten, Elisabeth M.: From Anschluß to Albion : memoirs of a refugee girl ; 1938-1940. - Cambridge : Biddles [u.a.], 1998.
Signatur: 1543953-B.Neu
Fünf Monate nach Elisabeth Orstens zehntem Geburtstag marschierte Hitler in Österreich ein. Ihren Eltern wurde bald klar, daß die Familie ihr Heimatland verlassen mußte, wollten sie eine Überlebenschance haben. 1939 wurden sie und ihr Bruder George durch englische Quäker nach England gebracht, wo sie - getrennt von ihrem Bruder - bei einer Familie Unterschlupf fand. Sie hatte große Probleme, sich in der neuen Umwelt zu akklimatisieren und begann ein Tagebuch zu schreiben. Mit zwölf Jahren wurde sie per Schiff nach Amerika geschickt und schließlich mit ihrer Familie wieder vereint. Bei der Lektüre ihres damaligen Tagebuches 50 Jahre später bekam die Autorin die Gewißheit, daß sie ihre Geschichte niederschreiben und mit anderen teilen mußte: die Geschichte eines Flüchtlings-Mädchens.
Okker, Patricia: Our sister editors : Sarah J. Hale and the tradition of nineteenth-century American women editors. - Athens [u.a.] : The Univ. of Georgia Press, 1995.
Signatur: 1547202-B.Neu
Ein Buch über die Karriere der Verlegerin Sarah J. Hale, die von 1828 bis 1836 in Boston das "Ladies' Magazine" herausgab und dann von 1837 bis 1877 in Philadelphia "Godey's Lady's Book", das am Vorabend des Bürgerkrieges die am meisten verbreitete Zeitschrift in Amerika war. Hale selbst rezensierte tausende Bücher, steuerte regelmäßig ihre eigene Lyrik und Prosa in den Zeitschriften bei, schrieb monatliche Editorials und veröffentlichte das Werk von Nathaniel Hawthorne, Edgar Allan Poe, Harriet Beecher Stowe, Lydia Sigourney u.a. Sie war eine Vertreterin der Frauenemanzipation, indem sie auf die Wichtigkeit der Frau im privaten, aber auch im öffentlichen Bereich hinwies. Neben der 50-jährigen Karriere von Sarah Hale erlaubt das Buch auch einen ersten Überblick über die große und unterschiedliche Gruppe weiblicher Verlegerinnen im 19. Jahrhundert in den USA.
Plante, Ellen M.: Women at home in Victorian America : a social history. - New York : Facts On File, 1997.
Signatur: 1548332-B.Neu
Ellen Plante rückt einen oft übersehenen Frauentypus in den Mittelpunkt ihres Buches über das viktorianische Amerika: die Frau aus der Mittelschicht. Sie zieht viele verschiedene Primärquellen heran, um die Ideale, Tugenden und Eigenheiten der damaligen häuslichen Sphäre zu erhellen: Illustrationen, Beschreibungen, zeitgenössische Erzählungen etc.
Rituale der Geburt : eine Kulturgeschichte / hrsg. von Jürgen Schlumbohm ... - München : Beck, 1998. - (Beck'sche Reihe ; 1280)
Signatur: 998582-B.Neu-Per.1280
In dem vorliegenden Buch dokumentieren und analysieren HistorikerInnen gemeinsam mit WissenschaftlerInnen anderer Disziplinen die verschiedenen Aspekte und Rituale der Geburt vom 17. bis zum 20. Jahrhundert. Ein Kind zur Welt zu bringen galt ehemals unbestritten als Arbeit - aber welche Folgen hatte diese Einschätzung für die Frau und die Familie? In fünfzehn Beiträgen findet sich Stoff zum Nachdenken über eines der wichtigsten Ereignisse im Leben des Menschen.