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Namen und Abkürzungen
Pötting, Hedwig
Pötting, Hedwig von
Pötting und Persing, Hedwig Anna Maria Joachima von
Pötting-Persing, Hedwig Anna Maria Joachima von
Lebensdaten
geboren 23.03.1853, Prag
gestorben 21.03.1915, Wien
Berufe und Tätigkeiten
Schriftstellerin, Vereinsfunktionärin, Sekretärin und Freundin Bertha von Suttners
Funktionen und Mitgliedschaften in Frauenvereinen und -organisationen
Biographie
Hedwig Anna Maria Joachima von Pötting und Persing wurde am 23. März 1853 in Prag geboren. Ihr aus Budapest stammender Vater, Norbert Graf von Pötting und Persing, war kaiserlich-königlicher Kämmerer und Statthaltereirat in Wien. Dessen um siebzehn Jahre jüngere Frau Cajetana Chorinská z Ledské stammte aus Prag. Ein Jahr nach Hedwig wurde ihr Bruder Norbert geboren und drei Jahre später ihre Schwester Adriana. Hedwig von Pötting trat mit fünfzehn Jahren in das kaiserlich-königlich freiweltlich adelige Damenstift zu den heiligen Engeln in Prag (auch Neustädter Damenstift genannt), ein. Ein weltliches Stift erlaubte den Frauen, jederzeit auszutreten. Pötting lebte dort als Kapitularin, hielt sich aber auch oft in Wien auf. Ihr Bruder lebte in Krems und arbeitete als Staatsanwalt und ihre Schwester Adrienne war Malerin. Pötting war Mitglied der Österreichischen Friedensgesellschaft, die Bertha von Suttner 1891 gegründet und seitdem geleitet hatte, und trat dem Vorstand bei. Sie arbeitete aktiv im Damenkomitee der Österreichischen Friedensgesellschaft mit und fuhr mit Suttner und anderen Mitgliedern zu den Weltfriedenskongressen, wie beispielsweise 1896 zum 7. Weltfriedenskongress und zur 7. Interparlamentarischen Konferenz nach Budapest. Pötting beschäftigte sich intensiv mit Bertha von Suttners Antikriegsroman und internationalem Bestseller "Die Waffen nieder!" (1889) und veröffentlichte acht Jahre nach dessen Erscheinen "Martha’s Tagebuch", welches denselben Inhalt wie Suttners Roman hat, aber an die besonderen Lesebedürfnisse Jugendlicher angepasst war. Sie kürzte einige Passagen, schrieb sie sprachlich um oder änderte den Inhalt leicht ab, übernahm sonst großteils wörtlich von Suttners Roman. Nur das Ende unterscheidet sich wesentlich: In "Die Waffen nieder!" wird der Mann der Protagonistin Marthas erschossen, weil er für einen preußischen Spion gehalten wird. Pöttings Roman endet harmonischer, Martha und ihr Mann Tilling altern glücklich gemeinsam und widmen ihren Lebensabend der Friedensarbeit. 1902 fuhr Pötting mit Bertha von Suttner zum Friedenskongress nach Monaco. Ab 1902 arbeiteten Suttner und Pötting als Vorsitzende in der Friedenskommission des Bundes Österreichischer Frauenvereine. Nach dem Tod ihrer Mutter 1903 lebte Pötting „einsam und in bescheidener Unabhängigkeit“ in Wien. 1903 organisierte sie eine Spendenaktion, um die Finanzen der Friedensgesellschaft aufzustocken. Zu Suttners 60. Geburtstag wurde dieser das Geld als Geschenk überreicht. Pötting unterstützte Suttner als Sekretärin, um ihre schriftliche Arbeit zu erledigen und übersetzte hin und wieder etwas für sie. Da Suttner nach dem Tod ihres Gatten finanzielle Probleme hatte und auch alltägliche Besorgungen schwierig wurden, wurde sie von Pötting unterstützt. Zu Suttners 70. Geburtstag 1913 sammelte Pötting erneut Spenden für die Friedensgesellschaft. Hedwig von Pötting starb 1915.
Literatur: Key: Florence Nightingale und Bertha von Suttner Manges: Fragmente einer Frauenfreundschaft Pötting: Martha's Tagebuch Suttner: Memoiren
von Johanna Manges
Publikationen
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Pötting, Hedwig von: Die blaue Schlange. - In: Die Waffen nieder! : Monatsschrift zur Förderung der Friedens-Idee. - 7 (1898) 1, 22-25
UBW I-204663/7
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Pötting, Hedwig von: Martha's Tagebuch : nach dem Roman "Die Waffen nieder!" von Bertha v. Suttner ; für die reifere Jugend. - Dresden: Pierson, 1897
ÖNB 1966333-B.Neu
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Pötting, Hedwig von: Meine Begegnung mit Bertha von Suttner. - In: Wiener Allgemeine Zeitung, 08.09.1893
ÖNB 394193-D.Neu-Per
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Pötting, Hedwig von: Um ein Buch : Novelle. - Berlin (u.a.), [1901]
DNB SA 102 - 241
Quellen und Sekundärliteratur
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Cohen, Laurie R. : Seite an Seite, gegen den Strom : die frühen Jahre der österreichischen Friedensbewegung und der Vereinigung gegen Judendiskriminierung. - In: "Gerade weil Sie eine Frau sind ..." : Erkundungen über Bertha von Suttner, die unbekannte Friedensnobelpreisträgerin / Laurie R. Cohen [Hrsg.]. - Wien: Braumüller, 2005 , 55-94
ÖNB 1786086-B Neu
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Kempf, Beatrix: Bertha von Suttner : Schriftstellerin, Politikerin, Pazifistin.. - München: Heyne, 1987
ÖNB 1128503-B.Neu-Per.149
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Hamann, Brigitte: Bertha von Suttner : ein Leben für den Frieden. - München [u.a.] : Piper,, 1986
ÖNB 1256096-B.Neu
ÖNB/HAN 1258280-B.Neu-H
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Key, Ellen: Florence Nightingale und Bertha von Suttner. - Zürich: Rascher, 1919
ÖNB 535173-B.Neu
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Kleberger, Ilse: Die Vision vom Frieden : Bertha von Suttner. - Berlin: Klopp, 1985
ÖNB 1251591-B Neu
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Manges, Johanna: Fragmente einer Frauenfreundschaft : die Briefe Hedwig von Pöttings an Bertha von Suttner. - Innsbruck: Univ., Dipl.-Arb., 2011
UBI DG49244
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Suttner, Bertha von: Memoiren. - Stuttgart: Stuttgarter Verlags-Anstalt, 1909
ÖNB 461144-B.Neu-Mag
Material in Archiven und Sammlungen
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Brief von Hedwig Pötting an Marie Eugenie delle Grazie . - In: WBR/HS, Nachlass Marie Eugenie Delle Grazie H.I.N. 86660-86661
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Briefe an Bertha von Suttner. - In: UNOG, Records, and Archives, International Peace Movements, Fried/Suttner Papers, Bertha von Suttner Paper Karton 26, Dokumente 328-329, 1893-1900
Bilder
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Bertha v. Suttner mit ihrer Sekretärin Hedwig Pötting auf ihrer zweiten Amerikareise, 1912
Aus:
Aufbruch in das Jahrhundert der Frau? S. 140
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Martha's Tagebuch - nach dem Roman "Die Waffen nieder" von Bertha von Suttner
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