Brief an Urs Widmer mit Anweisungen für den Satz
Typoskript 1,5-zeilig, 2 Blatt, 28.08.1968
Am 28. September 1968 sandte Peter Handke ein Konvolut aus Typoskripten und Collagen für den Sammelband Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt an seinen Lektor Urs Widmer. Das Konvolut ist bisherigen Recherchen zufolge nicht erhalten, aber in der Verlagskorrespondenz, die im Bestand des Siegfried Unseld Archivs am Deutschen Literaturarchiv Marbach aufbewahrt wird, befindet sich der von Handke an Widmer geschriebene und der Sendung beigelegte, zweiseitige Brief mit seinen Wünschen für den Druck der Texte, von dem er annimmt, dass es »Schwierigkeiten geben« könnte.
Im Brief heißt es etwa: »2 Texte sind noch klein geschrieben. Für den Druck sollte alles groß geschrieben sein. [/] was ich rot geschrieben habe, sollte im Druck kursiv sein. Ebenso sollte das Unterstrichene im Druck kursiv sein. Die Titel der Texte sollten kursiv sein, aber etwas größer als die übrige Schrift. [/] Was in meinem Manuskript an äußeren Formen unlogisch erscheint, sollte im Druck logisch erscheinen: der Zeilenspiegel muß nicht mit dem im Manuskript übereinstimmen. [/] […] Der Text 19: Die Buchstabenformen, die ich in den Text geklebt habe, sollten ungefähr zumindest im Druck ähnlich erscheinen, als Zeitungsbuchstaben erkennbar, wie in Erpresserbriefen. […] Der Text 39: hier ist wieder eine Kope genaue Abbildung des zerrissenen\waschenen/ Geldscheins erforderlich, über den ich eine Kopie dieses Geldscheins geklebt habe, die auch unterscheidbar vom echten Geldschein sein soll. Dieser Text hat keinen Titel[.] Die "Legenden", die ich Ihnen gesondert in einer Rolle schicken muß, könnten im Abbild heller sein als die vergilbteb\n/ Zeitungsschnitzel \im Original/ (ich habe immerhin über vier Monate dran herumgeklebt), sodaß man die Unterschriften (Legenden) besser lesen kann. Das farbige Viereck in der Mitte sollte, wenn möglich, wiedergegeben werden. Ich hoffe, das Papier ist durch das Einrollen nicht zu sehr demoliert, wenn Sie es kriegen.«
Als Entstehungszeitraum der Texte nennt Handke mit Ausnahme von Das Wort Zeit, den er 1965 geschrieben hat, die Jahre 1966-1968. Einige der bereits in Zeitschriften abgedruckten Texte wären von ihm »durchwegs verändert und umgearbeitet« (DLA, SUA, A: Suhrkamp Verlag, Verlagskorrespondenz; Handke / Unseld 2012, S. 93-95) worden. Der Brief ist eineinhalbzeilig getippt und wurde von Handke nachträglich mit kleinen handschriftlichen Korrekturen versehen. Postscriptum erwähnte er »einen Titelvorschlag« »für den Band der 19«, der zeitgleich entstanden ist: »WARNER BROTHERS und Seven Arts zeigen:«. (kp)
Tabellarische Daten
Titel, Datum und Ort
Materialart und Besitz
Typoskript 1,5-zeilig, 2 Blatt, unpag., mit eh. Korrekturen
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die neuen erfahrungen
Typoskript 1,5-zeilig, Durchschlag, 7 Blatt, 13.11.1967 bis 28.12.1967 -
Die verkehrte Welt
Typoskript 1,5-zeilig, Durchschlag, 3 Blatt, ohne Datum -
Unterscheidungen
Typoskript 1,5-zeilig, Kopie, 4 Blatt, ohne Datum -
Einleitender Text zum es-Band
Typoskript 1-zeilig, mit hs. Ergänzungen des Verlags, 1 Blatt, 26.04.1968 -
Brief an Urs Widmer mit Anweisungen für den Satz
Typoskript 1,5-zeilig, 2 Blatt, 28.08.1968