Die Geschichte des Bleistifts

Druckfahnen, Kopie, Exemplar von Peter Handke, 112 Blatt, ohne Datum

Druckversion

Peter Handke erhielt vom Residenz Verlag eine Kopie der vom Korrektorat bereits auf Fehler durchgesehenen Originaldruckfahnen von Die Geschichte des Bleistifts. In seinem Exemplar sind die Eingriffe des Korrektorats in Kopie vorhanden. Die Druckfahnenkopie umfasst 112 Blatt, die bereits vor dem Kopieren von 1-112 paginiert wurden. Handke nimmt in den Druckfahnen kleinräumige stilistische Korrekturen, Wortumstellungen (z.B. Bl. 41), Änderungen der Reihenfolge von Textpassagen (z.B. Bl. 112) sowie zahlreiche längere Textergänzungen (z.B. Bl. 3, 80) und -ersetzungen (z.B. Bl. 1, 93) unterschiedlichen Ausmaßes vor, wobei er als Schreibgerät durchgängig den Bleistift verwendet. Nur auf dem dritten Blatt findet man zusätzlich Korrekturen mit schwarzem Fineliner. Einige seiner Bleistiftkorrekturen lassen vermuten, dass ihm das Druckfahnenexemplar von Jochen Jung vorlag, da er manche Änderungsvorschläge seines Lektors in sein eigenes Druckfahnenexemplar übertragen hat. (Im Druckfahnenexemplar von Jochen Jung gibt es dagegen keine Übernahmen von Handke-Korrekturen.)

Nach seiner Überarbeitung wurden vom Verlag (von Jochen Jung oder vom Hersteller) kursiv gesetzte Wörter bzw. Wortgruppen mit grünem Fineliner unterstrichen, um bestehende Kursivsetzungen für den Druck wieder rückgängig zu machen, so z.B. »pro forma« (Bl. 1). Die von Jung verfasste Legende zu den Unterstreichungen findet sich am Kopf der Druckfahnen (Bl. 1): »_____ = nicht kursiv !«. Ab dem achten Blatt findet man zudem sporadisch, vermutlich vom Hersteller mit rotem Fineliner durchgeführte, grafische respektive diakritische Notate (z.B. »x«, »?«) und Bemerkungen wie z.B. »Wo gehört das hin?« (Bl. 18).

Zwischen dieser von Handke korrigierten Druckfahnenkopie und der veröffentlichten Buchfassung muss es jedoch noch eine weitere Korrekturstufe gegeben haben, die nicht erhalten ist, da es zwischen beiden Fassungen an einigen Textstellen deutliche Abweichungen gibt. Beispielsweise wurde aus »pro forma« (Bl. 1) »zum Schein« (DGB 5), aus »allzeit« (Bl. 5) »für immer« (DGB 16) und nach »gewartet hat« (Bl. 2) steht im Buch ein völlig neuer Text: »und der Schatten des Kastanienlaubs auf dem Boden bildete das Drehkreuz nach, mit dessen Hilfe der Film sich in Bewegung setzte […]« (DGB  7). (Silvia Bengesser/Hildemar Holl)

Siglenverzeichnis Editorische Zeichen

Tabellarische Daten

Titel, Datum und Ort

Eingetragene Werktitel (laut Vorlage): 

Die Geschichte des Bleistifts

Datum normiert:  ohne Datum
Entstehungsorte (ermittelt):  Salzburg

Materialart und Besitz

Besitz:  Literaturarchiv Salzburg
Art, Umfang, Anzahl: 

Druckfahnen, Kopie, 112 Blatt, pag. 1-112, mit hs. Korrekturen von Peter Handke und vom Korrektorat (in Kopie), von der Herstellung und evt. von Jochen Jung

Format:  A3
Schreibstoff:  Bleistift, Fineliner (grün, schwarz, rot)

Ergänzende Bemerkungen

Bemerkungen: 

Die Druckfahnen befinden sich in einer blauen Tonpapierhülle mit der Aufschrift (mit schwarzem Fineliner): »Handke, [/] Bleistift«

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