Hontschik, Henriette
1852 - 1919
- Biographie:
- Hontschik Henriette, Frauenrechtlerin. * Teltsch b. Iglau (Telc/Jihlava, Mähren) 28. 2. 1852; + Graz, 18. 10. 1919. Bürgerschullehrerin in Brünn. Durch Vorträge von M. Hainisch, R. Mayreder und A. Fickert angeregt, bildete sich dort ein Lesezirkel, aus welchem am 30. 1. 1900, hauptsächlich auf H.s Initiative, der Ver. "Frauenbund", der einzige dt. Frauenver. Brünns, hervorging, der die allgemeinen Grundsätze der fortschrittlichen Frauenbewegung erfolgreich vertrat. Unter H.s Leitung wurden 4 Arbeitssektionen (Armenpflege, Settlement, Rechtsschutz, Waisenpflege) und ein Kinderhort gegründet, der bald von über 100 Kindern besucht wurde, und eine Eingabe an den mähr. Landtag gemacht, welche die Schaffung von zwei Waisenhäusern und eine rationelle Fürsorgeerziehung bewirkte. In der Armenpflege stellte die Gemeinde Brünn über Aufforderung des Ver. zwei Armenkommissärinnen - die ersten in Österr. - an, die Verbesserung der Lage der Frauen verschiedener Berufskategorien wurde durchgesetzt etc. H. setzte sich auch für die Gründung eines dt. Lyzeums in Brünn ein. Sie schloß den "Frauenbund" dem Bund österr. Frauenver. an, beteiligte sich mündlich oder schriftlich an seinen Versammlungen und Aktionen und berichtete laufend an die Z. des Bundes über die Tätigkeit ihres Ver. 1910 mußte sie wegen eines Augenleidens die Leitung des Ver. niederlegen.
(aus: ÖBL)
- Werke in der ÖNB (erschienen bis 1929):
Letztes Update: 5. Dezember 2008