Ein Jahr aus der Nacht gesprochen (Textfassung 1b)

Bleistiftmanuskript, Kopie, mit hs. Korrekturen von Peter Handke und Jochen Jung, 36 Blatt, ??.??.???? bis [30].04.2010

Druckversion

Die Textfassung 1b von Peter Handkes Ein Jahr aus der Nacht gesprochen ist eine Kopie des Bleistiftmanuskripts (Textfassung 1a), die der Jung und Jung Verlag vom Autor erhielt. Wie das Original umfasst auch die Kopie 36 Blatt. Auf ein unpaginiertes Titelblatt (Bl. I) und die ebenfalls unpaginierte erste Seite (Bl. II) folgen die mit einer Paginierung von 2-34 versehenen Seiten des Texts sowie ein Mottoblatt (Bl. 35). Handke hat die Textfassung 1b nicht datiert, die Kopie muss aber aufgrund von erschließbaren Datierungen der vorangehenden und folgenden Textfassungen im Mai 2010 entstanden sein.

An dieser Kopie arbeitete Handke gemeinsam mit dem Verleger Jochen Jung, der sie dann zum Erstellen einer Computerabschrift in den Verlag brachte. Mutmaßlich fehlten aber zum Zeitpunkt der Übernahme durch Jung drei Blätter der Kopie (Bl. 31, 34, 35), die Peter Handke nachträglich per Post an den Verlag schickte. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurden diese drei Blätter, die Handke handschriftlich um drei Einträge auf Blatt 34 und eine Seitenzahl auf Blatt 35 ergänzt hat, dann im Verlag kopiert, die Kopien wurden in die Textfassung 1b einsortiert.

Die weiteren Blätter der Kopie wurden von Handke mit Bleistift geringfügig nachbearbeitet: Er strich den am oberen Rand über dem Textanfang vermerkten Titel durch (Bl. II) und zog Wörter nach, die durch das Kopieren schwer lesbar geworden waren.

Das Titelblatt dieser Textfassung unterscheidet sich vom Original (Textfassung 1a), wobei die Kopie vermutlich eine frühere Version des Titelblatts dokumentiert. Während nämlich auf dem Titelblatt der Textfassung 1a der spätere Buchtitel »Ein Jahr aus der Nacht gesprochen« zu finden ist, steht auf dem mitkopierten Titelblatt der Textfassung 1b in Peter Handkes Handschrift »ZWEI JAHRE AUS DER NACHT GESPROCHEN« (Bl. I), von Jochen Jungs Hand stammt dort die Abänderung in »Ein Jahr«. Nach Auskunft von Jung wollte Handke den Text ursprünglich »Zwei Jahre aus der Nacht gesprochen« nennen, weil die versammelten Traumnotate in einem Zeitraum von zwei Jahren entstanden sind. Das ist auch aus den in der ersten Texfassung (1a, 1b) fallweise eingetragenen Datierungen der Notate ersichtlich (»(2/4/08)«, Bl. II, bis »(29/4/2010)«, Bl. 34). Den schließlich gewählten Titel »EIN JAHR AUS DER NACHT GESPROCHEN« (Bl. II) hatte Handke aber als Option auf dem ersten Blatt oberhalb des Textanfangs bereits notiert; die Entscheidung dafür könnte erklären, warum die Datumsangaben nicht in den veröffentlichten Text aufgenommen wurden (anders als in anderen Notatbüchern Handkes, z.B. Das Gewicht der Welt). Ursprünglich hatte Handke sie wohl auch für den Drucktext vorgesehen, denn auf dem Titelblatt finden sich zwei mitkopierte Notizen von ihm, von denen eine besagt, dass die Monatsnamen ausgeschrieben werden sollten: »statt z.B. 4/5: 4. Mai, etc.« (Bl. I), und die andere angibt, wie er sich den Satz des Buchs vorstellte: »1-2-Zeiler: 3 auf 1 Seite [/] 3-4-Zeiler: 2 [...]« (Bl. I). Diese Anmerkung zur Anordnung der Notate zeigt, dass Handke keinen Wert darauf legte, die chronologische Ordnung der Einträge der ersten Textfassung im späteren Buch unbedingt beizubehalten.

Auf dem Titelblatt befindet sich außerdem eine mit Bleistift geschriebene und mit einem Fragezeichen versehene Notiz, die die Anführungszeichen betrifft. Sie stammt von Regina Rumpold-Kunz, die im Jung und Jung Verlag die Computerabschrift des Texts erstellte. In einem der von Handke korrigierten Abschrift (Textfassung 2) beiliegenden Fax an Jochen Jung vom 2. Juni 2010 reagierte der Autor darauf: »danke fürs Abtippen an Regina (schöner Name) K. [...] Die Anführungszeichen sollen doch bleiben!«

Eine weitere Kopie des Titelblatts mit der mitkopierten Anmerkung von Rumpold-Kunz und einigen zusätzlichen handschriftlichen Bleistiftnotizen von ihr liegt der Textfassung 1b bei. (Vanessa Hannesschläger)

Siglenverzeichnis Editorische Zeichen

Tabellarische Daten

Titel, Datum und Ort

Eingetragene Werktitel (laut Vorlage): 

ZWEI \Ein/ JAHRE AUS DER NACHT GESPROCHEN [Bl. I]; EIN JAHR AUS DER NACHT GESPROCHEN [Bl. II]

Beteiligte Personen:  Jochen Jung
Entstehungsdatum (laut Vorlage):  Übernommene Datierungen der Notizbucheinträge: (2/4/08) [Bl. II], (25/5/08) [Bl. II], (16/6) [Bl. II], (24/6) [Bl. II], (7/7/08) [Bl. 2], (13/7) [Bl. 2], (4/8) [Bl. 2], (16/8) [Bl. 2], (11/9) [Bl. 3], (21/9/08) [Bl. 4], (1/10) [Bl. 4], (27/10) [Bl. 5], (8/11) [Bl. 5], (14/11) [Bl. 6], (1/12) [Bl. 7], (17/12) [Bl. 7], (23/12) [Bl. 7], (24/12/2008) [Bl. 8], (3/1/2009) [Bl. 8], (31/1) [Bl. 9], (10/2/09) [Bl. 10], (18/2) [Bl. 10], (1/3/2009) [Bl. 11], (6/3) [Bl. 11], (13/3) [Bl. 11], (21/3/09) [Bl. 12], (31/3) [Bl. 12], (8/4/09) [Bl. 13], (22/4/09) [Bl. 14], (2/5/09) [Bl. 14], (12/5) [Bl. 15], (20/5/09) [Bl. 15], (25/5/09) [Bl. 16], (2/6) [Bl. 17], (12/6) [Bl. 17], (20/6/09) [Bl. 18], (2/7/09) [Bl. 19], (21/7) [Bl. 20], (1/8/09) [Bl. 21], (13/8) [Bl. 21], (30/8/09) [Bl. 22], (11/9/09) [Bl. 23], (21/9) [Bl. 24], (27/9) [Bl. 24], (5/10/09) [Bl. 25], (24/10) [Bl. 25], (14/11/09) [Bl. 26], (29/11) [Bl. 26], (4/12) [Bl. 26], (13/12) [Bl. 26], (24/12) [Bl. 27], (30/12) [Bl. 27], (7/1/2010) [Bl. 27], (15/1/2010) [Bl. 28], (21/1/2010) [Bl. 28], (28/1) [Bl. 28], (7/2) [Bl. 29], (16/2) [Bl. 29], (20/2) [Bl. 29], (28/2/10) [Bl. 30], (4/3) [Bl. 30], (13/3/2010) [Bl. 31], (21/3/10) [Bl. 32], (28/3/10, Palmsonntag) [Bl. 32], (4/4/10) [Bl. 32], (13/4/10) [Bl. 33], (22/4/2010) [Bl. 34], (29/4/2010) [Bl. 34], (April 2010) [Bl. 35]
Datum normiert:  ??.??.???? bis [30].04.2010

Materialart und Besitz

Besitz:  Privatarchiv Jochen Jung
Art, Umfang, Anzahl: 

Manuskript, Kopie, 36 Blatt, I-II, pag. 2-35, mit eh. Korrekturen und hs. Korrekturen von Jochen Jung

Format:  A4
Schreibstoff:  Bleistift
Weitere Beilagen: 

1 Kopie des kopierten Titelblatts mit hs. Bleistiftanmerkungen von Regina Rumpold-Kunz (Jung und Jung Verlag)

Ergänzende Bemerkungen

Sprache:  Deutsch, Französisch, Englisch, Altgriechisch, Latein