Entstehungskontext

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Peter Handke nahm am 18. Juni 2003 das Ehrendoktorat der Paris Lodron Universität Salzburg entgegen, das 2002 anlässlich seines 60. Geburtstags beantragt worden war. Einige Stunden vor dem Festakt, während eines Spaziergangs in Anif bei Salzburg, machte sich Handke Notizen zur Rede, die er bei der Verleihung halten wollte. Das so entstandene »Konzeptblatt« überließ er noch am selben Tag dem damaligen Leiter des Salzburger Literaturarchivs Adolf Haslinger als Schenkung.

Handkes Rede wurde vom ORF Landesstudio Salzburg aufgezeichnet und von Hildemar Holl, dem wissenschaftlichen Mitarbeiter der Stiftung Salzburger Literaturarchiv (heute Adolf Haslinger Literaturstiftung), transkribiert. Das Typoskript der Transkription ist in diesem Fall die erste Textfassung, die auch Handke zugeschickt wurde. Die vom Autor auf dem letzten Blatt vorgenommene Datierung »September [/] 2003« verweist auf den Entstehungszeitraum seiner ersten umfangreichen Überarbeitung. Alle Änderungen wurden am 24. Oktober 2003 von Holl eingearbeitet und als zweite Textfassung an Handke zur Endkorrektur nach Chaville geschickt. Bis auf kleinere Korrekturen fügte Handke mit schwarzem Fineliner auf dem ersten Blatt dieser zweiten Fassung im Wesentlichen den Titel »Ein paar flüchtige Bemerkungen über das Da- und Dortsein, das Erscheinen und das Verschwinden« hinzu. Darüber hinaus legte er bei der Rücksendung zwei Blatt Kopien bei, und zwar die Rede des Boten (V. 1586-1668) aus dem von ihm aus dem Altgriechischen übersetzten Ödipus in Kolonos des Sophokles, die er, »[u]m zu einer Art Schluss zu kommen« gegen Ende seiner Rede vorgelesen hat. Abgesehen von wenigen kleinen Abweichungen stimmt der Text der Erstpublikation in der Zeitschrift manuskripte 162 (2003), S. 92-96 mit der zweiten Textfassung überein. Die von Handke kopierten Verse aus der Sophokles-Übersetzung wurden im Erstdruck auf den Seiten 94-96 eingefügt.

2004 erschien die Rede erneut mit zahlreichen kleinen Veränderungen unter dem Titel Einige Anmerkungen zum Da- und Dort-Sein im gleichnamigen kleinen Sammelband des Salzburger Verlags Jung und Jung (darin S. 43-62). Co-Autoren dieser Ausgabe, die unter anderem auch das Konzeptblatt als Faksimile enthält, sind Peter Handke, Adolf Haslinger und Heinrich Schmidinger. Der Text wurde 2007 in Meine Ortstafeln. Meine Zeittafeln aufgenommen. (Silvia Bengesser/ck)

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