Quellenlage

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Die Quellenlage zu Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms ist ausreichend, um ein relativ vollständiges Bild der Werkentstehung zu rekonstruieren. Da es sich um einen Sammelband mit bereits publizierten Texten handelt, ist für die Entstehung in erster Linie die Briefkorrespondenz zwischen Peter Handke und seinem Verleger Siegfried Unseld beziehungsweise seinem Lektor Thomas Beckermann von Interesse. Beide Briefwechsel befinden sich im Suhrkamp-Bestand am Deutschen Literaturarchiv Marbach, jener mit Unseld ist überdies bereits publiziert (Handke / Unseld 2012).

Werkmaterialien wie Originaltyposkripte, Durchschläge oder auch Kopien zu den einzelnen Texten, die in Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms aufgenommen wurden, sind sowohl in Beständen des Deutschen Literaturarchivs Marbach als auch des Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek zu finden. Zum einen handelt es sich dabei um Texte, die bereits im Suhrkamp-»Reader« Prosa, Gedichte, Theaterstücke, Hörspiel, Aufsätze von 1969 abgedruckt waren – sie wurden für Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms daraus übernommen – und zum anderen um jene Texte, die erst für diese Buchveröffentlichung zusammengefasst wurden. Die Sammlung und Wiederbeschaffung der Texte, die sich zum Teil nicht mehr bei Handke, sondern in Zeitungs- und Zeitschriftenarchiven befanden, hatte Handkes Lektor Thomas Beckermann übernommen. Die von Beckermann aus allen Einzeltexten hergestellte Satzvorlage sowie die Druckfahnen und der zuletzt angefertigte Seitenumbruch sind in keinem Archiv mehr vorhanden.

Im Bestand des Suhrkamp-Archivs am Deutschen Literaturarchiv Marbach befinden sich Typoskripte in Form von Durchschlägen zu Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms, Ein Beispiel für die Verwendungsweisen grammatischer Modelle, Der Monopol-Sozialismus, Zu Hans Dieter Müller, »Der Springer Konzern« sowie Totenstille beim Heurigen (DLA, SUA, A: Suhrkamp Verlag, Handke Peter). Peter Handkes letzte Fassung der Vorbemerkung ist in der Suhrkamp-Verlagskorrespondenz am Deutschen Literaturarchiv Marbach enthalten, eine frühere – allerdings unauffindbare – Fassung dokumentiert der Katalog zur Handkeausstellung in Griffen 1997 (Liepold-Mosser 1998, S. 50).

Die Sammlung Peter Handke/Leihgabe Widrich enthält in Form von Kopien aus dem Suhrkamp-Bestand: Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms (ÖLA SPH/LW/W180), Ein Beispiel für die Verwendungsweisen grammatischer Modelle (ÖLA SPH/LW/W176), Der Monopol-Sozialismus (ÖLA SPH/LW/W176), Zu Hans Dieter Müller, »Der Springer Konzern« (ÖLA SPH/LW/W191).

Zusätzlich ist ein Originaltyposkript erhalten, aus dem nachweislich Teile in den Essay Zu Wolfgang Bauer, »Magic Afternoon« übernommen wurden (ÖLA SPH/LW/W171). Dieselben Textfragmente oder Vornotizen befinden sich auch auf zwei Manuskriptblättern im Bestand der Zeitschrift protokolle, ebenfalls am Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbiblitohek (ÖLA 162/01).

Im Bestand der Zeitschrift protokolle am Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖLA 162/01) sind noch weitere Typoskripte oder Durchschläge von Texten Peter Handkes enthalten, die später in Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms aufgenommen wurden. Drei Beiträge, die Handke im Jahr 1966 als »Funkfeuilletons« für das ORF-Landesstudio Graz verfasste, wurden unter dem Titel Dressur der Objekte erstmals in den protokollen gedruckt: Das Wunder des Zeichentrickfilms»Die Welt im Fußball« und Die Dressur der Objekte. Vermutlich eine frühe Abschrift für den Rundfunk ist ein Typoskriptdurchschlag des Essays Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms. (ck)

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