Peter Handke notierte in diesem insgesamt 344 Seiten umfassenden Taschenkalender von 1972, der in der Sammlung Peter Handke/Leihgabe Widrich am Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt wird, in erster Linie Namen, Adressen, Telefonnummern und Termine sowie Listen mit zu erledigenden Dingen. Er verwendete den Kalender aber gelegentlich auch als Merkbuch, um Ideen zu verschiedenen Schreibprojekten festzuhalten.
Eine Notiz am Tageskalenderblatt des 13. März lautet: »Die letzte Stunde ist schon so langsam vergangen – wie habe ich nur das Leben vorher überstanden?« – sie wurde von Handke etwas verändert in seine Erzählung Die Stunde der wahren Empfindung eingearbeitet. Dort heißt es: »So viel Zeit hatte er also schon verbracht! Wenn er sich vorstellte, wie schwer ihm allein die letzte Stunde vergangen war, dann wußte er nicht mehr, warum er nicht schon lange vorher erstickt war. Aber irgendwie mußte die Zeit doch vergangen sein?« (DSE 37) (kp)
Taschenkalender 1972 mit weinrotem Plastikeinband, 344 Seiten (inkl. Vorsatz), unpag. 4 Seiten Vorsatz, 4 Seiten Jahreskalender, 273 Seiten Tageskalender (einige Seiten wurden herausgerissen), 26 Seiten Anhang (mit Landkarte, Verkehrszeichen, Länderkennzeichen etc.), 20 Seiten Adressbuch, 14 Seiten unlinierte Blätter für Notizen, ein Faltkalender (2 Seiten) und ein hinteres Vorsatzblatt
1 Polaroidbild mit Libgart Schwarz
Musik:
1 Kinderzeichnung (Tageskalenderblatt vom 1. Juli)