85 Jahre allgemeines Frauenwahlrecht in Österreich
<<< Zurück
I. Der Kampf um das Frauenwahlrecht - 1848 bis 1918
Bildergalerie
Der Kampf mit den Arbeitern im Prater
Abb.: J.G. Weixelgärtner

Am 21. August 1848 kündigte die Regierung Lohnkürzungen für die an den öffentlichen Baustellen beschäftigten Erdarbeiterinnen an. Daraufhin zogen Gruppen von Arbeiterinnen, aber auch Arbeitern, mit der Forderung nach Rücknahme der Kürzungen durch die Stadt und besetzten Straßen und Plätze. Dies war die erste Frauendemonstration in Wien. Zwei Tage später, bei der sogenannten „Praterschlacht“, wurde die Nationalgarde gegen die DemonstrantInnen eingesetzt und es kam zu blutigen Auseinandersetzungen.
Karoline von Perin-Gradenstein
Porträt

Karoline von Perin (1808 Wien - 1888 Neu-Isenburg) ist als Präsidentin des "Wiener Demokratischen Frauenvereins" bekannt. Am 28. August versammelten sich vorwiegend bürgerliche Frauen, aber auch Arbeiterinnen - es ist von 150 bis zu mehreren hundert Frauen die Rede - im Volksgarten, um über Gründung, Aufgaben und Statuten eines Frauenvereins zu diskutieren. Dieser Verein, in dem sich ausschließlich Frauen zusammenschlossen, unterstützte die Revolutionsbewegung und forderte als einziger die politische Gleichberechtigung der Frauen.
Gleichstellung aller Rechte der Männer mit den Frauen
Flugschrift

Unter dem Titel „Gleichstellung aller Rechte der Männer mit den Frauen; oder: Die Frauen als Wähler, Deputierte und Volksvertreter“ erschien eine der wenigen Flugschriften von Frauen zum Thema der politischen Mitbestimmung 1848 in Wien. Darin werden politische Rechte für das weibliche Geschlecht auf Grund der „unläugbaren, unveräußerlichen, angeborenen und unvertilgbaren Rechte des weiblichen Geschlechts" gefordert.