Notizbücher 1971 bis 1990

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Peter Handkes unveröffentlichte Notizbücher sind eine einzigartige Quelle seines Schreibens: In den täglichen Aufzeichnungen dokumentiert sich sein ganz am Schreiben ausgerichtetes Leben und seine kontinuierliche Bemühung um eine neue Poetik. Die Notizbücher geben Auskunft über Schreiborte oder Reisen Handkes und lassen eine intensive Beschäftigung mit anderen Autoren und Künstlern erkennen. Sie zeigen dabei ungleich umfassender als die veröffentlichten Journale seine Arbeit an den einzelnen Werken – das Heranwachsen von Werkideen und die komplexen Zusammenhänge von Schreibprojekten. Beachtenswert sind zudem die vielen, zum Teil aufwendigen Zeichnungen, die den handschriftlichen Text begleiten. Auch sie sind ein wesentlicher Teil seines Notizsystems.

Tabellarische Daten

Derzeit sind insgesamt 78 Notizbücher aus dem Zeitraum von 1971 bis 1990 (der Gesamtumfang reicht an die 10.000 Seiten) in öffentlichen Archiven zugänglich. Auf Handkeonline werden sie in chronologischer Reihenfolge aufgelistet, nach festgelegten formalen Kategorien erfasst und durch Beispielfaksimiles veranschaulicht. Als obligatorische Kategorien gelten: die am vorderen und hinteren Vorsatz eingetragenen Werktitel, das Entstehungsdatum, die ebenfalls am Vorsatz verzeichneten Entstehungsorte sowie die Informationen zum Bestand und Material – Besitz, Signatur (falls vorhanden), Art, Umfang, Anzahl, Format und verwendete Schreibstoffe. Gegenwärtig sind alle öffentlich einsehbaren Notizbücher Handkes in ihren obligatorischen tabellarischen Daten erschlossen.

Inhaltliche Beschreibung

Die einzelnen Notizbücher werden darüber hinaus in zweifacher Hinsicht beschrieben: in ihrem eigenen materiellen Zusammenhang und mit der darin dokumentierten Entstehung einzelner Werke. Die jeweiligen Werkbezüge werden zugleich innerhalb des genetischen Konvoluts eines Werks im Modul Werke & Materialien angezeigt. Die kurzen Beschreibungen der Notizbücher bleiben aufgrund der Materialfülle kursorisch, es wurde dennoch versucht, alle Auffälligkeiten in Bezug auf Werkgenesen sowie alle vorhandenen Werkbezüge zu ermitteln. Jedem Text wurde ein Verzeichnis der verwendeten Siglen und editorischen Zeichen als Link beigefügt. Beispiele für vollständige Darstellungen bieten etwa die Notizbücher: Die Unvernünftigen sterben aus (1972/73), Der Staat und der Tod (1975), Ins tiefe Österreich (1976) oder Maribor (1981).