»Abfallblätter«
Als »Abfallblätter« können verworfene Typoskriptblätter oder -konvolute, aussortierte Titelblattentwürfe, weggeworfene Durchschläge, jeweils mit oder ohne handschriftliche Korrekturen bezeichnet werden. Mithilfe von Abfallblättern sind Rückschlüsse auf die Arbeitsweise Handkes und auf die Entwicklung seiner Textvarianten herstellbar. Handke tippte mehrmals ganze Abschnitte seiner Textfassungen neu. Die Ansätze, die auf diesem Weg entstanden, wurden ausgesondert oder weggeworfen und nicht systematisch aufbewahrt. So sind beispielsweise zu Die Lehre der Sainte-Victoire mehrere Fassungen des Schlusses in Originaltyposkripten und dazugehörigen Durchschlägen erhalten, zahlreiche »Abfallblätter« gibt es auch zu Kindergeschichte, bei der Handke vor allem den Schluss mehrmals tippte. Die erhaltenen Bestände stammen zu einem großen Teil aus der Zeit Handkes in Salzburg von 1979 bis 1987 und sind Teil der Sammlung Peter Handke/Leihgabe Widrich am Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek. (ck)