Nikolaus Jacquin: Selectarum stirpium Americanarum historia
Jacquin, Nikolaus Joseph von: Selectarum stirpium Americanarum historia, in qua ad Linnaeanum systema determinatae (etc.) - Wien 1763. Österreichische Nationalbibliothek, Sign.: 69.B.5.Alt-Prunk Jacquin hat das Werk, wie handschriftlich im Buch angemerkt, Kaiser Franz I. gewidmet und geschenkt. Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin (1727 Leiden-1817 Wien) war Botaniker, Chemiker und Arzt. Der Aufforderung Gerhard van Swietens, eines Freundes seiner Eltern, folgend, kam Jacquin 1752 nach Wien. In dem von Kaiser Franz I. neu angelegten holländischen Garten zu Schönbrunn bestimmte er die vorhandenen Pflanzen nach den Klassifikationsschemata des schwedischen Naturforschers Carl von Linné. Bei dieser Gelegenheit lernte ihn der Kaiser kennen und übertrug ihm die Leitung einer wissenschaftlichen Expedition, welche nach Westindien entsendet wurde, um den kaiserlichen Hofpflanzengarten und die Menagerie von Schönbrunn zu bereichern. Im Januar 1755 schiffte sich Jacquin ein, reiste in die Karibik, zu den Antillen, nach Venezuela und Kolumbien. 1759 kehrte er zurück und brachte von dieser Reise viele lebende Tiere und Pflanzen für die Menagerie und den Botanischen Garten sowie insgesamt 67 Kisten mit Naturalien nach Wien mit. Er beschrieb und zeichnete die auf dieser Reise beobachteten Pflanzen in dem berühmten Werk „Selectarum stirpium americanarum historia“ (1763). Dieses erste bedeutende illustrierte Buch des Nikolaus Jacquin enthält 183 handkolorierte Pflanzendarstellungen, die vom Autor selbst gemalt und unter seiner Aufsicht in Kupfer gestochen wurden. Nach seiner Rückkehr war Jacquin von 1763 bis 1768 Professor der Chemie und Mineralogie in Schemnitz (heute Banská Štiavnica, Slowakei). 1768 wurde er nach Wien berufen, um an der Universität die Professuren der Botanik und Chemie, sowie die Direktion des kurz vorher angelegten Botanischen Gartens der Universität zu übernehmen; auch die Oberaufsicht über den Hofpflanzengarten in Schönbrunn wurde ihm übertragen. In dieser Stellung entfaltete sich Jacquins wissenschaftliche Tätigkeit. Er stand mit den berühmtesten Botanikern seiner Zeit, namentlich aber mit Linné in regem Kontakt. Jacquins Publikationen füllen mehr als 30 Bände und sind mit tausenden von schönen Tafeln geschmückt. Die botanischen Zeichnungen zu seinen reich illustrierten Schriften fertigte Jacquin meist selbst an. Zum Volltext des Werks im ONB-OPAC
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