ARIADNE-Newsletter 21

Sprache & Literatur

Agnese, Barbara: Der Engel der Literatur : zum philosophischen Vermächtnis Ingeborg Bachmanns. - Wien : Passagen-Verl., 1996. - (Passagen Philosophie)
Signatur: 1457575-B.Neu
“Das vorliegende Buch entstand nicht nur aus dem Bedürfnis nach größtmöglicher intellektueller Ehrlichkeit Bachmanns Texten gegenüber, sondern auch aus der Notwendigkeit, die wesentlichen Mißverständnisse herauszuarbeiten, die das in ihrer Prosa vorgelegte philosophische Vermächtnis gefährden. Dazu war es notwendig, einige alte und neueste Dogmen bzw. kulturphilosophische Paradigmen in Frage zu stellen, auf deren Basis die Autorität der Literatur als moralische Reflexion, als Erkenntnisform von äußerster Komplexität und unerhörter Tragweite in unserer Zeit immer noch diskriminiert wird.” (Barbara Agnese im Vorwort)

Auer, Grethe: Wenn ich mein Leben betrachte ... : Wien - Bern - Marokko - Berlin ; Erinnerungen im Auftrag von Hans Gustav Güterbock hrsg. von Herzeleide Henning. - Berlin : Stapp, 1995.
Signatur: 1457908-B.Neu
Grethe Auer, geboren 1871 in Wien, gestorben 1940 in Berlin, legt hier ihre Memoiren vor: sie folgt dem äußeren Gang ihres Lebens, von Wien über Bern nach Marokko und schließlich Berlin. Zwischen 1904 und 1934 hat sie vier Romane und über 20 Novellen oder Erzählungen herausgebracht, die zwei großen Themenkreisen zuzuordnen sind: der erste umfaßt ihre Bücher über Marokko und die arabische Welt, der zweite spannt den Bogen von histoirschen Romanen verschiedener Epochen bis ins 19. Jahrhundert. ”Daß ich die Memoiren meiner Mutter erst jetzt, nach mehr als fünfzig Jahren, der Öffentlichkeit übergebe, bedarf der Erklärung. (...) Was mich lange zurückhielt, war die Scheu davor, den Versuch meiner Mutter, dem Hitler-Regime eine gute Seite abzugewinnen, zu einer Zeit bekannt zu machen, zu der so viele von uns noch unter den Folgen jener Zeit litten oder den Verlust von Angehörigen betrauerten.” (Hans Gustav Güterbock)

Else Lasker-Schüler und Abraham Nochem Stenzel : eine unbekannte Freundschaft ; mit jiddischen und deutschen Texten aus dem Elisabeth-Wöhler-Nachlaß / Heather Valencia. - Frankfurt, Main [u.a.] : Campus-Verlag, 1995. - (Campus Judaica ; 5)
Signatur: 1443482-B.Neu-Per.5
Die bisher fast unbekannte Freundschaft zwischen Else Lasker-Schüler und dem jiddischen Dichter Abraham Nochem Stenzel (1876-1945) vermittelt ein völlig neues Verständnis vom Interesse der Dichterin am ostjüdischen Leben. Zugleich eröffnet es einen interessanten Einblick in das Berliner Milieu der 20er und beginnenden 30er Jahre, als viele jiddischsprachige Intellektuelle aus Osteuropa im Romanischen Café anzutreffen waren und dort mit deutschen und einheimischen jüdisch-deutschen Schriftstellern diskutierten und philosophierten.

Felka, Rike: Das geschriebene Bild : über Gertrud Leutenegger. - Dt. Erstausg. - Wien : Passagen-Verl., 1996. - (Passagen Literaturwissenschaft)
Signatur: 1457030-B.Neu
Das Werk Gertrud Leuteneggers (1948 in Schwyz geboren) erschließt sich der/dem Lesenden nicht sofort: ihre Romane überschreiten den Bereich des Möglichen und eröffnen damit den Bereich der Schrift als Erinnerung. Ihr “Realismus ohne Wirklichkeit” (Adorno) konstituiert sich vor allem über ihre Poetik des geschriebenen Bildes. Virtuos handhabt sie vor allem den mythologischen Bildtyp, die Kristallisation des Geschehens durch Arretierung...

Fuhrmann, Helmut: Der androgyne Mensch : “Bild” und “Gestalt” der Frau und des Mannes im Werk Goethes. - Würzburg : Königshausen & Neumann, 1995.
Signatur: 1458854-B.Neu
Das Buch zeigt Goethe im Widerspruch zwischen dem traditionell-patriarchalischen “Bild”, das er als Kind seiner Zeit von den Geschlechtern besitzt, und der auf mannigfaltigste Weise abweichenden, oft erstaunlich modernen “Gestalt”, die er als Dichter für seine weiblichen und männlichen Figuren entwirft. Viele von diesen und gerade die bedeutendsten unter ihnen emanzipieren sich - “klüger” als ihr Autor - von den überlieferten starren Rollengrenzen zwischen Mann und Frau und verkörpern, ohne ihre sexuelle Identität aufzugeben, faszinierende Spielarten des “ganzen”, des androgynen Menschen.

In the feminine mode : essays on Hispanic women writers / Noel Valis ; Carol Maier ed. - Lewisburg : Bucknell Univ. Press, 1995.
Signatur: 1437891-B.Neu
Fünfzehn Essays über spanisch schreibende Schriftstellerinnen aus Spanien und Lateinamerika. Ihre Literatur ist - trotz ihrer Pluralität, Differenz und sogar Widersprüchlichkeit - gekennzeichnet durch den gemeinsamen Bittermann-Willen, als autonomes Subjekt in einer weitgehend traditionellen, konservativen und patriarchalisch geprägten Welt aufzutreten.

Nielsen, Birgit S.: Maria Lazar : eine Exilschriftstellerin aus Wien. - München : Fink, 1983. - Aus: Text & Kontext, 11. 1983. S. 138 - 194 . - Kopie
Signatur: 1460819-B.Neu
Maria Lazar, 1895 geboren, wuchs im Kulturkreis der österreichisch-ungarischen Monarchie auf. Eng befreundet war sie mit Eugenie Schwarzwald, der Pädagogin und mit vielen hervorragenden Schriftstellern (u.a. Jakob Wassermann, Hermann Broch, Elias Canet-ti, Egon Friedell). Ihr Werk umfaßt außer journalistischen Arbeiten, Novellen und kulturpolitischen Artikeln auch etliche Romane. Bereits 1933 ist sie aus politischer Überzeugung nach Dänemark emigriert. Die erste Zeit lebte sie dort mit Bert Brecht, Helene Weigel bei Karin Michaelis auf Thurø. Sie wurde erst von der dänischen Exilforschung wiederentdeckt.

Sayers, Dorothy L.: The letters / chosen and ed. by Barbara Reynolds with a preface by P.D. James. - London : Hodder & Stoughton, 1. 1899 - 1936 : the making of a detective novelist. - 1995.
Signatur: 1459186-B.Neu.1
Sie war Poetin, Schriftstellerin, Amateurtheologin und Verfechterin des Christentums und eine äußerst begabte und unkonventionelle Persönlichkeit ihrer Zeit. Für ihre BewunderInnen war sie eine der ersten, die den Detektivroman zur Literatur erhoben hat. In ihrer Korrespondenz wird ein Frauenleben in den sozialen Kontext eines außergewöhnlichen und aufregenden Jahrhunderts gestellt. Dieser erste Band ist als hors d’ouevre gedacht und soll Appetit und Freude auf den nächsten wecken, der die erfolgreichsten Jahre der bekannten Autorin behandlen wird. So P.D. James, eine heute sehr bekannte Lady of Crime im Vorwort.

Schriftstellerinnen und Schwesterseelen : der Briefwechsel zwischen Therese Huber (1764 - 1829) und Karoline Pichler (1769 - 1843) / hrsg. von Brigitte Leuschner. - Marburg : Tectum-Verl., 1995.
Signatur: 1458303-B.Neu
Die 44 überlieferten Briefe der heute weithin unbekannten, zu ihren Lebzeiten aber viel gelesenen Autorinnen, von denen einige hier erstmals veröffentlicht werden, geben Einblicke in ihr Leben und Schreiben. Erörtert werden neben den eigenen Werken und prägenden Lektüre-Eindrücken vor allem die zeitgenössische Literatur dieses Jahrzehnts, deren Vermittlung, Rezeption und Kritik. Dabei geht es sowohl um heute unbekannte wie bekannte Werke und Autoren wie z. B. Grillparzer und Kleist, die damals vielfach anders beurteilt wurden als heute. Ein durchgehendes Thema bildet Cottas ”Morgenblatt”, jene berühmte Zeitung für Literatur, Kunst und Kultur, für die beide Autorinnen Beiträge lieferten und deren Redakteurin Therese Huber für sieben Jahre war. Auch die gesellschaftliche Kultur in Wien, Stuttgart und Augsburg erfährt im Briefwechsel eine kritische Beleuchtung. In einem einführenden Essay stellt die Herausgeberin den Lebens- und Entwicklungsgang der Briefpartnerinnen bis zum Beginn des Briefwechsels dar.

Villon-Lechner, Alice: Five unserious ladies : fünf Porträts ; Essay. - Wien : Pakesch & Schlebrügge, 1995.
Signatur: 1454526-B.Neu
Alice Villon-Lechner (1954-1993), allzufrüh verstorbene Autorin, Literaturkritikerin und Essayistin, zeichnet das Porträt von fünf Schriftstellerinnen: Virginia Woolf, Katherine Mansfield, Hilda Doolittle, Djuna Barnes, Dorothy Parker.

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