- Namen
- Lebensdaten
- Berufe und Tätigkeiten
- Funktionen und Mitgliedschaften
- Biographie
- Lexikon
- Publikationen
- Quellen und Sekundärliteratur
- Material in Archiven und Sammlungen
- Bilder
- Plakate
- Links
|
|
|
Namen und Abkürzungen
Hontschik, Henriette
Lebensdaten
geboren 28.02.1852, Teltsch b. Iglau (Mähren)
gestorben 18.10.1919, Graz
Berufe und Tätigkeiten
Lehrerin
Funktionen und Mitgliedschaften in Frauenvereinen und -organisationen
Biographie
Henriette Hontschik ist Bürgerschullehrerin in Brünn und eine der aktivsten Teilnehmerinnen an der Frauenbewegung der Habsburger Monarchie. Sie ist maßgeblich an der Gründung des fortschrittlichen deutschen Frauenvereins Frauenbund in Brünn beteiligt und über zehn Jahre seine Präsidentin. Unter ihrer Leitung werden vier Arbeitssektionen und ein Kinderhort gegründet und der Verein an den Bund österreichischer Frauenvereine angeschlossen. Auf ihre Initiative hin wird das Fürsorgewesen in Mähren reformiert und zwei Waisenhäuser geschaffen. Die Stadt Brünn richtet als erste Stadt in der Monarchie zwei Planstellen für Armenkommissärinnen ein. Hontschik setzt sich auch für die Gründung eines deutschen Lyceums in Brünn ein. Wegen eines Augenleidens muss sie sich sowohl vom Schuldienst zurückziehen. Ab 1906 lässt sie sich in der Vereinsführung vertreten und legt 1908 ihren Vorsitz nieder, weil sie ihren ständigen Wohnsitz nach Graz verlegt.
Österreichisches biographisches Lexikon. Bd. 2
von Helga Hofmann-Weinberger
Lexikon
Hontschik Henriette, Frauenrechtlerin. * Teltsch b. Iglau (Telc/Jihlava, Mähren) 28. 2. 1852; + Graz, 18. 10. 1919. Bürgerschullehrerin in Brünn. Durch Vorträge von M. Hainisch, R. Mayreder und A. Fickert angeregt, bildete sich dort ein Lesezirkel, aus welchem am 30. 1. 1900, hauptsächlich auf H.s Initiative, der Ver. "Frauenbund", der einzige dt. Frauenver. Brünns, hervorging, der die allgemeinen Grundsätze der fortschrittlichen Frauenbewegung erfolgreich vertrat. Unter H.s Leitung wurden 4 Arbeitssektionen (Armenpflege, Settlement, Rechtsschutz, Waisenpflege) und ein Kinderhort gegründet, der bald von über 100 Kindern besucht wurde, und eine Eingabe an den mähr. Landtag gemacht, welche die Schaffung von zwei Waisenhäusern und eine rationelle Fürsorgeerziehung bewirkte. In der Armenpflege stellte die Gemeinde Brünn über Aufforderung des Ver. zwei Armenkommissärinnen - die ersten in Österr. - an, die Verbesserung der Lage der Frauen verschiedener Berufskategorien wurde durchgesetzt etc. H. setzte sich auch für die Gründung eines dt. Lyzeums in Brünn ein. Sie schloß den "Frauenbund" dem Bund österr. Frauenver. an, beteiligte sich mündlich oder schriftlich an seinen Versammlungen und Aktionen und berichtete laufend an die Z. des Bundes über die Tätigkeit ihres Ver. 1910 mußte sie wegen eines Augenleidens die Leitung des Ver. niederlegen.
Österreichisches biographisches Lexikon. Bd. 2
Publikationen
-
Hontschik, Henriette: Der Frauentitel und sein Wert. - In: Dokumente der Frauen 3 (1900) 4, 137-141
ÖNB 402681-B.Neu
Quellen und Sekundärliteratur
-
Verein "Frauenbund" Brünn. - In: Der Bund 5 (1910) 3, 13
ÖNB 442258-B.Neu-Per
ÖNB MFS 6009
-
Verein "Frauenbund" Brünn. - In: Der Bund 4 (1909) 3, 13-14
ÖNB 442258-B.Neu-Per
ÖNB MFS 6009
Material in Archiven und Sammlungen
-
|
|