Quellenlage

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Die Quellenlage zur Erzählung Der Große Fall ist typisch für jene Werke Peter Handkes, die nach der Übergabe des »Chaville-Bestands« an das Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek im Dezember 2007 entstanden sind. Die Werkmaterialien sind auf verschiedene private oder öffentliche Archive verteilt und der Öffentlichkeit meist noch nicht oder nur beschränkt zugänglich.

Notizbücher und Recherchematerial

Die Notizbücher mit Konzeptionsnotizen zum Großen Fall werden zwar bereits am Deutschen Literaturarchiv Marbach aufbewahrt, für die Öffentlichkeit sind sie aber noch gesperrt. Unklar ist daher, um wie viele Notizbücher es sich handelt und welchen Entstehungszeitraum sie abdecken. Anderes Recherchematerial (einzelne Notizblätter, Fotos und dergleichen) könnte sich noch beim Autor selbst befinden. Da sich Handke bisherigen Nachforschungen zufolge auch in Interviews nicht über Konzeptionsideen zu dieser Erzählung und ihrer Entwicklung äußerte, wird die Werkkonzeption derzeit durch keine Quellen dokumentiert.

Manuskripte, Typoskripte und Druckfahnen

Das Bleistiftmanuskript der ersten Textfassung von Der Große Fall zählt ebenfalls zum Bestand der Handschriftensammlung am Deutschen Literaturarchiv Marbach und ist für Forscher einsehbar. Andere zentrale Werkmaterialien dagegen liegen im Privatarchiv von Hans Widrich und sind der Forschung nur beschränkt zugänglich: Dazu zählen die Beiblätter mit Nebennotizen zur ersten Textfassung, die von Handke mit handschriftlichen Kommentaren versehene Liste mit Anmerkungen von Gudrun Weidner (sie betrifft die Computerabschrift der zweiten Textfassung), seine mit umfangreichen Textergänzungen und Korrekturen versehenen Druckfahnen des ersten Laufs sowie fünf handschriftliche Listen mit Entwurfnotizen für diese Textergänzungen. Das Privatarchiv von Gudrun Weidner (mit den Arbeitsunterlagen ihres Schreibbüros) umfasst die Datei ihrer Computerabschrift von Der Große Fall (Textfassung 2), eine Liste ihrer Anmerkungen sowie allfällige Korrespondenz mit Peter Handke, die wichtige Anhaltspunkte für die Datierung der verschiedenen Arbeitsschritte enthält.

Quellen zum Herstellungsprozess

Im Archiv des Suhrkamp Verlags in Berlin werden die den Herstellungsprozess betreffenden Arbeitsmaterialien vom Einlangen des Manuskripts bis zum Erscheinen der Erstausgabe aufbewahrt – darunter vermutlich ein Ausdruck der Computerabschrift von Gudrun Weidner, eine Kopie von Handkes Exemplar der Druckfahnen erster Lauf und möglicherweise Druckfahnen des zweiten Laufs sowie allfällige, die Arbeitsprozesse begleitende Korrespondenzen mit der Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz oder dem Lektor Raimund Fellinger. Dieses Material konnte bisher jedoch weder bestätigt noch gesichtet werden. Daher ist der gesamte Arbeitsprozess im Verlag (die Eingriffe des Lektors Raimund Fellinger, des Korrektorats und der Herstellung inklusive der Gestaltung des Buchcovers mit einer Zeichnung von Peter Handke) noch unklar. (kp)

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