Ein Jahr aus der Nacht gesprochen

Druckfahnen 1. Lauf, mit hs. Korrekturen von Peter Handke, 106 Blatt, 19.07.2010

Druckversion

Diese von Peter Handke mit Bleistift korrigierten Druckfahnen von Ein Jahr aus der Nacht gesprochen umfassen 106 Blatt im Querformat. Auf zwei unpaginierte Blätter (Titel, S. I, und Impressum, S. II) folgt der Text, der auf Seite 5 beginnt, anschließend befinden sich je zwei paginierte Seiten des Buchs auf einem Blatt (S. 6-7, 8-9 usw.). Der Text endet auf Seite 213. Die Reihenfolge der Notate in den früheren Fassungen wurde beim Setzen aufgegeben. Sie wurden, wie von Handke gewünscht, nach Länge geordnet und nach dem vom Autor entworfenen Schema »1-2-Zeiler: 3 auf 1 Seite [/] 3-4-Zeiler: 2 auf 1 Seite [/] Ab 5-Zeiler: 1 auf 1 Seite« (Textfassung 1b, Bl. I) angeordnet.

Handke hat beim Korrigieren dieser Druckfahnen niemals den Wortlaut einzelner Einträge verändert, sondern die betreffenden Notate im Ganzen gestrichen und ersetzt. Obwohl diese Eingriffe bereits in der zweiten Textfassung sehr zahlreich waren, strich und ergänzte Handke auch in diesem weiteren Korrekturgang noch einige Einträge. Zum Beispiel verwarf er gleich auf der ersten Textseite »"Nur keine Kommentare"« und schrieb stattdessen »"Im hohen Gras wirst du gerettet"« (S. 5). Er entschied sich außerdem, das lateinische Notat »"De unde nemo reditur"« zu streichen und durch den neuen Satz »"Die Rose ist die vertikale Prozession"« (S. 8-9) zu ersetzen. Zahlreiche Einträge wurden mit einem grünen Leuchtstift-Punkt versehen; die von ihm so markierten Notate zog der Verleger Jochen Jung nach eigener Aussage für Schaufensterwerbung in Buchläden in Betracht.

Auf den ersten Blättern der Fahnen befinden sich blaue Farbflecken. Diese, erklärte Handke in dem den Fahnen beiliegenden Brief an Jochen Jung vom 19. Juli 2010, »stammen von meinem Malerpinsel – irrtümlich habe ich den beim Balustradestreichen, dem sommerlichen, auf die Fahnen gelegt.« In diesem Brief schrieb der Autor außerdem: »Ich füge noch eine Seite Anfügungen (sic) an...« Dieses ebenfalls beiliegende Blatt mit dem Titel »An\(Ein-)/fügungen, mögliche« wurde von Handke handschriftlich verfasst, kopiert und mit Kugelschreiber nochmals erweitert (vgl. Blatt mit Textergänzungen (zu den Druckfahnen)). Ein Eintrag der Liste lautet etwa »"Schau doch! Schau! ...Du hast nicht geschaut..."« (vgl. EJN 6) Einige der »(Ein-)fügungen«, die auch in den veröffentlichten Text aufgenommen wurden, wurden mit Bleistift abgehakt (von wessen Hand, ist unklar, vermutlich aber von Jochen Jung).

Die Korrektur der Druckfahnen lässt sich dank des beiliegenden Briefs und früheren Textfassungen zeitlich relativ genau festmachen, sie muss Anfang bis Mitte Juli 2010 stattgefunden haben. Es ist davon auszugehen, dass es sich um den ersten Lauf der Druckfahnen handelt, da ein weiteres, unvollständiges Druckfahnenkonvolut, das ebenfalls erhalten ist, aller Wahrscheinlichkeit nach als Revision nach den hier beschriebenen Fahnen entstanden ist (vgl. Revision der Druckfahnen). (Vanessa Hannesschläger)

Siglenverzeichnis Editorische Zeichen

Tabellarische Daten

Titel, Datum und Ort

Eingetragene Werktitel (laut Vorlage): 

Ein Jahr aus der Nacht gesprochen [Bl. I, II]

Beteiligte Personen:  Jochen Jung
Entstehungsdatum (laut Vorlage):  19. Juli 2010 [Datierung der Beilage]
Datum normiert:  19.07.2010

Materialart und Besitz

Besitz:  Privatarchiv Jochen Jung
Art, Umfang, Anzahl: 

Druckfahnen 1. Lauf, 106 Blatt, I-II, pag. 5-213, mit hs. Korrekturen von Peter Handke und hs. Markierungen von Jochen Jung

Format:  A4 (quer)
Schreibstoff:  Bleistift, Textmarker (grün)
Weitere Beilagen: 
 
  • 1 eh. Korrekturliste von Peter Handke in Kopie mit weiteren hs. Ergänzungen (blauer Kugelschreiber, Bleistift); Titel: "An\(Ein-)/fügungen, mögliche"
  • 1 Brief von Peter Handke an Jochen Jung, 19. Juli 2010

Ergänzende Bemerkungen

Sprache:  Deutsch, Französisch, Englisch, Latein