[Pourquoi la Cuisine?] (Textfassung 1)

Manuskript, Kopie, 15 Blatt, 05.12.2000 bis 11.12.2000

Druckversion

Bei der vorliegenden Manuskriptkopie handelt es sich um die erste Textfassung von Peter Handkes kleinem Theaterstück Pourqoi la Cuisine?, das er für den befreundeten bosnischen Regisseur Mladen Materić in französischer Sprache geschrieben hat. Das Originalmanuskript befindet sich im Privatbesitz von Handkes Frau Sophie Semin, der er das Stück gewidmet hat; es kann noch nicht eingesehen werden. Die Manuskriptkopie umfasst 15 unpaginierte Blätter, die vom Archiv mit einer Folierung von 1-15 versehen wurden, wobei die ersten beiden Blätter identisch sind. Sie enthält kein Titelblatt, bei der Übernahme des Bestands befand sich die Kopie jedoch in einem Packpapierkuvert mit der von Handke stammenden Aufschrift »Warum eine [/] Küche? [/] fürs Theater TATOO [sic] [/] in TOULOUSE« (Beilage).

Das Stück besteht aus acht durch Überschriften getrennte Teile: »Chanson I« (Bl. 1-3), »Récit I« (Bl. 4-5), »Litanie« (Bl. 6), »Litanie 2« (Bl. 7), »Récit(s) II (– dialogue, trialogue, tétralogue, pentalogue, etc.)« (Bl. 8-9), »récit 2, monologue, dialogue, etc – suite« (Bl. 10-11), »Chanson II« (Bl. 12-13) und »Chanson 3 – litanie – récit – monologue – dialogue etc.« (Bl. 14-15). Die einzelnen Teile sind formal unterschiedlich gestaltet. Der Text ist in einigen Passagen gesangsartig, lyrisch geschrieben – das Stück beginnt etwa mit der Strophe: »Les chambres étaient plus chaudes, [/] les filles étaient \bien/ meilleures, [/] les pommes étaient plus rouges, [/] les pères étaient plus sevères, [/] quand j'étais jeune.« (Bl. 1) Die Abschnitte mit der Überschrift »récit« haben einen erzählerischen Duktus. Bespielsweise beginnt das Kapitel »Récit I«, das mit der Widmung »pour Mladen M.« (Bl. 4) versehen ist, mit den Sätzen: »Tu es né entre chien et loup. Ton père est mort entre la maison et la grange. Tu te trouvais orphelin entre \l'heure des/ hirondelles et \l'heure des/ chauve[s]-souris. Ton pays était situé entre l'isthme du Dschebel al-mansour et \la ville de/ Sophia Antropophagopolis. [...] Ta vie passait entre faim \presque/ désespoir, \presqu'îles,/ trains de banlieue, semelles casseés, olives noires, soupires d'inconnus, piscines vides, cuisines exotiques, machines à laver rouillées et chapeaux sans ruban. Entre quel quai et quel[le] clairière \et quel jeu des cartes/ je vais te toucher \encore une fois/ entre ton cou et la ceinture?« (Bl. 4) Zwei weitere Kapitel des Stücks sind litaneiartige Sentenzen mit Erinnerungen, die das Wort »Küche« hervorruft.

Am Beginn der ersten vier Abschnitte vermerkte Handke das Datum der jeweiligen Schreibtage: »5/12/2000« (Bl. 1, 2), »7/12/2000« (Bl. 4), »8/12/2000« (Bl. 6) und »9/12/2000« (Bl. 8), am Ende des Manuskripts das Datum der Fertigstellung »11/12/2000« (Bl. 15). Das Stück entstand demnach zwischen 5. und 11. Dezember 2000. Das Stück wurde in dieser Fassung ohne wesentliche Überarbeitungen vom Pariser Verlag Gallimard gedruckt. (kp)

Siglenverzeichnis Editorische Zeichen

Tabellarische Daten

Titel, Datum und Ort

Eingetragene Werktitel (laut Vorlage): 

Warum eine [/] Küche? [Beilage]

Entstehungsdatum (laut Vorlage):  5/12/2000 [Bl. 1, 2]; 7/12/2000 [Bl. 4]; 8/12/2000 [Bl. 6]; 9/12/2000 [Bl. 8]; 11/12/2000 [Bl. 15]
Datum normiert:  05.12.2000 bis 11.12.2000

Materialart und Besitz

Besitz:  Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
Art, Umfang, Anzahl: 

Manuskript, Kopie, 15 Blatt, fol. 1-15

Format:  A4
Weitere Beilagen: 

1 Packpapierkuvert mit der eh. Aufschrift (Bleistift): »Warum eine [/] Küche? [/] für das Theater TATOO [sic!] [/] in TOULOUSE«

Ergänzende Bemerkungen

Sprache:  französisch