L. Chimani: Vaterländischer Jugendfreund

Ansicht von Lemberg (Kupferstich)

Ein belehrendes und unterhaltendes Lesebuch zur Veredlung des Herzens, Beförderung der Vaterlandsliebe und Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse ; für die Jugend des österreichischen Kaiserstaates . Zweyte vermehrte und verbesserte Auflage. - Wien : Anton Doll, 1827. 6 Bde.

Österreichische Nationalbibliothek, Sign.: 307.679-B.Alt-Mag

Merkwürdigkeiten von Lemberg
Lemberg, die Hauptstadt Galiziens, liegt wie in einem Kessel verborgen am Pelten-Flüßchen ... Die eigentliche Stadt ist klein; sie zählt nicht viel über 300 Häuser. Die Vorstädte aber sind beträchtlich ... Als Galizien an Oesterreich kam, war Lemberg ein unbedeutendes Städtchen mit wenig gemauerten und meistens hölzernen Häusern; ... Die österreichische Regierung hat das Bauen hölzerner Häuser gleich Anfangs untersagt; häufige Feuerbrünste ... lehrten die Einwohner den Nutzen der Wohnungen vom harten Materiale kennen ... neue, darunter sehr schöne Häuser kamen bey dem immer steigenden Wohlstande der Stadt hinzu; die Stadt wurde gepflastert und des Nachts beleuchtet, und so bekam Lemberg eine ganz neue Gestalt und ein viel freundlicheres Aussehen. Die Stadtmauern wurden schon unter Joseph II. abgebrochen, und durch weiche niedrige Erdwälle ersetzt, die mit Linden- und Kastanien-Bäumen bepflanzt, den Lembergern einen so beliebten Spazierplatz geben, als den Wienern die Basteyen.

Bild links:
Kupferstich "Ansicht von Lemberg" des ungarischen Stechers János Blaschke (1770-1833) - "Wenig originell, doch vielbeschäftigt ..." (Thieme-Becker)

Der Jugendfreund im ONB-OPAC (mit Volltext)