Ich Seekuh

Tafel 11: Waljagd (und mehr)

„Ich Seekuh oder Manati gleiche mehr einem Wallfisch, als einem Seehund; -- denn meine Vorderfüße, die kaum eine Elle lang sind, und mir zum Fortschleppen meines Körpers dienen, sehen auch fast aus, wie eine Floßfeder [...] Ich schwimme gern auf dem Rücken, und nehme mein Junges zwischen meine Füße. Wenn ich auf dem Bauche schwimme, so guckt mein halber Rücken aus dem Wasser heraus, und dann fliegen die Krähen, und andere Vögel darauf, und hacken mir die Läuse aus meiner runzligen Haut heraus.“

Nicht alle, aber viele Tiere in Raffs Naturgeschichte für Kinder stellen sich den Lesern auf diese Art selber vor. Trotz der „bis zum Ekel“ kindischen Sprache, die einige Raff-Kritiker bemängelten, sparen die Texte die harte Realität des Tierlebens nicht aus. So antwortet die Seekuh auf die Frage: „Wie fängt man Dich?“: „Mit großen eisernen Haken. Ist mir einer in den Leib gestoßen, und bin ich dadurch tödlich verwundet worden, so ziehen mich zehn Männer […] an dem Strick, woran der eiserne Haken festgeknüpft ist, ans Ufer, und stechen und schlagen mich nach und nach völlig todt.“ Ähnlich drastisch liest sich z.B. die Waljagd, aber: Die Kinder erfuhren so, woher die Dinge ihres Alltags, der Tran, die Lederriemen und das Fischbein kamen.

Die Waljagd und Tiere des Eismeers stehen im Mittelpunkt von Tafel 11 (Der Mausklick auf den Bildausschnitt links führt zum Vollbild).

Raffs Naturgeschichte für Kinder

 


last update 03.08.2015