Konservierung der Tierdarstellungen von Giorgio Liberale

Vor der Restaurierung

Nach der Restaurierung

Giorgio Liberale
Meeresfauna des Adriatischen Meeres
Görz 1562/63-1576, Innsbruck 1576/77-1579/80
Cod.Ser.n. 2669

Giorgio Liberale aus Udine (ca. 1527 – 1579/80) malte für Erzherzog Ferdinand II. von Tirol seit 1562 in Görz eine große Zahl von Naturstudien, vor allem Darstellungen von Fischen, Muscheln und Krebsen und anderen Vertretern der Meeresfauna in der Adria sowie Schlangen und Reptilien. Geplant war die umfassende Dokumentation der Zoologie für Wasser, Erde und Luft in Bildern; dieses große Projekt wurde jedoch nicht abgeschlossen. Unter der Signatur Ser.n. 2669 finden sich im Bestand der Handschriften-, Autographen- und Nachlaß-Sammlung 100 Blätter, die meisten beidseitig bemalt, mit der Bilddokumentation der Meeresfauna.

Die Gouachemalereien auf Kalbspergament waren stark gewellt und deformiert. Einzelne Blätter wiesen überdies Wasserschäden auf. Dieser Zustand und der Wunsch nach einer verbesserten Lagerung gaben den Anstoß für eine umfassende Konservierung der Tierbilder. Das Projekt wurde nach zweieinhalb Jahren Arbeit abgeschlossen.

Die Konservierung der 100 Einzelblätter bestand in einer Reinigung und einer Sicherung von mechanischen Schäden, wie Rissen und Fehlstellen. Um starke Wellungen der Pergamentblätter auszugleichen, wurden diese kontrolliert einer hohen Luftfeuchtigkeit ausgesetzt und anschließend unter Spannung getrocknet. Nach einer längeren Trocknungsperiode wurden die Tierdarstellungen in doppelseitigen Passepartouts unter einer leichten Spannung montiert, damit beide Seiten betrachtet werden können. Pergament ist ein Material, das sehr empfindlich und unmittelbar auf Feuchtigkeitsschwankungen reagiert. Die Montierung soll leichte Bewegungen der Blätter ausgleichen und bei starken Veränderungen nachgeben.

 

 


last update 03.08.2015