René Char: Le Nu perdu et autres poèmes 1964-1975
Übersetzungsexemplar, mit Anmerkungen von Peter Handke, 224 Seiten, ohne Datum [17.05.1983 bis 27.07.1983]
Peter Handkes Übersetzungsexemplar von René Chars Le Nu perdu et autres poèmes 1964-1975 ist eine Ausgabe des Pariser Verlags Gallimard aus dem Jahr 1978 bzw. 1982. Es ist unterteilt in die drei Zyklen: »Le nu perdu«, »La nuit talismanique qui brillait dans son cercle« und »Aromates chasseurs«. Die im Buch enthaltenen Gedichte wurde von Handke mit zahlreichen Bleistiftnotizen in Normalschrift und Stenografie, wie etwa Übersetzungsvarianten für einzelne Wörter oder Erläuterungen zu unklaren Begriffen versehen. Auffällig ist, dass für die Übertragung ins Deutsche zahlreiche Gedichte weggelassen wurden, davon zehn aus dem Abschnitt »Retour amont« und sieben aus dem Abschnitt »Dans la pluie giboyeuse«, beide im ersten Zyklus »Le nu perdu«. Der Abschnitt »Contre une maison sèche« fehlt vollständig in der Übersetzung. Die Auswahl für die Übersetzung musste vor oder während der Bearbeitung des Buches stattgefunden haben, da die weggelassenen Gedichte keine Annotationen aufweisen. Da im Buch keine Datierungen eingetragen sind, kann – mit Vorbehalt – ein Bearbeitungszeitraum entsprechend der ersten Manuskriptfassung der Übersetzung angenommen werden, also vom 17. Mai bis zum 27. Juli 1983.
Fünf Gedichte hatte Handke schon in den Jahren davor für die Literaturzeitschrift Akzente übersetzt; diese verwendete er weitgehend unverändert für die Buchausgabe. Zu dem Gedicht Bout des solennités (S. 43) notierte Handke unter dem Titel den Hinweis »(schon übersetzt)« – die deutsche Fassung Endpunkt der Feierlichkeiten liegt dem Bleistiftmanuskript als ausgeschnittene Seite aus den Akzenten bei. Zu dem Gedicht Cotes (S. 62) findet sich der Verweis »s. Akzente«, zum Gedicht Ni éternel ni temporel (S. 80) notierte Handke »übersetzt; auf d. {xxx [Steno]} "Magnetrest"«, es befindet sich zusammen mit dem genannten Gedicht (Rémanence, S. 73) ebenfalls als Zeitschriftenausschnitt beim Bleistiftmanuskript, gleiches gilt für das Gedicht Le terme épars (S. 53).
Nur bei wenigen Annotationen handelt es sich um persönliche Kommentare Handkes zu den Gedichten. So etwa die euphorische Äußerung zu Dévalant la rocaille aux plantes écarlates (S. 131): »Herrlicher Text!!« Oder der Hinweis auf die jahrelange Auseinandersetzung mit Char bei Volets tirés fendus: »herrlich (wie lange brauche ich zum verstehen; vor drei Jahren habe ich Char zu lesen angefangen...)« (S. 134). Angeregt durch Éprouvante simplicité (S. 153) notierte er: »(Heraklit neu lesen)« und bei Lombes (S. 178) wiederum: »Herrlich!«. (ck)
Tabellarische Daten
Titel, Datum und Ort
Le Nu perdu [/] et autres poèmes [/] 1964-1975 [Umschlag vorne]
Materialart und Besitz
Buch (Char, René: Le Nu perdu et autres poèmes 1964-1975. Paris: Gallimard 1982), 224 Seiten, pag. 11-213, mit zahlreichen eh. Bleistiftnotizen
Ergänzende Bemerkungen
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Die Wiederholung
Notizbuch, 142 Seiten, 10.03.1983 bis 21.07.1983
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René Char: Le Nu perdu et autres poèmes 1964-1975
Übersetzungsexemplar, mit Anmerkungen von Peter Handke, 224 Seiten, ohne Datum [17.05.1983 bis 27.07.1983] -
René Char: Œuvres complètes
Übersetzungsexemplar, mit Anmerkungen von Peter Handke, 1368 Seiten, ohne Datum [17.05.1983 bis 27.07.1983] -
Le nu perdu (Textfassung 1)
Bleistiftmanuskript, 102 Blatt, 17.05.1983 bis 27.07.1983 -
Rückkehr stromauf (Textfassung 2)
Typoskript 2-zeilig, 190 Blatt, ohne Datum [??.08.1983] -
Rückkehr stromauf
Druckfahnen 1. Lauf, Exemplar von Peter Handke, [159 Blatt], ohne Datum -
Rückkehr stromauf
Druckfahnen [1. Lauf], Exemplar des Verlags, 139 Blatt, 16.01.1984 bis 18.01.1984 -
Rückkehr stromauf
Blaupause, [Blattzahl unbekannt], ohne Datum
Buch ist vergilbt und abgenutzt