Kurzbauer, Josefine (geb. Meidinger)
1862 - 1949
- Biographie:
- Kurzbauer Josefine, geb. Meidinger, Sozialarbeiterin. * Wien, 12. 3. 1862; + Wien, 9. 2. 1949. Mit einem Bankbeamten verheiratet, widmete sie sich ab 1900 nahezu ausschließlich der caritativen Tätigkeit. Mitbegründerin der kath. Frauenorganisation für Wien und N.Ö., wirkte sie als deren Präs. und später als Ehrenpräs. Sie gründete eine Reihe von Wohlfahrtsver. u. a. einen zum Schutz der Interessen von Hausangestellten (Franziska-Romana-Verein) sowie Institutionen für Kranke bzw. Bedürftige. K. war 1919-23 und 1925-27 Gemeinderätin (Sektion Hauswirtschaft) bzw. Landtagsabg. Sie erwarb sich um verschiedene Wohlfahrtseinrichtungen große Verdienste und wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österr. und mit der Goldenen Salvatormedaille der Stadt Wien.
(aus: ÖBL)
- Kurzbauer, Josefine, bundesstaatliche Fürsorgerätin, ist seit fast drei Jahrzehnten in unermüdlicher Weise im Dienste der katholischen Fürsorge tätig. Sie ist Ehrenpräsidentin der katholischen Frauenorganisation „Pfarrgruppe Währing" und des Franziska-Romana-Vereines, den sie 1910 zum Zwecke des Schutzes und der Führung christlicher Hausgehilfinnen gründete, Präsidentin des St.-Angela-Kirchenbauvereines, Vorstandsmitglied der katholischen Frauenorganisation für Wien, Niederösterreich und Burgenland, Obmännin der Mittelstandsküche „Währing" und des Mittelstandskasinos Währing, Vizepräsidentin des Vereines „Mädchenschutz und Fürsorge", Vorstandsmitglied des Gerichtswaisenrates, Vizepräsidentin des Maria-Josefinums und Präsidentin der Kinderschutzstation. Schon 1901 wurde sie zur Präsidentin des Gymnasiumvereines im XVIII. Bezirk und im folgenden Jahre zur Obmannstellvertreterin des Wiener Waisenrates gewählt. 1907 wurde sie Vorsitzende der katholischen Frauenorganisation im XVIII. Bezirk und 1912 Bezirksleiterin. Im Jahre 1911 gründete sie die Jugendvereinigung St. Josef zum Schutze im Erwerbsleben stehender Mädchen. In den Kriegsjahren war sie Mitglied des Zentraldamenbeirates und nahm als Nähstubenleiterin an den Bestrebungen der Frauenhilfsaktion tätigen Anteil, hielt in der Provinz Vorträge über richtige Wirtschaftsführung im Kriege und gründete die Kriegsküche 35, die sie selbst leitete. Im Jahre 1919 wurde sie sodann in den Gmeinderat gewählt und 1924 zur Bundesfürsorgerätin ernannt. J. K. besitzt das Kriegskreuz für Zivilverdienste II. KL, die goldene und die Eiserne Salvator-Medaille, das goldene Ehrenkreuz pro ecclesia et pontifice, das Ehrenzeichen vom Roten Kreuz, das Bene merenti und mehrere Gemeindediplome. Die Republik verlieh der unermüdliehen Helferin der Notleidenden das goldene Ehrenzeichen. J. K., die mit ihrem Mädchennamen Meidinger hieß, ist eine bürtige Wienerin und feiert ihren Geburtstag am 12. März. Seit 12. März 1890 ist sie mit dem Inspektor der österreichischen Credit Anstalt Franz K., einem Bruder des bekannten Malers Eduard K., verheiratet. Das Ehepaar hat eine Tochter, die Dekanatsleiterin Hermine, verw. Reg.-R. Nirschy, sowie zwei Söhne, von denen Franz Geschäftsführer, Dr. Georg Rechtsanwalt ist. Wohnung: XVIII., Währingerstr. 145. Tel. A-26-6-91.
(aus: Jahrbuch Wien
- Werke in der ÖNB (erschienen bis 1929):
Letztes Update: 26. September 2005