Andreas Fingernagel und Friedrich Simader


Ergänzungen und Nachträge zu

Hermann Julius Hermann
Die deutschen romanischen Handschriften
Beschreibendes Verzeichnis der illuminierten Handschriften in Österreich
Band VIII
Die illuminierten Handschriften und Inkunabeln der Nationalbibliothek in Wien
Teil II
Leipzig 1926


Die 1926 von H. J. Hermann als achter Band der Reihe des 'Beschreibenden Verzeichnisses' vorgelegte Publikation enthält 262 illuminierte romanische Handschriften, die im deutschen Sprachraum in der Zeit vom 11. Jahrhundert bis ca. zur Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden sind. Die sorgfältige Handschriftenbearbeitung Hermanns und seine umfassende Kenntnis des Materials ermöglichten es, eine Vielzahl der Codices einzuordnen und zu Denkmalgruppen zusammenzufassen.
In der hier präsentierten ersten Version der 'Ergänzungen und Nachträge' werden Handschriften und Fragmente vorgestellt, die aufgrund neuerer Forschungsergebnisse neu bzw. genauer eingeordnet werden können. Die Mehrzahl der Neuzuschreibungen sind Ergebnis des von Frau Prof. Martina Pippal geleiteten, vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) geförderten Projekts 'Romanische Buchmalerei in Oberösterreich' (P 13414-ARS) und der damit zusammenhängenden Suche nach Handschriften dieses Bereiches. Die Ausweitung der Provenienzgruppe des niederösterreichischen Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz wurde durch monographische Forschungen zur romanischen Buchmalerei dieses Klosters ermöglicht.
Eine geringe Anzahl der hier vorgestellten Codices war bisher bei Hermann nicht verzeichnet und wird hier unter dem Aspekt des Buchschmucks erstmals publiziert.
Von 1. September 2002 bis 31. Dezember 2002 wurden die Arbeiten an diesem Katalog durch den Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank finanziell gefördert (P 9661, Leitung: Prof. Martina Pippal, Universität Wien).
Der Aufbau der Beschreibungen folgt den Richtlinien, die für die zuletzt erschienenen Kataloge der Reihe 'Die illuminierten Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek' verbindlich waren. Aktualisiert bzw. ergänzt wurden in diesem Zusammenhang neben der Zuschreibung vor allem auch die Literatur und die inhaltliche Bestimmung, soweit sie der neueren Forschungsliteratur zu entnehmen war. In gleicher Weise wurden auch die wichtigsten Angaben zur Provenienz und zum Einband überprüft und gegebenenfalls aktualisiert. Bei einem Katalogisierungsvorhaben, dass kontinuierlich fortgesetzt wird, schien die gewählte Form des online-publishing besonders geeignet, da die aktuellen Forschungsergebnisse sofort umgesetzt werden können. Zweifellos hat diese Publikationsform aber auch die Beschreibungen selbst beeinflußt. Durch die unmittelbare Aussagekraft der in verhältnismäßig großer Anzahl präsentierten Abbildungen und Vergleichsabbildungen konnten die beschreibenden Texte sehr knapp gehalten werden. Da es sich um einen Ergänzungsband handelt, wurde im Kapitel 'Stil und Einordnung' vielfach auf bereits erschienene Publikationen verwiesen und die in diesem Abschnitt abzuhandelnden Stilfragen nur kursorisch angeführt.
Abgesehen von der geplanten laufenden Aktualisierung dieser Seite werden in einer zweiten Erweiterungsstufe der 'Ergänzungen und Nachträge' diejenigen romanischen Handschriften vorzustellen sein, die nach 1926 von der Österreichischen Nationalbibliothek angekauft worden sind, darunter so berühmte Werke wie das Antiphonar von St. Peter (Cod. Ser. n. 2700) und die Admonter Riesenbibel (Cod. Ser. n. 2701 und 2702).
Für die kostenfrei vergebenen Publikationsrechte danken wir den Stiften Admont, Göttweig, Heiligenkreuz, Klosterneuburg, Lilienfeld, St. Florian, Zwettl und Melk (Bildrechte bei der Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters der Österreichischen Akademie der Wissenschaften), dem Wiener Schottenstift sowie der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt, der Universitätsbibliothek Graz, dem Kärntner Landesarchiv, der Oberösterreichischen Landesbibliothek Linz, der Universitätsbibliothek München, der Fondation Martin Bodmer und der Stadtbibliothek Trier.
Seitenerstellung: Friedrich Simader



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