Cod. 1023 (Theol. 378)

Honorius Augustodunensis

Biburg, 3. Viertel 12. Jhdt.

Pergament. 146 Blätter. 25 x 18 cm.

Einband: Gebräuntes weißes Leder über Holzdeckeln, ehemals zwei Schließen am VD, am HD an der Außenkante Löcher für Zapfen (Typ vgl. Cod. 1072). Am VD oben Tengnagel-Signatur 172, darunter Inhaltsangabe, am HD quer geschriebene Inhaltsangabe in großen Kapitalen 'HONORIUS / IN CANTICA'; Rücken mit kirschrotem Papier überklebt, darauf barocke Etiketten der Hofbibliothek.

Provenienz: Mittelalterliche Provenienz unbekannt; auf f. 146v die Signatur 'O 4347' des Blotius, dadurch 1576 in der Wiener Hofbibliothek nachweisbar.

Inhalt: Honorius Augustodunensis, Commentarius in Cantica canticorum (f. 1r-114r) - Honorius Augustodunensis, Sigillum S. Mariae (f. 114-135v) - Honorius Augustodunensis, Neocosmus, de primis sex diebus seu Hexameron (f. 136-146v).

Buchschmuck: Rote Überschriften, Textanschluß an Initialen mit rot und schwarz wechselnden Majuskeln (fol. 38r) oder rot gepunkteten und gestrichelten Majuskeln (fol. 113r, 114r und 136r). Meist einzeilige rote Majuskeln; eine achtzeilige rote Silhouetteninitiale Q (fol. 136r) mit bogenförmigen Aussparungen im Buchstabenkörper und ausgesparten dreiteiligen Blattmotiven im Binnenfeld. Fünf rote, fünf- bis achtzeilige Rankeninitialen (fol. 1ro P, 1ru I, 38r P, 92r P, 117v G).

Stil und Einordnung: Die Rankeninitialen hängen durch ihre etwas nachlässige Ausführung und einzelne Formen mit Initialen des Cod. 716 zusammen - vgl. z.B. die Blätter im unteren Binnenfeld auf fol. 1r mit Cod. 716, f. 68v, oder die Schließenformen von f. 1ro mit f. 68v in Cod. 716. Mit den hier Biburg zugeordneten Cod. 716, 878 und 1072 hat Cod. 1023 auch die Linierung mit Silberstift und das rote Umranden von Fehlstellen im Pergament gemein, so daß ebenfalls eine Entstehung im bayerischen Benediktinerkloster angenommen werden kann.


Cod. 1023, fol. 113r

Vgl. Cod. 716, fol. 68v
 

Cod. 1023, fol. 1ro


Literatur: Hermann, Handschriften, 1926, Nr. 250

(FS)



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