Provenienz: Auf fol. 1r mehrere Besitzvermerke (siehe Abb.): Oben das Monogramm "TW", die Jahreszahl 1487 und Verse; darunter der Eintrag von Johann Gremper in Wien, der die Handschrift am 27. Jänner 1519 erwarb. Von Gremper, dem Sekretär Johannes Cuspinians (1473-1529), kam die Handschrift in den Besitz Cuspinians, der sein Monogramm und die Signatur '436' unter Grempers Einträge setzte. Dann befand sich die Handschrift in der Bibliothek des Wiener Bischofs Johannes Fabri (1530-41), wie aus Einträgen seines Sekretärs Johannes Dorn auf fol. 1v und 96v hervorgeht; Cod. 861 war danach vermutlich im Kollegium St. Nikolaus in Wien, dem Fabri seine Bibliothek vermachte und gelangte offenbar von dort in die Hofbibliothek, wo er sich mit Nr. 'O 4459' im 1576 Katalog erstellten Blotius-Katalog identifizieren läßt (Menhardt); die von Csapodi angenommene Herkunft aus der Bibliothek des Matthias Corvinus ist nicht belegbar (siehe Mazal).
Inhalt: Fol. IIv Inhaltsangabe sowie Notizen zu Epidemien und Unglücksfällen des Jahres 1502 (16. Jhdt.) - ff. 2r-7v Albuinus monachus Gorziensis OSB, De antichristo, quomodo nasci debeat (Stegmüller Nr. 880,2) - ff. 7v-92r Iulianus Toletanus, Prognosticorum futuri saeculi libri III - ff. 92v-94r Liber formularum - ff. 94v-95v Carmina burana 101 (bis "... fit nichil ex aliquo"). Buchschmuck: Rote Überschriften. Textanschluß rot dekoriert (fol. 2r, 59r) oder mit abwechselnd schwarzen und roten Majuskeln (fol. 8r). Rote Paragraphzeichen, ein- bis siebenzeilige rote Majuskeln mit einfachem Dekor; aufwendiger mit Silhouettenranken auf fol. 45v, 46v, 63v, 65r, 68v, 71v, 72v, 75v, 77v, 79v, 82r, 83r, 85r und 91r. Fünf ca. drei- bis zehnzeilige Initialen: fol. 2r sepiabraune Initiale H, der Stamm aus verflochtenen Schlangen auf rotem Grund, der mit einem Blattmotiv besetzte Halbbogen von einer gewundenen Schlange ersetzt; fol. 8r rote Rankeninitiale D; fol. 31v rote, tw. sepiabraun nachkonturierte Initiale U, deren linker Bogen von einem Drachen ersetzt wird; fol. 56r rote Rankeninitiale Q; fol. 59r rot und sepiabraun gezeichnete Initiale I, gebildet von einem rankenspeienden Drachen. | Cod. 861, fol. 1r |
Cod. 861, fol. 65r | Cod. 861, fol. 91r | Vgl. Cod. 2176, fol. 106r |
Cod. 861, fol. 8r | Vgl. Cod. 2177, fol. 92r |
Cod. 861, fol. 59r |
Cod. 861, fol. 83v |