Cod. 749 (Theol. 194)

Beda Venerabilis, De tabernaculo

Göttweig, 2. Viertel 12. Jahrhundert

Pergament. 78 Blätter. 31 x 19 cm. Kustoden: rote oder braune römische Zahlen am Lagenende.

Einband: Göttweiger Einband des 15. Jhdts.: Kirschrotes Leder über Holzdeckeln mit Streicheisengliederung (drei Linien Rahmen, drei Linien diagonal) und Rosetten-Stempel Nr. 1 (siehe Einleitung). An VD und HD Spuren von jeweils fünf Beschlägen; ehemals zwei Langschließen, die am VD einhakten. Am VD Titelschild abgelöst; am mit braunem Papier überklebten Rücken barocke Titel- und Signaturschilder der Hofbibliothek.

Provenienz: Gebunden in Göttweig (15. Jhdt.); aufgrund der Blotius-Signatur 'M 3983' am HD-Spiegel 1576 in der Hofbibliothek nachweisbar.

Inhalt: Beda Venerabilis, De tabernaculo (fol. 1r-78r)

Buchschmuck: Rote Überschriften. Ein- zweizeilige Majuskeln in rot oder schwarz, letztere mit rot dekoriert (Kreise, Striche u.ä. ). Drei rote, sechs- bis siebenzeilige Rankeninitialen: L (fol. 1v), T (fol. 23v), P (fol. 51v).

Stil und Einordnung: Der schwäbisch beeinflußte Initialstil von Cod. 749 steht auf der Stufe des Göttweiger Cod. 47: Vergleichbar sind die knollenförmigen Blattformen und die gebänderten, von je einem Blatt flankierten Fruchtkolben; das eigenartige gebänderte Rankenende der Initiale auf fol. 51v findet sich ähnlich im Cod. 44 (fol. 4v) der Stiftsbibliothek Göttweig (Telesko, Göttweig, 1995, Abb. 13). Die genannten Codices in Göttweig wurden von Telesko wohl viel zu spät datiert - Cod. 44 'letztes Viertel des 12. Jahrhunderts (S. 96f.), Cod. 47 'um 1170' (S. 101f.) und sind wie Cod. 749 um 1140/50 anzusetzen.


Cod. 749, fol. 23v

Vgl. Göttweig, Stiftsbibliothek, Cod. 47, fol. 78r
 

Cod. 749, fol. 51v

Vgl. Göttweig, Stiftsbibliothek, Cod. 44, fol. 4v


Literatur: Gottlieb, Bibliothekskataloge, 1915, nach 610 - Hermann, Handschriften, 1926, Nr. 135

(FS)



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