Cod. 260 (Univ. 515)

Albericus, Expositio fabularum poeticarum

St. Pölten, um 1200/1210

Pergament (Vor- und Nachsatzbll. bis auf fol. IV Papier). IV+44+III* Blätter. 20,5 x 13 cm.

Einband: Glatter weißer Lederband über Pappdeckeln (Wien, Anfang des 19. Jhdts.).

Provenienz: Nach Endlicher befand sich die Handschrift im Besitz des Wiener Humanisten Johannes Alexander Brassicanus (1500-1539); ein entsprechender Hinweis ging bei der Neubindung der Handschrift offenbar ebenso verloren wie das Exlibris oder ein weiterer Vermerk für den Wiener Bischof Johannes Fabri (+1541) - in der spätestens 1779 angefertigten Beschreibung der Handschrift von J. B. Heyrenbach (Cod. Ser. n. 2196, fol. 306) wird Fabri, der die Bücher Brassicans großteils aufkaufte, als Besitzer genannt. Fabri vermachte seine Bibliothek dem von ihm gegründeten Kollegium St. Nikolaus, dessen Bibliothek nach 1545 von der Universität betreut und im 18. Jahrhundert mit der Alten Universitätsbibliothek vereinigt wurde.

Inhalt: Albericus, Expositio fabularum poeticarum (Inc.: Multa viri veteres cum scribendo qui in mortalitatem ...)

Buchschmuck: Rote Überschriften, meist dreizeilige rote Majuskeln. Eine dreizeilige Silhouetteninitiale (fol. 1r) mit ausgespartem Blattdekor und einem geperlten Steg als Besatz.

Stil und Einordnung: Die Handschrift ist zur Gänze vom Hauptschreiber des St. Pöltener Skriptoriums um 1200/1210 geschrieben worden; dieser ist wohl identisch mit dem Zeichner bzw. Buchmaler, dem neben der bescheiden dekorierten Silhouetteninitiale auf fol. 1r der Buchschmuck von Cod. 336, 718, 784, 990, 1266, 1643, 2155 und 2221 zugeordnet werden kann (vgl. Simader, St. Pölten, 2001).


Cod. 260, fol. 1r

Vgl. Cod. 2221, fol. 111v


Literatur: St. Endlicher, Catalogus codicum philologicorum latinorum Bibliothecae Palatinae Vindobonensis (Catalogus codicum manuscriptorum Bibliothecae Palatinae Vindobonensis 1). Wien 1836, Nr. CCCXCV - Tabulae codicum

(FS)



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