Bestände der Sammlung für Plansprachen und des Esperantomuseums
Eine über 80-jährige kontinuierliche Sammeltätigkeit ließ die weltweit größte Fachbibliothek für Plansprachen entstehen. Es werden an die 500 Plansprachen dokumentiert, von denen Esperanto und Interlingua die wichtigsten sind. Unser Institut dokumentiert auch völlig unkonventionelle Versuche, das Sprachproblem zu lösen, wie die Wiederbelebung klassischer Sprachen. Moderne Kommunikationstechniken geben kleinen Gruppen eine neue Chance: So erfreut sich das Latein als internationales Verständigungsmittel im Internet unerwarteter Beliebtheit. Ähnliches gilt auch für das klassische Griechisch, das nie wirklich aufgehört hat, eine lebende Sprache zu sein. Es verfügt über eine literarische Tradition von 2800 Jahren und ist somit die älteste Sprache Europas. Daneben fehlen aber auch nicht die jüngsten Sprachen wie Klingonisch, die Weltraumsprache aus der TV-Kultserie Star Trek, oder das Romanische von Stefan George, eine an Spanisch gemahnende Kunstsprache, in die George zur Erzielung ästhetischer Effekte einige seiner Gedichte übersetzt hat. Die Jux-Sprache Starckdeutsch ist ebenso vertreten wie das ernstgemeinte Projekt Neuslawisch, dessen Ziel es war, das Sprachenchaos der Donaumonarchie zu reduzieren. BestandsgruppenDie Sammlung ist im Besitz von mehreren wichtigen Nach- und Vorlässen, wie etwa dem von Eugen Wüster, dem Begründer internationaler Terminologie-Arbeit, oder dem des katalanisch-protugiesischen Schriftstellers Manuel de Seabra. Nach Dokumentgattungen gegliedert verfügt die Bibliothek über 35.000 Druckschriftenbände, 2.500 Zeitschriftentitel, 3.000 museale Objekte, 5.000 Handschriften und Manuskripte, 22.000 Fotos, 1.200 Plakate und 40.000 Flugschriften.
|