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ARIADNE-Newsletter 31

Sprache & Literatur

Bannasch, Bettina: Von vorletzten Dingen : Schreiben nach "Malina" ; Ingeborg Bachmanns "Simultan"-Erzählungen. - Würzburg : Königshausen und Neumann, 1997. - (Epistemata : Reihe Literaturwissenschaft ; 216)
Signatur: 1198965-B.Neu-Per.216
Die Autorin stellt Bachmanns Spätwerk in einen engen Forschungszusammenhang und wendet sich zugleich gegen Verzerrungen eines Bachmannbildes, das in den Jahren nach ihrem Tod entstanden ist. "Die vorliegende Arbeit folgt der von Bachmann hervorgehobenen Bedeutung von dem Glauben an eine Utopie als der notwendigen Voraussetzung für ihr Schreiben." (Einleitung)

Beaudoin, Luc J.: Resetting the margins : Russian romantic verse tales and the idealized woman. - New York [u.a.] : Lang, 1997. - (Berkeley insights in linguistics and semiotics ; 23)
Signatur: 1364409-B.Neu-Per.23
Vor 1840, als die Prosa in die russische Literatur Einzug hielt, schrieben Eugen Baratynskij und sein großer Zeitgenosse Alexander Puschkin Verserzählungen, in denen sie die Literatur auf die Höhe einer philosophischen Weltsicht bringen wollten. Das vorliegende Buch ist eine semiotische Untersuchung dieser Werke und verortet das Konzept der romantischen Ironie und des romantischen Idealismus neu. Zentraler Punkt dabei ist die Verbindung zwischen der männlichen Erzählerstimme mit dem in diesen Gedichten omnipräsenten weiblichen Ideal.

Frankhauser, Regula: Des Dichters Sophia : Weiblichkeitsentwürfe im Werk von Novalis. - Köln [u.a.] : Böhlau, 1997. - (Literatur - Kultur - Geschlecht : Große Reihe ; 9)
Signatur: 1385793-B.Neu-Per.Große Reihe.9
Das narzißtische Dichterbild Hardenbergs und seine fetischisierte Beziehung zum Weiblichen umkreisen die Kehrseite der frühromantischen Kunstutopie - das Vakuum nämlich eines unermeßlich gewordenen Verstehens- und Erkenntnisraumes. Nachgegangen wird den verschlungenen Wegen, auf denen die tote Braut schließlich zur entrückten Muse wurde. Unter Berücksichtigung der Romane, Tagebücher, Briefe, Gedichte sowie ungezählter Fragmente und Notizen des Dichters wird die dynamische Umschrift rekonstruiert, innerhalb derer "Sophia" zum Inbegriff des romantischen Dichtungsideals werden konnte.

Gamble, Sarah: Angela Carter : writing from the front line. - Edinburgh : Edinburgh University Press, 1997.
Signatur: 1509918-B.Neu
Angela Carters Werk - Novellen, Kurzgeschichten, Theaterstücke und Kulturkritiken - hat große literaturwissenschaftliche Aufmerksamkeit erreicht. Sarah Gamble untersucht den für die Autorin so wichtigen Aspekt des Marginalen, das Gleichgewicht zwischen Geschichte und Phantasie, Märchen und Realität, leidenschaftlichem Begehren und Liebe, in dem sich ihr Werk bewegt und wie diese Spannungen Form und Inhalt ihrer Romane beeinflussen.

Haller-Nevermann, Marie: Jude und Judentum im Werk Anna Seghers : Untersuchungen zur Bedeutung jüdischer Traditionen und zur Thematisierung des Antisemitismus in den Romanen und Erzählungen von Anna Seghers. --Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1997. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 1, Deutsche Literatur und Sprache ; 1612)
Signatur: 1033965-B.Neu-Per.1.1612
Die Arbeit untersucht die Frage, welche Auswirkungen Anna Seghers Bruch mit ihrer jüdischen Herkunft und ihrem Bekenntnis zum Kommunismus für ihre literarischen Werke der Exilzeit ("Das siebte Kreuz", "Transit", "Ausflug der toten Mädchen" u.a.) und der DDR-Phase ("Karibische Geschichten", "Überfahrt" u.a.) hatte.

Hapke, Laura: Tales of the working girl : wage-earning women in American literature, 1890 - 1925. - New York, NY [u.a.] : Twayne [u.a.], 1992. - (Twayne's literature & society series ; 2)
Signatur: 1508113-C.Neu-Per.2
Eine große Anzahl von Frauen sind in den USA im späten 18. Jh. ins Arbeitsleben eingetreten. Dieser neue Lebenszusammenhang - die Erwerbstätigkeit - wurde durchaus kontroversiell diskutiert und hat seinen Niederschlag auch in der Literatur gefunden, z. B. bei AutorInnen wie Stephen Crane, Edith Wharton, O. Henry, Theodore Dreiser etc. Die teilweise bekannten, teilweise vergessenen Texte, die Porträts der sog. "working girls" werden hier einer feministisch-literaturwissenschaftlichen Neubewertung unterzogen.

Laegreid, Sissel: Nach dem Tode - oder vor dem Leben : das poetische Projekt Else Lasker-Schülers. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1997. - Zugl.: Bergen, Univ., Diss., 1995.
Signatur: 1501379-B.Neu
Das poetische Projekt Else Lasker-Schülers ist die Aufhebung in den Zustand "nach dem Tode - oder vor dem Leben", der auf dem Wege des poetischen Spiels imaginär erreichbar ist. Das Spiel liest sich als das synekdochische Spiel der Melancholie: als Dialektik von Melancholie und Manie schwankt der Kampf des Ich mit Widersprüchen unaufhaltsam hin und her zwischen Vereinzelung und Zusammenfügung, Leiden und Heiterkeit.

Laity, Cassandra: H.D. and the Victorian Fin de Siècle : gender, modernism, decadence. - Cambridge : Univ. Press, 1996. - (Cambridge Studies in American Literature and culture ; 104)
Signatur: 1391759-B.Neu-Per.104
H.D. (Hilda Doolittle 1886-1961) gehörte zur Gruppe der "Modernisten" um Ezra Pound, D.H. Lawrence and T.S. Eliot, die sich einer klassischen, einfachen, konkret-bildhaften Verssprache in ihren poetischen Werken verschrieben haben. Der Kult der dämonischen Femme fatale, eine überästhetisierte Weiblichkeit oder ein dekadenter Romantizismus wie bei Swinburne, Wild und Rossetti im Viktorianismus lag dieser Gruppe der "Imagisten" fern. Trotzdem hat H.D., wie hier in ihren frühen Stücken und Gedichten (um 1920) und späteren Erzählungen, untersucht wird, einen weiblichen Gegenpart zur "männlichen Moderne", mit experimentieller Linguistik gefunden.

Ledger, Sally: The new woman : fiction and feminism at the Fin de Siècle. - Manchester : Manchester Univ. Press, 1997.
Signatur: 1504373-B.Neu
Die "neue Frau", die in der kulturellen Landschaft des Spätviktorianismus auftauchte, stellte unerwartete Forderungen an die Politik, die Sexualität, die Bildung. Die Autorin vergleicht in ihrem Buch literarische Darstellungen des neuen Frauentypus mit der gelebten Realität. Dabei werden Themen wie Imperialismus, Sozialismus, sexuelle Dekadenz und Großstadtleben analysiert und so singuläre AutorInnen wie Eleanor Marx, Gertrude Dix, Bram Stoker, Oscar Wilde, Olive Schreiner und Radclyfe Hall behandelt.

Reiss-Suckow, Christine: "Wer wird mir Schöpfer sein!!" : Die Entwicklung Else Lasker-Schülers als Künstlerin. - 1. Aufl. - Konstanz : Hartung-Gorre, 1997. Zugl.: Heidelberg, Univ., Diss., 1996
Signatur: 1504825-B.Neu
Die Erforschung der geistigen Herkunft und der Ent-wicklung ihres Künstlertums ist das Anliegen dieser Darstellung Else Lasker-Schülers. Sicher ist, daß zwischen Umbruchphasen in Else Lasker-Schülers Leben und künstlerischen Neuorientierungen in ihren Publikationen eine enge Wechselwirkung besteht. Kaum zu entscheiden aber ist die Frage, ob private Krisen sich im Werk niederschlugen oder ob neue künstlerische Projekte krisenhafte Auswirkungen auf ihre Biographie hatten. Denn die Dichterin griff nicht nur poetisierend Aspekte ihrer Biographie auf, sondern sie versuchte auch, Erdachtes und Erdichtetes spielerisch in ihrem Künstlerleben zu realisieren.

Singley, Carol J.: Edith Wharton : matters of mind and spirit. - Cambridge [u.a.] : Cambridge Univ. Press, 1995. - (Cambridge studies in American literature and culture ; 92)
Signatur: 1391759-B.Neu-Per.92
Edith Wharton als Moralistin, die im Schreiben Antworten zu spirituellen und metaphysischen Fragestellungen suchte - so analysiert die Autorin ihr Werk. Die Kurzgeschichten und sieben Romane werden im Lichte von Whartons religiöser und philosophischer Entwicklung und ihrer Einstellungen gegenüber Anglikanismus, Calvinismus, Transzendentalismus und Katholizismus gezeigt. Außerdem wird die Dynamik von sozialer Klasse und Geschlecht als zentraler Punkt herausgearbeitet, an dem die Art und Weise beschrieben wird, wie Wharton die ererbten klassischen und christlichen Traditionen veränderte.

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