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 aus: Wiener Bilder, Nr. 20, 1907
 Besichtigung des Vereins "Volkshochschule Wien Volksheim" am Ludo-Hartmann-Platz 7 in Wien-Ottakring
 
  | Allgemeines: 
Vorsitzende: Marianne Hainisch
andere Mitbegründerinnen und Mitglieder des ersten Vorstandes sind: Maria Schwarz, Margarete Minor, Anna Eisner, Leopoldine Glöckel, Henriette Herzfelder, Emma Hönigsberg, Elisabeth Luzzatto, Stephanie Nauheimer und Gisela Urban
Kommissionen: 
Schulkommission (Unterrichtskommission): Eleonore Jeiteles (Vorsitzende), Karoline Blondein, Rosine Kaplan-Gaudernak, Olga Ehrenhaft-Steindler, Maria Schwarz, Gabriele Sturm, Emma Winkler, Marie May
Gewerbekommission: Antonie Graf (Vorsitzende), Marietta Himmelbaur, Hedwig Lemberger, Alice Ritter, Ella Sauerbrunn, Regine Ullmann
Rechtskommission: Stefanie Nauheimer (Vorsitzende), Nini v. Fürth, Marie Hafferl-Bernatzik, Emma Hönigsberg, Melanie Pollak, Adele Sadger, Marie Spitzer, Flora Weinwurm
Preßkommission: Julie Adam, Aurelie Aurednicek, Amalie Falcke, Berta Pauli-Schütz, Helene Tuschak, Gisela Urban
Zeitungskommission: Marianne Hainisch, Henriette Herzfelder, Daisy Minor, Else Migerka (Tochter von Katharina M.), Dora Rösler, Gisela Urban
Antialkohol-Kommission: Käthchen Fröhlich, Aurora Pollak, Julie Schall-Kassowitz
Propagandakommission: Else Beer-Angerer, Rosa Flesch, Berta Frankl-Scheiber, Josefine Ernst-Friedländer, Irma Garczak, Betty Kolm, Corinna Nohel, Selma Peretz-Böhm, Jenny Popper, Minna Popper, Alice Sperber, Klara Sokolowsky, Therese Hinsenkamp, Marianne Tuma von Waldkampf, Hedwig Schulhof, Anna Warniczek, Marie Herrmann
Friedenskommission: Bertha von Suttner (Vorsitzende), Gertrude Fischler, Hedwig Pötting
Kommission zur Bekämpfung des Mädchenhandels: Cölestine Truxa
Kommission für Familienrecht: Marie Spitzer
Kommission für Wegweisung Jugendlicher in das Berufsleben: Karoline Blondein
Kommission zur Förderung der Volksgesundheit: Dora Teleky
Kommission für Gartenbau und Kleintierzucht: Yella Hertzka
Landwirtschaftliche Kommission: Ernestine Federn, Sylvia Glowacki, Yella Hertzka, Sofie Necker, Corinna Nohel, Irene Sponner-Wendt
Frauenwahlrechtskomitee: Ernestine Fürth (Vorsitzende); außerdem: Anna Eisner, Helene Forsmann, Leopoldine Glöckel, Karoline Gronemann, Marianne Hainisch, Marie Lang, Elli Luzzatto, Stefanie Nauheimer, Aurelie Obermayer, Marie Schwarz, M. Schwarzmann-Tischler)
 
aktuelle Adresse: A-1090 Wien, Wilhelm Exnergasse 34, Telefon: +43-1-3193762, Fax: +43-1-3194328
boefv.ncwaustria@utanet.at
 
Kurzer historischer Überblick: 
 
Dokumente:Vorgeschichte:Anstoß ging von Amerika aus; die amerikanischen Frauen traten für eine Internationalisierung der Frauenbewegung ein und riefen die Frauen aus Europa dazu auf, sich zu einem großen Bund zu vereinen und für die Gleichstellung zu kämpfen. Der "International Council of Women" wurde 1888 gegründet und jährlich eine Generalversammlung abgehalten. 1899 erhielt auch der "Allgemeine österreichische Frauenverein" eine Einladung, mit der Bitte, eine Delegierte für die Teilnahme in London auszuwählen. Die Wahl fiel auf Marianne Hainisch. Diese war von diesem Ereignis so beeindruckt, dass sie beschloss, auch in Österreich einen Dachverband der Frauenvereine zu gründen, dessen Zweck es sein sollte, die Arbeit der einzelnen Vereine zu koordinieren und die Kräfte zu vereinen, um den Forderungen der Frauen mehr Gewicht zu verleihen. So wurde 1902 der BÖF gegründet und 1905 das Vereinsorgan "Der Bund".
 
Der Bund österreichischer Frauenvereine wurde 1902 von Marianne Hainisch, 1839-1937 gegründet. Diese hochbegabte und gebildete Frau war Gattin eines Industriellen, des Besitzers einer Textilfabrik in Niederösterreich. sie war auch die Mutter des ersten Bundespräsidenten der Republik Österreich. Als Folge des bürgerkrieges in den USA wurde keine Baumwolle mehr exportiert, und so brach u.a. auch die Fabrik des Ehemannes von Marianne Hainisch zusammen. Angesichts des daraus folgenden Elends in den Familien der Arbeiter und der Unmöglichkeit für frauen, aufgrund ihrer mangelhaften Ausbildung Arbeit zu finden, begann Marianne Hainisch, für bessere Erziehung für Mädchen, und damit verbunden auch für deren Gleichberechtigung zu kämpfen. Ihre Petition, für höhere Berufsausbildung für Mädchen in handel und Handwerk Sorge zu tragen, wurde 1870 angenommen, und damit begann die Frauenbewegung in österreich. wenig später wurde für Mädchen der Zugang zu höherer Bildung eröffnet (...) Marianne Hainisch focht ebenso für die Rechte der verheirateten Frau, da auch diese stärkere Unterstützung zur Erlangung ihrer Rechte benötigte. Dies war der Anlaß für die Gründung des "Bundes Österreichischer Frauenvereine" im jahre 1902. Etwa 20 Frauenorganisationen vereinten sich zum "Bund", unter ihnen jene der Lehrerinnen, der Arbeiterinnen, der Künstlerinnen (Musikerinnen, Schriftstellerinnen und Bildende Künstlerinnen), der Sozialarbeiterinnen, der Hausfrauen, der Akademikerinnen und der Ärztinnen. Der "Bund" war eine Dachorganisation, jede der einzelnen Vereinigungen hatte ihre eigenen Aktivitäten, und die meisten von ihnen verfolgten soziale Ziele, wie die Schaffung von Pensionsfonds für freiberufliche Mitglieder. Die zweite Präsidentin, Herta von Sprung, 1882-1961 folgte auf Marianne Hainisch, die ab dieser Zeit Ehrenpräsidentin war. Herta von Sprung war ausgebildete Musikerin, sehr interessiert für soziale und kaufmännische Belange, und war eine ausgezeichnete Organisatorin. Sie war im speziellen an der besseren Ausbildung der Lehrer interessiert. Im Unterrichtsministerium schuf sie als erstes weibliches Mitglied in ihrer zwanzigjährigen dortigen Tätigkeit Curricula für alle technischen Mädchenschulen. Sie blieb Präsidentin des "Bundes" bis 1934. Ihre Nachfolgerin Marie Hoheisel blieb Präsidentin des "Bundes" bis 1938, jenem Zeitpunkt, als alle Organisationen durch die Nationalsozialisten aufgelöst wurden. In ihren Absichten folgte sie ihren Vorgängerinnen, indem sie aktiv am Kampf gegen weibliche Armut und ungerechte Behandlung von Frauen teilnahm. Sie arbeitete für die Anerkennung der Arbeit der Hausfrauen und von deren bedeutendem Beitrag zum nationalen Bruttoeinkommen. All diese Präsidentinnen standen in enger Verbindung mit dem "Internationalen Frauenrat", dessen Vizepräsidentin Marianne Hainisch fünf Jahre lang war. Als Österreich 1947 wieder internationale Verbindungen aufnehmen konnte, wurde Marianne Hainischs Schwiegertochter Henriette Hainisch zur Präsidentin gewählt, und von diesem Zeitpunkt an nahmen Vorstandsmitglieder des "Bundes" an zahlreichen internationalen Zusammenkünften teil. In Österreich nahm der "Bund" Stellung zu einer Reihe von Gesetzesentwürfen betreffend Eherecht, Elternrecht, das Recht von Frauen, ihre Nationalität bei Heirat beizubehalten, und gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit. Der "Bund" beteiligte sich auch an einer kooperativen Baugesellschaft zur Errichtung von Häusern für berufstätige Frauen. Auf Henriette Hainisch folgten als Präsidentinnen: Dr.Hermine Stöckl, Dr. Schönbauer und schließlich Friedl Corcoran.
(aus: Informationsblatt des Bundes von Adelheid Schimak [Präsidentin seit 1993], um 1995)
 
Der Bund : Zentralblatt des Bundes österreichischer Frauenvereine. - Kahla
                S.-A., J. Beck, 1905-
				Bestand: Jg 1.1905-14.1919
 Signatur: 442.258-B.Per
 Online bei ALO
  Rechenschaftsbericht erstattet in der ... Generalversammlung des Bundes Österreichischer Frauenvereine. - Wien, Beck in Kahla S.A., 1907-Bestand: Jg 4.1905-7.1913
 Signatur: 453.537-B.Per
 Online bei ALO
  Kalender des Bundes österreichischer Frauenvereine. Red. von Helene Littmann. - Wien, Moritz Perles, 1913Bestand: Jg 1.1913, 2.1914
 Signatur: 492.414-A
 Online bei ALO
  Frauen-Kriegskalender 1915. Hrsg. vom Bund Österreichischer Frauenvereine. - Wien, R. Lechner, 1915
Signatur: 510.062-B
 Online bei ALO
  Protokoll der 9. Generalversammlung des Bundes der österreichischen Frauenvereine. - Wien, Druckerei Raffl, 1916
Signatur: 535.463-B
 Online bei ALO
   
Sekundärliteratur:
 
Bandhauer-Schöffmann, Irene: Mütterliche Mythen : Marginalien zum politischen
Diskurs des Bundes Österreichischer Frauenvereine. - In: Mitteilungen des
Instituts für Wissenschaft und Kunst 41 (1986) 1, S. 9 - 12Signatur:
858240-B-C.Neu-Per
Fichna, Margarete: Aus der Geschichte des Bundes Österreichischer Frauenvereine. - In: 60 Jahre Bund Österreichischer Frauenvereine. - Wien, o. J.
Signatur: 993025-B
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