Projekte

NFN Imperium and Officium – Comparative Studies in Ancient Bureaucracy and Officialdom Teilprojekt: The Framework of Imperial Power in Late Antique Egypt (284-641 AD)

Projektleitung:

Univ.-Prof. Dr. Bernhard Palme
Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde, Papyrologie und Epigraphik
Universität Wien
E-Mail: bernhard.palme@univie.ac.at

KooperationspartnerInnen:
PD Dr. Charikleia Armoni (Universität zu Köln)
Prof. Dr. Jean-Luc Fournet (EPHE Paris)
Prof. Dr. Nikolaos Gonis (UCL London)
Prof. Dr. Rudolf Haensch (LMU München, DAI München)
Prof. Dr. James Keenan (Loyola University Chicago)
PD Dr. Thomas Kruse (ÖAW Wien)
Prof. Dr. Joseph Manning (Yale University)
Prof. Dr. Fritz Mitthof (Universität Wien)
PD Dr. Federico Morelli (Universität Wien)
Dr. Daniëlle Slootjes (Radboud Universiteit Nijmegen)
Prof. Dr. Constantin Zuckerman (EPHE Paris)

Kooperationspartner am Standort Papyrussammlung:
PD Dr. Thomas Kruse (ÖAW Wien)
PD Dr. Federico Morelli (Universität Wien)

Projektmitarbeiterinnen am Standort Papyrussammlung:
Mag. Dr. Anna M. Kaiser (Institut für Alte Geschichte)
E-Mail: anna.maria.kaiser@univie.ac.at

Mag. Alexandra S. Jesenko, BA (Institut für Alte Geschichte)
E-Mail: alexandra.jesenko@univie.ac.at

Finanzierung: Fond zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)
Laufzeit: 01. März 2009 bis 28. Februar 2015

Kurzbeschreibung:

Das Projekt untersucht im Rahmen des Nationalen Forschungsnetzwerkes „Imperium and Officium – Comparative Studies in Ancient Bureaucracy and Officialdom“ die Grundlagen der zentralen Reichsverwaltung in den Provinzen des spätantiken Römischen Reiches.

Provinzen, Diözesen und Militärbezirke (ducatus) waren die maßgeblichen Einrichtungen für Administration und Verteidigung des Römischen Reiches in der Spätantike. Die Statthalter und die Beamten in den statthalterlichen Büros repräsentierten die zentrale Verwaltung in den einzelnen Provinzen. Die Unterteilung der zivilen Provinzen und die Organisation der militärischen Einrichtungen erlauben es, die Struktur und besonders die zugrunde liegende Strategie der römischen zentralen Herrschaft zu erkennen. Die Bestellung der Statthalter und der duces, der hohen militärischen Kommandanten in den Provinzen, geben Einblick in persönliche Verbindungen und politische Netzwerke der damaligen Zeit.

Das Projekt untersucht diese Faktoren anhand des Fallbeispieles Ägypten. Ägypten eignet sich wegen seines Reichtums an detaillierten Papyrusdokumenten besonders gut für eine derartige Studie. Im Besonderen werden die einzelnen Stufen der Provinzteilungen in Ägypten (Provinzen wurden im Lauf der etwa 350 Jahre, die von der Regierungszeit Diokletians bis zur arabischen Eroberung vergingen, geteilt und auch wieder zu neuen Einheiten verbunden) und die Entwicklung der ägyptischen Militärbezirke untersucht. Eine Prosopographie der Statthalter und der duces ergänzt diese Fragestellung. Weiters wird die hierarchische Struktur innerhalb der statthalterlichen und ducalen Büros ermittelt; ebenso die Kompetenzen und Aufgaben, die Karriereschemata und das Ansehen sowie der Rang der Beamten in der Provinzbevölkerung. Eine Untersuchung über die Militäreinheiten und die militärische Aufstellung ergänzt das Bild über die staatlichen Einrichtungen in den ägyptischen Provinzen. Das Ziel des Projektes ist damit eine systematische Beschreibung des zivilen und militärischen Rahmens der spätrömischen Herrschaft in Ägypten, basierend auf einer breiten Quellenbasis, besonders aber auf der papyrologischen Dokumentation.

 

Link zur Projektseite:

http://imperiumofficium.univie.ac.at/

Koptisches Sammelbuch, Band 5

Projektleitung:

Dr. Monika Hasitzka
Tel.: (+43 1) 534 10-428
Fax: (+43 1) 534 10-395
E-Mail: monika.hasitzka@onb.ac.at

Finanzierung: Eigenfinanzierung der ÖNB
Laufzeit: 2011–2016

Kurzbeschreibung:

Das Projekt schließt an die Bände 1–4, die bereits erschienen sind, an. Es enthält dokumentarische und semiliterarische koptische Texte, die in Zeitschriften, Festschriften u.Ä. verstreut sind, um sie für die Wissenschaftler leicht auffindbar zu machen. Die ausgewählten Texte werden überarbeitet und neu ediert und mit unfangreichen Indices versehen. Am Ende des Bandes wird, wie bereits in den vier vorangegangenen Koptischen Sammelbüchern, die Berichtigungsliste koptischer Editionen angefügt

Koptische dokumentarische Texte , neuer CPR-Band

Projektleitung:

Dr. Monika Hasitzka
Tel.: (+43 1) 534 10-428
Fax: (+43 1) 534 10-395
E-Mail: monika.hasitzka@onb.ac.at

Finanzierung: Eigenfinanzierung der ÖNB
Laufzeit: 2011–2016

Kurzbeschreibung:

Das Projekt schließt an die Bände CPR XII, XX bzw. XXXI an und enthält unpublizierte koptische dokumentarische Texte, die in der Papyrussammlung aufbewahrt sind. Diese koptischen Texte werden gelesen, transkribiert, kommentiert und mit unfangreichen Indices versehen.

Das Senuthios Archiv, Ägypten und die Araber: Neue Texte

Projektleitung:

Univ.-Doz. Dr. Federico Morelli (Universität Wien)
Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde, Papyrologie und Epigraphik
Universität Wien
E-Mail: federico.morelli@univie.ac.at

Kooperationspartner:

Dr. Nikolaos Gonis (UCL London)
Prof. Jean Gascou (Paris Sorbonne)
Prof. Petra Sijpesteijn (Universiteit Leiden)
Univ.-Prof. Dr. Bernhard Palme (Universität Wien)

Projektmitarbeiter am Standort Papyrussammlung:
UnivDoz Dr Federico Morelli, Universität Wien
federico.morelli@univie.ac.at

Finanzierung: FWF Der Wissenschaftsfonds

Laufzeit: 1.4.2011-30.3.2014

Kurzbeschreibung:

Das Senuthios-Archiv stellt das einzige umfangreiche Konvolut an Originaldokumenten aus den Jahren unmittelbar nach der arabischen Eroberung Ägyptens (639-641 n. Chr.) dar. Diese Texte, die erst vor wenigen Jahren erkannt wurden, befinden sich hauptsächlich in der Wiener Papyrussammlung. Kleinere Gruppen sind in anderen Sammlungen, wie der British Library, erhalten.
Das Archiv besteht hauptsächlich aus der Korrespondenz einiger hoher Beamten des Gaues Hermopolites (in Mittelägypten, etwa 200-300 km südlich vom heutigen Kairo) in den vierziger Jahren des 7. Jahrhunderts, und zwar um das Jahr 643/644. Befehle, Anweisungen, Bitten - aber auch Beschwerden und Eingaben von Privatpersonen, meistens Großgrundbesitzern oder Geistlichen - sind an Senuthios (einem Vertreter des Pagarchen für den nördlichen Teil des Gaues Hermopolites) oder an andere Beamte, die in seinem Büro tätig waren oder mit ihm zusammenarbeiteten, adressiert.
Die Themen der Briefe hängen zusammen mit der Durchführung von Maßnahmen und Neuigkeiten, die infolge des politischen Wechsels gesetzt wurden: Neue Steuern, Requisitionen, Unruhen, Schwierigkeiten zwischen Bevölkerungsgruppen usw.
Eine erste Textgruppe, die von Requisitionen für den Bau der neuen ägyptischen Hauptstadt al-Fustat handelt, wurde als Ergebnis eines FWF-finanzierten Vorprojektes im ersten Band mit Senouthios-Texten, F. Morelli, Corpus Papyrorum Raineri XXX. L'archivio di Senouthios anystes e testi connessi (I). Lettere e documenti per la costruzione di una capitale, Berlin-New York 2010, veröffentlicht.
Im Unterschied zur späteren Historiographie bieten die Texte des Archivs ein nicht ideologisiertes und zuverlässigeres Bild über diesen historischen Wendepunkt. Sie erlauben im Detail zu beobachten, auf welche Art sich die spätantike Verwaltung an die neuen Herrscher anpasst und mit ihnen kooperiert, und wie ägyptische Christen und arabische Muslime miteinander umgehen. Die Araber erscheinen als eine zurückhaltende, disziplinierte Gruppe, die den direkten Kontakt mit der Bevölkerung meidet und eher mit den höheren Ebenen der ehemaligen byzantinischen Verwaltung interagiert. Eher als Gewalt seitens der Besatzungsarmee oder Konflikten zwischen Arabern und Ägyptern, fallen die Willkür und Überlegenheit der niedrigen lokalen Beamtenschaft auf. Zahlreiche Beschwerden, Bitten und Befehle zeugen von den Schwierigkeiten - allerdings fast immer zwischen Einheimischen -, die aus den noch nicht gut geregelten und der Verwaltung nicht vertrauten Neuerungen entstanden waren.
Das Projekt Das Senuthios Archiv, Ägypten und die Araber: Neue Texte beabsichtigt, als Fortsetzung des vorigen Senouthios-Projektes, die Veröffentlichung (Transkription, Übersetzung, Einleitung und Kommentar) und historische Auswertung dieser wichtigen Dokumentation weiterzuführen.

Link:
http://www.fwf.ac.at/de/abstracts/abstract.asp?L=D&PROJ=P23408"http://www.fwf.ac.at/de/abstracts/abstract.asp?L=D&PROJ=P23408

Papyrusmuseum – Museum der Kulturen in Ägypten

Projektleitung:

Univ.-Prof. Dr. Bernhard Palme
Papyrussammlung und Papyrusmuseum
Tel.: (+43 1) 53410-323
E-Mail: bernhard.palme@onb.ac.at

Kooperationspartner:

Dr. Alain Delattre
Universite Libre des Bruxelles, Faculte de Philosophie et Lettres, Centre der Papyrologie et d'Épigraphie, Belgien
E-Mail: Alain.Delattre@ulb.ac.be

Univ.-Prof. Dr. Nathalie Bosson
Unité d’Égyptologie et Copte, Université de Genève, Schweiz
E-Mail: nathalie.bosson@unige.ch
 
Univ.-Prof. Dr. Amphiliochios Papathomas
Institut für Klassische Philologie, Philosophische Fakultät Universität Athen, Griechenland
E-Mail: papath@phil.uoa.gr

Univ.-Prof. Dr. Leslie Brubaker
Institute of Archeology and Antiquity, University of Birmingham
E-Mail: l.brubaker@bham.ac.uk

Univ.-Prof. Mag. Dr. Gabriele Krist
Universität für Angewandte Kunst Wien, Institut für Konservierung und Restaurierung
E-Mail: kons-rest@uni-ak.ac.at

ProjektmitarbeiterInnen:

Mag. Ines Bogensperger (Papyrussammlung)
E-Mail: ines.bogensperger@onb.ac.at

Dr. Mag. Monika.Hasitzla (Papyrussammlung)
E-Mail: monika.hasitzka@onb.ac.at

Mag. Anna Kristina Selander (Papyrussammlung)
E-Mail: anna.selander@onb.ac.at

Mag. Angelika Zdiarsky, MSc (Papyrussammlung)
E-Mail: angelika.zdiarsky@onb.ac.at

Finanzierung: forMuse Programm (bm.wf)
Laufzeit: 1. März 2010 bis 31. Dezember 2012

Kurzbeschreibung
Das Miteinander von Kulturen an einem Ort und zu einer Zeit der Vergangenheit zeigt sich in Schriftlichem und Gedachtem, das durch Texte und Objekte aller Art zu erschließen ist. Um das Maß des Miteinanders zu erfassen, waren für das spätantike Ägypten folgende Fragen zu stellen: In welchen Bereichen kann man den kulturellen Transfer zwischen ägyptischer, klassisch-griechischer und christlicher Tradition inhaltlich fassen und in einem größeren Kontext näher bestimmen? In welchen Bereichen sind die Menschen bereit, sich der anderen Kultur zu öffnen? Gegenstand dieser Fragen waren Texte und Textilien aus dem spätantiken Ägypten aus den Beständen der Papyrussammlung der ÖNB. Dabei ging es um bildliche Inhalte, sprachliche Phänomene und Begrifflichkeit in koptischen Urkunden. Die Papyrus­sammlung besitzt eine Textilsammlung mit ca. 350 Textilien aus der Spätantike (3./4. – 8./9. Jh.). Ziel des Projektes war es, diesen Bestand von Textilien vollständig zu erfassen, zu untersuchen, zu konservieren und vollständig zu veröffentlichen, um einerseits eine nachhaltige Grundlagen für die Erforschung der Geschichte und Restaurierung historischer Textilien zu liefern, und andererseits, um diese Textilien in einen Zusammenhang mit zeitgleichen Texten zu bringen und beide Objektgruppen im Museum zeigen zu können.

Da der Schwerpunkt des Papyrusmuseums in der Ausstellung von Texten und ihren Inhalten liegt, war es besonders zu begrüßen, dass mit der dazugehörigen Textilsammlung ein neuer Aspekt in das Museum einbezogen wurde, der Impulse für Fragenstellungen der Gegenwart bietet. Die Ergebnisse des Projekts wurden von Juni 2012 bis Jänner 2013 in der Sonderausstellung „Gewebte Geschichte: Stoffe und Papyri aus dem spätantiken Ägypten“, im Papyrusmuseum gezeigt.  Dabei wurden auch das Zusammenwirken verschiedener Disziplinen und der besondere Ertrag, der sich aus solcher Zusammenarbeit ergibt, vor Augen geführt. 

Unterstützer unserer Projekte

bm,w_f:

http://www.formuse.at/index.php?option=com_project&view=project&Itemid=11&pid=5

Institut für Konservierung und Restaurierung, Universität für Angewandte Kunst Wien:

www.dieangewandte.at/konservierung


last update 03.06.2015