Sonntagsblatt für die Jugend ...

Januar. Kolorierter Kupferstich

... zur Belohnung und Ermunterung ihres Fleißes, ihrer Wißbegierde und guten Betragens. Eine ausgewählte Sammlung ... aus der Welt- und Naturgeschichte, aus der Länder- und Völkerkunde ... Nebst kleinen Erzählungen ... welche der Fassungskraft der Jugend angemessen sind / Herausgegeben von Ludwig Herzmann.
Budapest : Conrad Adolph Hartleben, 1816.

Österreichische Nationalbibliothek, Sign.: 41.J.2.1816,1

 

Die Monathe.
Eine Gallerie lehrreicher Gemählde aus dem Leben der Stadtbewohner und Landleute.



Jänner
Die Flur liegt erstarrt, Felder und Wiesen sind größtentheils mit Schnee bedeckt, die Gewässer zu Eis gefroren, die Bäume stehen entlaubt und zeigen ihre nackten Äste, die Kälte bannt Menschen und Thiere unter ein schützendes Obdach. Muthvoll verlässt jedoch der fleißige Landmann dieses Obdach, wenn es seinen Broderwerb gilt, und den vergnügungssüchtigen Städter schreckt die strenge Jahreszeit nicht, auch dem Winter seine Unterhaltungen abzutrotzen.

 

Der erste Jahrgang des Sonntagsblatts erschien 1816 in Budapest als Monatsschrift, ab 1817 bis 1819 in Wien als Wochenschrift unter der Herausgeberschaft des aus Deutschland stammenden Schriftstellers, Pädagogen und Malers Friedrich August Klinkowström (Pseudonym: Friedrich Kindmann, 1778-1835). Zur Person des als Herausgeber des ersten Jahrgangs angeführten Ludwig Herzmann (Pseudonym?) ist nichts bekannt.
Neben Sachthemen enthält die Zusammenstellung der Texte ein reiches Angebot an belletristischer Literatur: Fabeln und Rätsel, Kinderlieder, Gedichte, Erzählungen etc. Die Auswahl ist gekennzeichnet durch eine Mischung von Sachlichkeit und Sensationsfreude, spannende Geschichten wie die in Fortsetzungen (erstmals im 3. Band 1816) erschienenen "Abenteuer des Robinson Crusoe" und mehr oder weniger sachliche Ausführungen zu Themen wie dem "Tatuiren" finden sich darunter.

Der Jahrgang 1817 des Sonntagsblatts (mit Ausnahme des zweiten Bandes) konnte bereits im Jahr 2000 von der Sammlung erworben werden.
Diese beiden Ankäufe stellen eine Ergänzung zu dem im Prunksaal verwahrten Jahrgang 1818 dar.


last update 03.05.2015