ARIADNE-Newsletter 25

Feministische Theorie & Philosophie

Ein alltägliches Spiel : Geschlechterkonstruktion in der sozialen Praxis / hrsg. von Irene Dölling und Beate Krais. - Erstausg. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1997. (Edition Suhrkamp : 1732 = N.F. 732 : Gender studies)
Signatur: 969025-A.Neu-Per.1732
Die Beiträge dieses Bandes nehmen Pierre Bourdieus „La domination masculine“, das hier erstmals in deutscher Sprache erscheint, zum Anlaß, feministische Erklärungsansätze zu geben: Mary O’Brien und Cynthia Cockburn treten in Diskussion mit seinen Arbeiten „zur männlichen Herrschaft“, die explizit die soziale Konstruktion von symbolischer Ordnung und sozialer Struktur zum Gegenstand haben. Andere Aufsätze befassen sich mit dem Gender-Aspekt in den Arbeitsbeziehungen, in der Schule, im Sport.

Hannah Arendt und die Berliner Republik : Fragen an das vereinigte Deutschland / hrsg. von Bernward Baule. - Berlin : Aufbau-Verlag, 1996.
Signatur: 1478821-B.Neu
Hannah Arendts Werk erwuchs aus Analysen der Diktaturen und Massendemokratien des 20. Jahrhunderts. Es erhellt Zivilisations- und Traditionsbrüche der Moderne und bleibt stets der Freiheit verpflichtet, die Hannah Arendt zufolge im gemeinschaftlichen Handeln entsteht. Namhafte AutorInnen und PolitikerInnen haben sich von Gedanken dieser Philosophin zu Reflexionen über Revolution und Demokratie, Sinn und Ziel von Politik und die Erneuerung öffentlicher Institutionen im vereinigten Deutschland anregen lassen. Sie appellieren an die Urteilskraft der Bürger, ermutigen zu gesellschaftlichem Engagement, Pluralität und zur Überwindung von Markt- und Konkurrenzzwängen.

Irigaray, Luce: The Irigaray reader / Ed. and with an introd. by Margaret Whitford. - Oxford [u.a.] : Blackwell, 1991.
Signatur: 1464056-B.Neu
Viele der Essays und Arbeiten der feministischen Philosophin und Analytikerin aus Frankreich wurden bis dato nicht übersetzt. Dieser Reader versucht dies für die englische Sprache nachzuholen. Nach einem Überblick in ihr Werk werden ihre Beiträge in drei Kapitel unterteilt: (1) Kritik des Patriarchats, (2) Psychoanalyse und Sprache, (3) Ethik und Subjektivität - im Hinblick auf die Zukunft. Jeweils in einer kurzen Einführung wird der philosophische Hintergrund rezipiert.

Maurer, Susanne: Zwischen Zuschreibung und Selbstgestaltung : feministische Identitätspolitiken im Kräftefeld von Kritik, Norm und Utopie. Tübingen : Ed. Diskord, 1996. - (Perspektiven ; 1)
Signatur: 1478229-B.Neu-Per.1
Die Studie untersucht im historischen Kontext der Neuen Frauenbewegung und der feministischen Theoriebildung seit Ende der 60er Jahre individuelle und kollektive Strategien von Frauen, die nicht zuletzt mit "Identität" zu tun haben. Am Beispiel einzelner Geschichten wird herausgearbeitet, daß "Politik im Medium der Identität" und "Identität im Medium der Politik" spezifische Antworten auf einen prekären Subjekt-Status darstellen: Frauen müssen Gestalt gewinnen, um zum (politischen) Subjekt werden zu können. Vor diesem Hintergrund lassen sich totalisierende Tendenzen in feministischer Theorie und Praxis differenziert interpretieren und kritisch analysieren. Das Buch versteht sich daher auch als Beitrag zur Auseinandersetzung mit dem Problem des Dogmatismus im Feminismus.

Moore, Henrietta L.: A passion for difference : essays in anthropology and gender. Cambridge : Polity Press, 1994.
Signatur: 1479487-B.Neu
In diesem Buch untersucht die Autorin Natur und Begrenztheit der theoretischen Sprache, wie sie u.a. von AnthropologInnen benützt wird, um über Themen, wie soziales und biologisches Geschlecht und Sexualität zu schreiben. Sie beginnt mit einem Überblick über den feministischen Körper-Diskurs, um dann festzustellen, warum AnthropologInnen relativ wenig zu diesem Diskurs beigetragen haben und entwickelt einen spezifisch anthropologischen Zugang zur feministischen poststrukturalistischen und psychoanalytischen Theorie. In den folgenden Kapiteln werden verwandte Themen angesprochen, wie z.B. der Zusammenhang zwischen sozialem Geschlecht, Identität und Gewalt.

Lorey, Isabell: Immer Ärger mit dem Subjekt : theoretische und politische Konsequenzen eines juridischen Machtmodells ; Judith Butler. - Tübingen : Ed. Diskord, 1996. - (Perspektiven ; 2)
Signatur: 1478229-B.Neu-Per.2
Diese erste umfangreiche Analyse der zentralen Thesen Judith Butlers schließt eine Forschungslücke. Die Arbeit verbindet eine prägnante Darstellung des Butlerschen Ansatzes (diskursive Konstruiertheit von Subjekten) mit einer darüber hinausführenden Diskussion von gesellschaftlichen Veränderungsmöglichkeiten und problematisiert deren Widerstandsmöglichkeiten.

Simon, Sherry: Gender in translation : cultural identity and the politics of transmission. - London [u.a.] : Routledge, 1996. - (Translation studies)
Signatur: 1479814-B.Neu
Wie hat der Feminismus die Theorie und Praxis des Übersetzens beeinflußt? Das ist die Grundfrage für diese Studie von Sherry Simon, die behauptet, daß die feministische Theorie den traditionellen Blick auf die übersetzerische Autorität herausfordert, indem sie den ÜbersetzerInnen erlaubt, sich zu literarischem Aktivismus zu bekennen. Das Buch bietet außerdem folgende Themenschwerpunkte: einen kritischen Überblick über Kulturtheorien in der Übersetzung; die Rolle von "culture-brokers", wie Aphra Behn, Madame de Stael etc.; die Diskussion feministischer Bibelübersetzungen, u.v.a.m.

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