ARIADNE-Newsletter 25
Frauenforschung & Frauengeschichte
Diethe, Carol: Nietzsche's women : beyond the whip. - Berlin [u.a.] : de Gruyter, 1996.
Signatur: 1479524-B.Neu
Die Autorin untersucht Nietzsches Verhältnis zu Frauen in einem historischen und kulturellen Kontext. Das Buch ist in zwei große Kapitel untergliedert: das erste behandelt Frauen, die zu ihm in einer persönlichen Beziehung standen (Frauen aus der Familie, Beziehung zu Lou Salomé, Freundschaften mit emanzipierten Frauen, wie z.B. Malwida von Meysenbug etc.); das zweite Kapitel untersucht den Einfluß, den Nietzsches Ideen auf Frauen hatten: auf Künstlerinnen, wie z.B. Paula Modersohn-Becker, oder auf Feministinnen, wie z.B. Hedwig Dohm, Helene Stöcker etc.
Die Frau in der Renaissance : Vorträge gehalten anläßlich eines Arbeitsgespräches des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Renaissanceforschung in der Herzog-August-Bibliothek vom 16. - 17. Oktober 1990 / hrsg. von Paul Gerhard Schmidt. - Wiesbaden : Harrassowitz, 1994. - (Wolfenbütteler Abhandlungen zur Renaissanceforschung ; 14)
Signatur: 1195699-B.Neu-Per.14
"Die herausragende Stellung einzelner Frauen in der Renaissance ist ein der Forschung seit langem bekanntes Phänomen. Die generelle Situation der Frau auf dem Gebiet des Rechts, der Bildung und der Literatur, ferner der Prozeß der Abkehr von der mittelalterlichen Misogynie und die Entwicklung neuer Konzepte der Liebe, der Ehe und der Familie sind trotz vieler Einzeluntersuchungen keineswegs detailliert erforscht." (aus dem Vorwort)
Goesch, Andrea: Diana Ephesia : "ikonographische Studien zur Allegorie der Natur in der Kunst vom 16. - 19. Jahrhundert". - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1996. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 28, Kunstgeschichte ; 253)
Signatur: 1033965-B.Neu-Per.28,253
Eine Arbeit über die ikonographische Entwicklung der antiken Fruchtbarkeitsgöttin Diana Ephesia, die seit ihrer Wiederentdeckung im 16. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert als Allegorie der Natur gedeutet wird. Das breite Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten der Figur ist bedingt durch das vielschichtige Wirkungsfeld der Natur, das Aspekte der Biologie, der Philosophie, der Kunst und des gesellschaftlichen Lebens gleichermaßen berührt. Die Bildprogramme, in die die Universalgöttin der Natur integriert wird, lassen sich in unterschiedliche Themeneinheiten strukturieren. Untersucht werden folgende Aspekte: Das Verhältnis der Natura zum Menschen, das synkretistische Verschmelzen der Diana Ephesia mit Isis, das Verhältnis von Ars und Natura, Natura als politische Allegorie in der Französischen Revolution und schließlich Natura als Objekt naturwissenschaftlicher Studien und philosophischen Erkenntnisstrebens.
Greska, Christiane: Der Got genad : Studien zu Form und Funktion figürlicher Frauengrabmäler des Mittelalters in Deutschland. - München, 1996. - München, Univ., Diss., 1995.
Signatur: 1476568-B.Neu
"Die bildende Kunst des Mittelalters hat uns zahlreiche Bilder von Frauen überliefert. Besonders die Sepulkralskulptur bildete nicht nur Heilige und Heldinnen ab, sondern auch 'reale' Frauen. (...) Von den Grabmälern sind die Reflexe historischer Entwicklungen und geistiger Strömungen abzulesen. Inwieweit dies für die figürlichen Grabmäler von Frauen im Mittelalter gilt, ist die Grundfrage dieser Untersuchung. Es wird zu klären sein, wann Frauen darstellungswürdig werden - zum einen gemessen an der sepulkralen Gesamtentwicklung, zum anderen wann und in welcher Form bestimmte Frauengruppen dargestellt werden. Die Funktion der Grabmäler, ob insgesamt oder im einzelnen, Konstanten und Wandel sollen geprüft werden." (aus der Einführung)
Kliner-Fruck, Martina: „Es ging ja ums Überleben“ : jüdische Frauen zwischen Nazi-Deutschland, Emigration nach Palästina und ihrer Rückkehr. - Frankfurt, Main [u.a.] : Campus-Verl., 1995. - Zugl.: Dortmund, Univ., Diss., 1994
Signatur: 1475837-B.Neu
Diese erste umfassende Untersuchung über Emigration und Remigration zeichnet ein Portrait von Frauen, die sich einer zweifachen Diskriminierung (Jüdin und Frau) ausgesetzt sahen. Aber trotz ihrer Ächtungserlebnisse und nur durch enorme Überlebensarbeit und -kraft haben sie an Handlungskompetenz und persönlicher Freiheit gewonnen. In behutsamen Tiefeninterviews und der Auswertung von autobiographischen Quellen, versucht die Autorin - neben ihrem Forschungsinteresse - sich der Dimension der Subjektivität des Opfers zu nähern, an seinem Schicksal Anteil zu nehmen und mit ihm um Verlorene(s) zu trauern
Lenzer, Gudrun: Frauen im Speziallager Buchenwald 1945 - 1950 : Internierung und lebensgeschichtliche Einordnung. - Münster : Agenda-Verl., 1996. - (Agenda Geschichte ; 7)
Signatur: 1479541-B.Neu-Per.7
Die Existenz von "Speziallagern" in der Sowjetischen Besatzungszone, in denen ehemalige NS-Funktionäre, aber auch andere unliebsame Personen interniert wurden, war lange Zeit ein tabuisiertes Thema. Erst in den letzten Jahren sind die Lager zum Gegenstand der öffentlichen Diskussion geworden. Gudrun Lenzer untersucht die Situation von Frauen in Buchenwald: Sie schildert die Umstände der Verhaftung und Internierung, den Alltag im Lager sowie die politischen, beruflichen und persönlichen Folgen, die die Internierung für die Frauen hatte, und wie die Frauen dieses Kapitel ihres Lebens in den politischen Systemen der DDR und der BRD verarbeiteten.
Perko, Gudrun: Phänomene der Angst : Geschlecht - Geschichte - Gewalt / Alice Pechriggl. - Wien : Wiener Frauenverlag, 1996. - (Reihe Frauenforschung ; 33)
Signatur: 1199923-B.Neu.33
Die philosophisch-psychoanalytische und kulturtheoretische Zugangsweise eröffnet ein breites Spektrum an Fragestellungen, mit denen die Autorinnen eine spannende Reise durch die Geschichte antreten. "Im Zentrum unserer Auseinandersetzung steht die Frage nach den geschlechtsspezifischen Gestaltungen der Angst. Dabei erweist sich die unter den Weiblichkeitsmythos subsumierte Frau als postulierte Angstquelle und damit als bevorzugtes Modell für zumeist männliche Angst- und Schreckensprojektionen." (die Autorinnen)
Rueb, Franz: Hexenbrände : die Schweizergeschichte des Teufelswahns. - Zürich : Weltwoche-ABC-Verlag, 1995.
Signatur: 1475491-B.Neu
Zehntausende Menschen sind in Westeuropa als Hexen und Hexer hingerichtet worden, etwa dreiviertel davon Frauen. An Hexen glaubte man in allen Kulturen, zu allen Zeiten. Der Hexenwahn jedoch ist ein Phänomen des Christentums. Er entstand im 15. Jahrhundert aus der Inquisition heraus, die einen Krieg gegen die Ketzer führte, sowie aus dem Teufels- und Aberglauben. Der Hexenwahn und die Hexenprozesse verbreiteten sich im 16. Jahrhundert, erreichten im 17. Jahrhundert ihren Höhepunkt und wurden erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts überwunden. Das Buch gibt erstmals Einblick und Übersicht über die Prozesse in den einzelnen Schweizer Kantonen und untersucht die religiösen, sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen, machtpolitischen Hintergründe.
Schmölzer, Hilde: Der Krieg ist männlich - ist der Friede weiblich?. - Wien : Verl., für Gesellschaftskritik, 1996.
Signatur: 1476292-B.Neu
Dieses Buch versucht, aus historischer und psychologischer Sicht zu erklären, warum der Krieg in patriarchalen Gesellschaften als „Vater aller Dinge“ gilt und inwieweit dies mit der Entrechtung von Frauen zusammenhängt. Gleichzeitig wird aber auch die „Mittäterschaft“ von Frauen an gewalttätigen, menschenverachtenden Systemen, wie dem Nationalsozialismus oder dem Kolonialismus thematisiert. Die Beschreibung feministischer Gegenpositionen - die Frauen nicht pauschal als das friedfertige Geschlecht bezeichnen - zeigt Alternativen zur patriarchalen Gewaltbereitschaft auf.
Wagner, Leonie: Nationalsozialistische Frauenansichten : Vorstellungen von Weiblichkeit und Politik führender Frauen im Nationalsozialismus. - Frankfurt am Main : Dipa-Verl., 1996. - Zugl.: Kassel, Univ., Diss.
Signatur: 1479213-B.Neu
Ein Beitrag der Dissertantin, die „blinden Flecken“ der Frauenforschung auf dem Gebiet Nationalsozialismus aufzuhellen. In dieser Arbeit wird den Weiblichkeitskonzeptionen nationalsozialistischer Führerinnen im Hinblick auf die wechselseitigen Beziehungen zwischen Rollenmodell und Politikverständnis nachgegangen. Im Focus steht die Verortung von Weiblichkeit innerhalb der totalitären und rassistischen Politik des Nationalsozialismus, die Bedeutung für die Entwicklung dieser Politik und umgekehrt die Bedeutung der Politik für die aufzufindenden Weiblichkeitsentwürfe.